maskenlos

3,00 Stern(e) 1 Stimme

revilo

Mitglied
meine Schuhe hier
und dort mein Rock

[red]beschienen von deinen Augen[/red]
tanzen Haare auf den Schultern
spielen Hände einen Reigen
so bunt
so laut

bis ich vergesse
dass wir sterblich sind
einen Tag lang
zur nächsten Nacht


was soll das denn???...das hätte bei meinem Deutschlehrer ne glatte 5 gegeben........und beim ersten Blick las ich beschissen von deinen Augen........ :(

Lg revilo
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
revilo, alter Mann,

jetzt brauchst Du schon am leuchtenden Monitor eine Lesebrille?

Und Du hattest einen Deutschlehrer, bei dem Du Gedichte schreiben durftest, mußtest, tatest, und die wurden dann bewertet, im Sechsnotensystem? oder in der Fünfzehnpunktehaarspaltung? Und genauso begründungslos wie Du nun hier?

Ich vermute, das war die Paidagogengestalt, die Dir die Freude an musikalischen Formen ausgetrieben hat. Du liest ja nur Ungereimtes. Mit Deinen greisen Augen.

Mir grausts.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Näna, Mistralgitter,

"beschienen von deinen Augen"
klingt in der Tat phrasenhaft. Ich weiß beim Lesen auch nicht, wie sich das syntaktisch einordnen läßt, nach den engen Schuhen und dem knappen Rock.

Der Anfang erinnert an Günter Eichs berühmtestes Gedicht, inzwischen auch noch an die nicht minder berühmte Werbung eines Großkotzes, der allerdings ohne Schuhe auszukommen schien.

Ich vermisse die eigentliche originelle Wendung. Oder wolltest Du keine bieten?

grusz, hansz
 

Mistralgitter

Mitglied
Na, toll ...
Seit wann ist denn "beschienen von deinen Augen" eine Phrase? Wer benutzt sie andauernd?

Wo steht etwas von engem Rock und knappen Schuhen?

Und was haben Günter Eich und ein Großkotz mit meinem Text gemeinsam? Ich habe weder dessen Werbung, noch G.E. berühmtestes Gedicht zur Hand. Wäre ja mal eine Idee, aus einer Mischung von beiden einen Text zu machen. Ich werd es mir merken für ein neues Projekt. :p

Und jetzt? Was soll das Ganze? Vorläufig kann ich diese Art von hingeworfenem Kommentar nicht wirklich ernst nehmen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
eng und knapp ist - war ein Lob drin versteckt - die Sprache der beiden Metaphern (Schuhe und Rock).

"Mein Haus mein Boot meine Jacht usw." - der Großkotz.
"Dies mein Hut" - der Eich (so etwa, war Deutschunterrichtpflichtlektüre, aber das ist jetzt schon fuffzig Jahre her).
 

Mistralgitter

Mitglied
Mein jugendlicher Leichtsinn erkennt weder lobendes Lob noch hinreichend kritische Kritik von deiner Seite. Nur ein wunderbar gelungenes Gedichtlein von meiner Seite. ;-)

Ich besitze weder Schloss, noch Yacht - aber ein bescheidenes Wägelchen und Papier und Stifte, ein bisschen Übermut und einen PC und Laptop, die mir aus der Hand fressen...

An meine Deutschunterrichtpflichtlektüre und an meinen Deutschlehrer will ich mich lieber nicht erinnern.
 
T

Trainee

Gast
Hallo mistralgitter,

du verdichtest uns eine offenbar gelungene Liebesnacht. Aber leider nicht dicht genug. ;)
Bei dir fällt mir zuweilen auf, dass du die letzte Versgruppe zu ausführlich formst, zu erklärend.
Hier kommt "erschwerend" hinzu, dass du sie mit einer spürbaren Banalität überfrachtest. "Bis ich vergesse, dass wir sterblich sind" geht für mich gar nicht.
Das "beschienen" im Sinne von [blue]"besonnt"[/blue] finge ich hingegen recht gut.

Ich empfehle dir die letzte Gruppe komplett umzugestalten, und einen Bezug zum Titel ("maskenlos") herzustellen.

maskenlos

meine Schuhe hier
und dort mein Rock

besonnt von deinen Augen
tanzen Haare auf den Schultern
spielen Hände einen Reigen

so bunt
so laut

bis ich vergesse
dass wir larven tragen
über tag
Liebe Gruße
Trainee
 

Mistralgitter

Mitglied
Danke, dein Vorschlag ist natürlich viel deutlicher, direkter als mein Textlein, das nur zaghafte Hinweise gibt. Er macht deutlich, dass es am Tage hinter Larven etwas zu verbergen gibt, das nachts enthüllt ist.
Ich denk darüber nach.
Viele Grüße
MG
 

Walther

Mitglied
my 5 cents: trainees überlegungen sind bedenkenswert,

lb Mistralgitter,

und löste zugleich mondneins "problem".

lg. W.
 

revilo

Mitglied
besonnt.....na ja, ich weiß nicht....lass die Zeile doch einfach weg und ändere den Titel....das mit der Maske ist doch schon 1000 x geschrieben worden....

Lg revilo
 

Mistralgitter

Mitglied
Ich hab aber doch den Text weiter verdichtet, hab die "sterbliche Banalität" herausgenommen; der Satz mit den "beschissenen Augen" (revilo) ist auch weg. Die Larve ist stattdessen neu dazugekommen. Also?
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo!

Ich streiche jetzt schon länger um dieses Gedicht.
Es hat mich von Anfang an angesprochen und ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Grundversion die beste ist.
In solchen Momenten braucht es keine gestelzten Worte, da treffen einfache Worte die Gefühle besser.
Ich würde nichts verändern.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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