klaatu
Mitglied
Montags
erkläre ich der Welt
DEN KRIEG!
Vielleicht versteht
sie ihn ja endlich,
wenn ich
g a n z
l a n g s a m
U N D
I N
G R O S S B U C H S T A B E N
S C H R E I B E!
Dienstags
verfolge ich gespannt,
wie der Kriegsminister
einen radikalen Durchbruch
in den Friedensverhandlungen verkündet:
Ein Waffenstillstand sei
zwar nicht vereinbart worden,
allerdings sollen von jetzt an
für jeden verschossenen Marschflugkörper
fünf Euro an eine nicht näher benannte
Friedensorganisation gespendet werden.
Diesen Erfolg schreibe ich
- selbstverständlich -
meiner gestrigen "Kriegserklärung" zu.
Die Sarghändler behaupten jedoch
weiter unbeirrt,
dass der Preis für den Frieden
nun mal der Tod sei.
Mittwochs
beobachte ich
die Armeen der Bequemlichkeit,
wie sie wie gehabt
durch meine Wohnstube marschieren,
während ich in Gedanken
elegante Kopfsprünge
ins Meer der Möglichkeiten vollführe.
So wende ich mich
anderen Problemen zu
und bekämpfe den Artenschwund,
indem ich mir fest vornehme,
von jetzt an täglich
drei neue Tierarten herbei zu fantasieren.
Donnerstags
löse ich
- so ganz nebenbei -
die großen Fragen der Philosophie,
während ich durch mein Teleskop
die leere Zimmerwand anstarre
und dabei zweifelsfrei feststelle,
dass man mit dieser
sOgEnAnNtEn fReIhEiT
sowieso nur Blödsinn anstellt.
Freitags
gehe ich shoppen!
Tausche Freiheit
gegen sinnvolle Freizeitbeschäftigung,
hefte ich an die Pinnwand
des lokalen Supermarktes,
nachdem ich dem Kassierer
zuvor wortreich erklärt habe,
dass ich nicht mehr
an das Konzept von G€LD glaube
und es somit kein Diebstahl sei,
wenn ich Waren mitnehme,
ohne dafür zu bezahlen.
Immerhin habe ich
- als Entschädigung-
ein hübsches Haiku geschrieben,
das der Vorstand den Aktionären
bei der nächsten Jahreshauptversammlung
ja vortragen könnte.
Samstags
frage ich mich
den ganzen Tag lang,
ob ich das alles wirklich schreiben
oder
lieber aus dem Fenster schreien sollte,
und
an wen man sich noch wenden kann,
wenn man eigentlich
nichts mehr zu sagen hat.
Sonntags
nehme ich mir frei
- auch ein rebellischer Weltverbesserer wie ich
braucht mal seinen Ruhetag.
Denn
Montags
geht der Kampf weiter!
erkläre ich der Welt
DEN KRIEG!
Vielleicht versteht
sie ihn ja endlich,
wenn ich
g a n z
l a n g s a m
U N D
I N
G R O S S B U C H S T A B E N
S C H R E I B E!
Dienstags
verfolge ich gespannt,
wie der Kriegsminister
einen radikalen Durchbruch
in den Friedensverhandlungen verkündet:
Ein Waffenstillstand sei
zwar nicht vereinbart worden,
allerdings sollen von jetzt an
für jeden verschossenen Marschflugkörper
fünf Euro an eine nicht näher benannte
Friedensorganisation gespendet werden.
Diesen Erfolg schreibe ich
- selbstverständlich -
meiner gestrigen "Kriegserklärung" zu.
Die Sarghändler behaupten jedoch
weiter unbeirrt,
dass der Preis für den Frieden
nun mal der Tod sei.
Mittwochs
beobachte ich
die Armeen der Bequemlichkeit,
wie sie wie gehabt
durch meine Wohnstube marschieren,
während ich in Gedanken
elegante Kopfsprünge
ins Meer der Möglichkeiten vollführe.
So wende ich mich
anderen Problemen zu
und bekämpfe den Artenschwund,
indem ich mir fest vornehme,
von jetzt an täglich
drei neue Tierarten herbei zu fantasieren.
Donnerstags
löse ich
- so ganz nebenbei -
die großen Fragen der Philosophie,
während ich durch mein Teleskop
die leere Zimmerwand anstarre
und dabei zweifelsfrei feststelle,
dass man mit dieser
sOgEnAnNtEn fReIhEiT
sowieso nur Blödsinn anstellt.
Freitags
gehe ich shoppen!
Tausche Freiheit
gegen sinnvolle Freizeitbeschäftigung,
hefte ich an die Pinnwand
des lokalen Supermarktes,
nachdem ich dem Kassierer
zuvor wortreich erklärt habe,
dass ich nicht mehr
an das Konzept von G€LD glaube
und es somit kein Diebstahl sei,
wenn ich Waren mitnehme,
ohne dafür zu bezahlen.
Immerhin habe ich
- als Entschädigung-
ein hübsches Haiku geschrieben,
das der Vorstand den Aktionären
bei der nächsten Jahreshauptversammlung
ja vortragen könnte.
Samstags
frage ich mich
den ganzen Tag lang,
ob ich das alles wirklich schreiben
oder
lieber aus dem Fenster schreien sollte,
und
an wen man sich noch wenden kann,
wenn man eigentlich
nichts mehr zu sagen hat.
Sonntags
nehme ich mir frei
- auch ein rebellischer Weltverbesserer wie ich
braucht mal seinen Ruhetag.
Denn
Montags
geht der Kampf weiter!