"Marlene Kowitz, die alte Schneiderin, ist ein guter, bescheidener Mensch, der nie etwas Böses getan hat."
So redeten die Leute im Städtchen.
"Lasst euch nicht täuchen", so sprachen die Leute von außerhalb." stille Wasser sind tief."
Nun, wie es sich auch immer verhalten mag, eines schönen Tages kam ein Philosoph in das Städtchen.
Er hieß...[ 1] was tut das eigentlich zur Sache? Nennen wir ihn schlicht B.
Zurück, er kam also in das Städchen, und da Weisheit nicht vor Löchern in der Hose schützt, fand er recht bald zu Marlenes Haus.
Zwischen dem Philosoph und Marlene entspann sich folgendes Gespräch:
B : "Meine Hose weist Löcher auf."
Marlene: "Soll ich sie ganz machen?"
B: "Deshalb bin ich gekommen."
Marlene: "Das ist gut."
B: (reicht ihr die Hose)
"Stört es wenn ich lese?"
Marlene: (fängt zu nähen an)
"Ganz und gar nicht, Herr."
B: "Gut"
Sie tauschten noch einen Blick, dann ging jeder seinen Tätigkeiten nach. Allerdings nur für eine Weile, denn das Schweigen wurde Marlene rasch peinlich.
"Was lesen sie denn?" fragte sie.
"Ach, ähm, das innere Leben bleibt besser zuhause."
"Was?"
"Ich meine, ich lese mein Tagebuch"
"Aha, das verstehe ich nicht."
"Ein Philosoph hat viele Maße seiner Selbstachtung."
"Aber seine Hosen kann er nicht flicken?"
"Nein, aber eine Schneiderin aufsuchen, die zu viele Fragen stellt, das kann er."
"Entschuldige, Herr."
B. seufzte und widmete sich erneut den Buch.
"Ähhh...[ 1] warum lässt Gott das Leid zu?" rutschte es aus Marlene heraus.
"Herrgottnochmal, woher soll ich das wissen?"
"Wollen sie meine Theorie hören?"
"Nein!"
Nach einer Weile reichte Marlene ihm die Hose.
"Fertig, wie neu und nie getragen."
"Himmel! Sie haben das Loch ja noch viel größer gemacht!"
"Mein, Herr?"
"Da, jetzt ist ja mein ganzer Hintern zu sehen"
Marlene schien verwirrt.
"Sie müssen sich irren, da ist kein Loch mehr."
"Ich bin doch nicht blind" antworte B.
Mein Herr?
"Mein Herr, mein Herr", äffte er sie nach, ach, wie soll ich mich denn so zeigen?"
"Sie sollten sich ersteinmal ausruhen...[ 1] die Luft scheint ihnen nicht zu bekommen." sagte Marlene.
In diesem Moment pochte es an der Tür.
"Marlene?"
"Komm nur herein, Gerd, es ist offen", antwortete Marlene.
Ein älterer Herr trat ein.
"Himmel", entfuhr es B. erneut, ihre Hose ist ja voller Löcher!"
"Bitte?"
"Da, sehen sie nicht? Überall zerissen!"
"Das ist nicht möglich", sagte Gerd, "Marlene hat sie erst gestern geflickt. Nicht wahr, Marlenchen?"
"Das ist sehr richtig", erwiderte diese.
"Ihr seid verrückt, ihr seid alle verrückt", schrie B. und stürmte, hosenlos sei bemerkt, aus dem Haus.
Auf der Straße sah er Kinder mit zerrissenen Hosen spielen, vor dem Bäcker saßen die Eltern, mit zerissenen Hosen.
Wo er auch hinschaute, überall dasselbe Bild.
Er stürmte geradezu aus der Stadt, stieg in den erstbesten Zug und fiel vor Erschöpfung in einen tiefen Schlaf.
Sein letzter Gedanke: "ich muss den Beruf wechseln"
So redeten die Leute im Städtchen.
"Lasst euch nicht täuchen", so sprachen die Leute von außerhalb." stille Wasser sind tief."
Nun, wie es sich auch immer verhalten mag, eines schönen Tages kam ein Philosoph in das Städtchen.
Er hieß...[ 1] was tut das eigentlich zur Sache? Nennen wir ihn schlicht B.
Zurück, er kam also in das Städchen, und da Weisheit nicht vor Löchern in der Hose schützt, fand er recht bald zu Marlenes Haus.
Zwischen dem Philosoph und Marlene entspann sich folgendes Gespräch:
B : "Meine Hose weist Löcher auf."
Marlene: "Soll ich sie ganz machen?"
B: "Deshalb bin ich gekommen."
Marlene: "Das ist gut."
B: (reicht ihr die Hose)
"Stört es wenn ich lese?"
Marlene: (fängt zu nähen an)
"Ganz und gar nicht, Herr."
B: "Gut"
Sie tauschten noch einen Blick, dann ging jeder seinen Tätigkeiten nach. Allerdings nur für eine Weile, denn das Schweigen wurde Marlene rasch peinlich.
"Was lesen sie denn?" fragte sie.
"Ach, ähm, das innere Leben bleibt besser zuhause."
"Was?"
"Ich meine, ich lese mein Tagebuch"
"Aha, das verstehe ich nicht."
"Ein Philosoph hat viele Maße seiner Selbstachtung."
"Aber seine Hosen kann er nicht flicken?"
"Nein, aber eine Schneiderin aufsuchen, die zu viele Fragen stellt, das kann er."
"Entschuldige, Herr."
B. seufzte und widmete sich erneut den Buch.
"Ähhh...[ 1] warum lässt Gott das Leid zu?" rutschte es aus Marlene heraus.
"Herrgottnochmal, woher soll ich das wissen?"
"Wollen sie meine Theorie hören?"
"Nein!"
Nach einer Weile reichte Marlene ihm die Hose.
"Fertig, wie neu und nie getragen."
"Himmel! Sie haben das Loch ja noch viel größer gemacht!"
"Mein, Herr?"
"Da, jetzt ist ja mein ganzer Hintern zu sehen"
Marlene schien verwirrt.
"Sie müssen sich irren, da ist kein Loch mehr."
"Ich bin doch nicht blind" antworte B.
Mein Herr?
"Mein Herr, mein Herr", äffte er sie nach, ach, wie soll ich mich denn so zeigen?"
"Sie sollten sich ersteinmal ausruhen...[ 1] die Luft scheint ihnen nicht zu bekommen." sagte Marlene.
In diesem Moment pochte es an der Tür.
"Marlene?"
"Komm nur herein, Gerd, es ist offen", antwortete Marlene.
Ein älterer Herr trat ein.
"Himmel", entfuhr es B. erneut, ihre Hose ist ja voller Löcher!"
"Bitte?"
"Da, sehen sie nicht? Überall zerissen!"
"Das ist nicht möglich", sagte Gerd, "Marlene hat sie erst gestern geflickt. Nicht wahr, Marlenchen?"
"Das ist sehr richtig", erwiderte diese.
"Ihr seid verrückt, ihr seid alle verrückt", schrie B. und stürmte, hosenlos sei bemerkt, aus dem Haus.
Auf der Straße sah er Kinder mit zerrissenen Hosen spielen, vor dem Bäcker saßen die Eltern, mit zerissenen Hosen.
Wo er auch hinschaute, überall dasselbe Bild.
Er stürmte geradezu aus der Stadt, stieg in den erstbesten Zug und fiel vor Erschöpfung in einen tiefen Schlaf.
Sein letzter Gedanke: "ich muss den Beruf wechseln"