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Walther

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Hier vor mir liegt die eine Liebe,
Die ich nicht fand, als ich sie suchte.
Ich denk Gedanken, die ich schiebe,
Und fress die Flüche, die ich fluchte.

Es ist der Himmel, der besternte,
Der alle Zeit in sich enthält.
Als ich mich früh von ihr entfernte,
War es um sie sehr schlecht bestellt.

Aus einem Stein schlag ich die Quelle:
Ein Rinnsal nur. Und doch: Es kühlt.
Am Strand bricht eine Riesenwelle,
Die Holz und Stein ans Ufer spült.

Die Teller, die ich barg, sind zinnern.
Das Gestern spricht aus ihrer Zierde.
Und ich will nichts als mich erinnern,
Ob da mehr war als die Begierde.
 

Scal

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Hallo Walther,

das lyrisch ertastende Besinnen einer Liebesvermutung; die Eine in der verflossenen Zeit, die wie aus der Ferne hervordämmert. Schöne Bilder und Gedankenwendungen. Für die letzte Zeile wären meinem Geschmack nach auch andere Varianten passend:

Ob's mehr war als Begierde - (schlichte Kürzung) oder
Ob's mehr gewesen als Begierde

LG
Scal
 

Walther

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Hallo Walther,

das lyrisch ertastende Besinnen einer Liebesvermutung; die Eine in der verflossenen Zeit, die wie aus der Ferne hervordämmert. Schöne Bilder und Gedankenwendungen. Für die letzte Zeile wären meinem Geschmack nach auch andere Varianten passend:

Ob's mehr war als Begierde - (schlichte Kürzung) oder
Ob's mehr gewesen als Begierde

LG
Scal
Hi Scal,
danke fürs lesen und den hinweis. ich habe mit dem letzten vers lange herumexperimentiert. irgendwann blieb diese variante stehen.
da gedichte "mit der zeit gehen", kann sich die sicht des dichters immer ändern. im moment ist das, was oben steht, das gefühlte optimum.
lg W.
PS.: der dichter dankt Anonym. @Patrick Schuler und @scarda fürs empfehlen!
 



 
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