Marschall Leichtsinn paradiert

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S

Spaetschreiber

Gast
Ich plappere nix nach. !!!
Ich lese vielleicht anders.
Kann es möglich sein liebe Leute, dass mich ein Text anders „angeht“ als Euch ?
Kann es sein, das ein Text bei mir Fenster öffnet an deren Existenz ihr Euch vielleicht nicht mehr erinnert?
Wer solche Sachen schreibt wie Ohrenschützer ist nicht „ganz dicht“, ein Dichter eben.
Und jetzt schreibe ich doch mal ab:
ICH LIEBE DIESEN TEXT,
so wie er ist.
Er bringt mich zum lachen, ist Anarchie in Worten. Toll!
Als Songtext ein Hammer. (für mich)
Das herumschrauben hat ihn bisher nicht besser gemacht (für mich)
Aber ich bin ja noch neu, ein nicht ernstzunehmendes Mitglied.
Hoffentlich bleibt das auch so. :)

LG an alle
und befreiendes weiterschrauben

@ Ohrenschützer: dies hier ist der fehlende Punkt ( • ) damit kannst Du von 10 ausgehen.
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Nach welchen objektiven Kriterien will man solch einen Text beurteilen? Entweder er trifft den eigenen Nerv oder nicht. Für mich ist er herrlich bekloppt.

LG
GG
Ich schließe mich Gerds Meinung, insbesondere auch seinem letzten Satz, vollinhaltlich an.

Mag "Beklopptheitspoesie", Zeder
 

Aragorn

Mitglied
@Spätschreiber

ich habe bei keinem Kommentierer behauptet, seine Meinung wäre ihm nicht ernst.

Nun ist es aber so:
Wenn jemand in der DDR Mitte der 80er mit einem VW Golf herkam, so war dies u.U. das tollste, sportlichste Auto, das man dort je gesehen hatte. Obwohl ein Wessi vielleicht gedacht hätte, ein Porsche wäre vielleicht noch eine Spur "toller" und sportlicher.
Und andererseits war die DDR ja nicht in allen Belangen "zurück", wohl aber bei den Autos.

Vielleicht hat in der LL ein etwas unkonventioneller Text dieser Machart gefehlt - während z.B. leicht bekömmliche, gereimte Satiren oder Erhard-Busch-Eichendorff-Mörike-Hommagen in allen Preisklassen vertreten sind. Genau wie toll-"unkonventionelle" Satiren auf Blümchendichter.

>>Anarchie in Worten<<, >>Beklopptheitspoesie<< ...
Ja, dafür habe ich auch eine Menge übrig, und ich freue mich, wenn mal was anderes als vorhersehbare Genres kommen.
Das ist auch Grund genug für mich zu erwähnen, daß mich so effektheischende Zeilen wie der nachträgliche Titel "Jack the Tripper" oder der Einschub "und - scheiße - " stören.

Sie machen etwas kaputt, was Zeilen wie
>>Wenn du schreist wie milchgetränktes
Roggenbrot mit Salbeitee.<<
aufgebaut haben.

Zotige Titel und - ohne Not eingefügte - Fäkalinterjektionen sind nämlich nicht "Anarchie" - jedenfalls nicht in der Lyrik.
Genausowenig wie Texte übers Ficken Konventionen durchbrechen ...


Aber, nun gut:
Wenn Euch allen "Jack the Tripper" als Titel optimal gefällt, so kann man es - rein demokratisch beurteilt - nicht mehr verbessern.

Ansonsten ist es für mich so:
Beeindrucken tut mich ein Gedicht wahrscheinlich nur dann, wenn ich das Gefühl habe, einen ähnlichen Text in "besser" noch nie gelesen zu haben bzw. den könne niemand schreiben (geht also nicht darum, einen Zwang zur Veränderung des gerade rezensierten Textes zu proklamieren - was sehr oft in die Hose geht).

Diesen Text hier lese ich dem gegenüber gerne - nicht weniger, aber auch nicht mehr.
 

Herr Müller

Mitglied
Weißer Schnee

Hallo Ohrenschützer,

jeder kennt es, das Blei gießen zu Sylvester. Ich bin mir hundertprozentig sicher, du hast es ja selber zugegeben, das Gedicht ist aus dem Bauch heraus in zügiger Art und Weise entstanden. Das in einem Zug gegossene, sollte nicht nachträglich geändert werden, es würde aussehen, wie abgebrochen. Aber köstlich, was der Leser alles hinein interpretiert und wie er bewertet, obwohl er vieles nicht versteht. Also lasse die "Spontanlyrik" möglichst im Original und versuche in diesem Knüller nicht den Inhalt mit der Überschrift zu erklären. Dieses Gedicht wirkt einzig im Vortrag und da gibt es nur wenige Schnelldenker, der Rest amüsiert sich sicherlich köstlich.

Viele Grüße
Henrik Müller
 

Ohrenschützer

Mitglied
Hallo!

@Tom: Friede sei mit Dir! *tiefverbeug*
Danke auch für den Zusatzpunkt. Und zu Deinem Satz:
Wer solche Sachen schreibt wie Ohrenschützer ist nicht „ganz dicht“, ein Dichter eben.
Ich trage den "Nicht-Ganz-Dichter"-Titel mit Würde.

Danke auch an Zeder für den freundlichen Kommentar.

@Herr Müller:
Mittlerweile würde ich Ihnen gerne das Du-Wort antragen, Herr Müller, wenn es nicht soviel Spaß machen würde, zwischendurch auch jemand Sympathischen zu siezen. Sie haben völlig Recht mit Ihrer Bleigieß-Interpretation. Vielleicht noch ein paar erklärende Worte meinerseits dazu:

Der Happen ist als Replik auf einen Thread von Gerd Geiser entstanden (und kann dort im Original sogar noch nachgelesen werden). Das ist das Original-1-Minuten-Werk und mein Baby. Ich hätte es nie und nimmer als eigenen Thread eingesetzt, wenn mir JoteS nicht zugeredet hätte. Dann dachte ich, mach ich mir den Spaß, blödel mit Jürgen noch ein bisschen herum und in Kürze wird das Gedicht im gähnenden Schlund der alten Lelu-Hüte verschwinden - vielleicht mit ein paar Unterbewertungen gespickt unter dem Motto "wasndasfürnscheiss".

Siehe da, durch die Änderung mit JoteS (ein zusätzlicher Titel, eine geänderte Zeile) sieht das Ding gleich anders aus. Anders, nicht besser, nicht schlechter - da sind sich ja auch viele Kommentatoren einig.

Dann fand Aragorn, dass das eigentlich für seinen Geschmack etwas anders aussehen müsste. Ja warum nicht eine Ara-Version zusätzlich einstellen? Von mir aus können auch zwanzig Versionen untereinander stehen, dann könnte man noch die geänderten Stellen hervorheben, der Leser könnte noch aus verschiedenen Versionen kombinieren... Warum nicht? Mir gefällt die in diesem Thread ganz oben stehende Version am besten, auch wenn sie bereits überarbeitet wurde. Wer möchte, kann in Gerds Thread das Original nachlesen.

Übrigens, Herr Müller: Die Überschrift erklärt nichts. Wenn Sie den Eindruck haben, sind Sie selbst in die Falle gegangen; so (und doch anders) wie Sanne, die meinte, sie habe den Titel nicht verstanden. Sie sagen ja selbst, werter Herr Müller: ;)
"Aber köstlich, was der Leser alles hinein interpretiert"

Allerbeste Grüße an die Runde, die den Nonsens liebt wie
 



 
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