Masochismus

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Mitglied
Das Lagerhaus der Seele - ein starkes Bild, Windspiel!

Die Lust an der Last...spannend. Einen Lustfaktor habe ich darin noch nicht ausgemacht. Eher ein inneres Drängen, in einem neuen Anlauf vielleicht die eine oder andere Klarheit zu finden. Masochismus gehört aber definitiv mit dazu. Also dieser Wille, ein Leiden wiederaufleben zu lassen, ihm nachzuspüren. Sich dem Schmerz stellen, um vielleicht auch wiederzuerleben, dass man ihn überlebt hat und wieder überleben wird. Bloß mit der Lust kann ich - wie gesagt - nicht so recht mitgehen.

Auf jeden Fall ein Text, der so einiges anstößt und aus einem speziellen Blickwinkel Licht auf diese Art von seelischem Aderlass zu werfen.
Gern gelesen!

LG,
fee
 

Windspiel

Mitglied
Lust und Leid haben viele Gesichter. Wie du so richtig sagst, entscheidend ist der Blickwinkel.
Ich bewundere wirklich an dir fee, dass du dich mit echter Hingabe jeder Form von Text und Gefühl widmest,
Echtes Auseinandersetzen auch wenn du stellenweise nicht mitgehen kannst. Für mich wird es immer da spannend wo es klemmt und sperrt. ;)

Danke für deine Zeilen!
LG
Windspiel
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Windspiel!

Für mich wird es immer da spannend wo es klemmt und sperrt. ;)
Lies dir dein Gedicht selbst einmal laut vor, dass wirst du merken, dass es vor allem im Rhythmus ganz gewaltig klemmt.
Ein gereimtes Gedicht muss klingen, da reicht es leider nicht, dass zwei Zeilen die gleiche Endung haben.

Liebe Grüße
Manfred
 

Windspiel

Mitglied
Vielen Dank für deinen Hinweis Manfred.
Sei mir bitte nicht böse wenn für mich der Rhythmus passt.
Er erfüllt aber nicht die Forderung an ein gereimtes melodisches Gedicht. Sorry!
Vielleicht schiebst du es an einen passenden Platz?

Liebe Grüße
Windspiel
 

Windspiel

Mitglied
Ja Mimi, warum denn nicht?! Das ist ja das Schöne an Texten, dass sie in dem Moment "wenn sie in die Welt gehen" nicht mehr persönliches Eigentum sind und die Leser sie so verorten können wie es Ihnen gefällt, ;)

Liebe Grüße
Windspiel
 

Windspiel

Mitglied
Hallo Manfred,

ich reime zum ersten Mal. Ich bin sonst nur ungereimt unterwegs weil ich es auch "kurz und sperrig" mag weil ich finde, dass die Zeilen wenn sie gereimt sind zu viel erklären und damit an Substanz verlieren, Aber ich habe es nach deiner Anregung nochmals versucht

Die Lust an der Last hat mich wieder erfasst
ich spiele mein grausames Spiel,
das innere „STOPP“ mit Absicht verpasst,
der Aderlass mein masochistisches Ziel.

Mit gespannter Aufmerksamkeit alten Plunder durchwühlt,
zu peinlicher Begeisterung und Verachtung bereit,
Tragödien von einst, erschaudernd noch einmal gefühlt,
tyrannisch Ereignis an Ereignis gereiht.

Mit steigender Lust, auch wenn ich mich quäle,
werde ich hässlich und feige über alle Grenzen gehn,
beim Blick zurück in das Lagerhaus der Seele,
um nicht meine, sondern nur die Schuld der anderen zu sehn.

Inhaltlich verliert es so für meinen Geschmack aber würde es die Ansprüche jetzt an ein gereimtes Gedicht erfüllen? Ich habe kein ausgeprägtes musikalisches Ohr und werde auch nicht nochmal versuchen zu reimen...

;)

Liebe Grüße
Windspiel
 



 
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