Mein Kampf 2 - Jetzt noch resignierter!

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klaatu

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I. Wie ich einst aus meiner Matratze ein Raumschiff baute und für mehrere Monate das Sonnensystem verließ


In einer Wüste,
weit weg von der Wirklichkeit,
sortiere ich die Sandkörner,

um sie Größe und Form nach
neu zu arrangieren,

für eine neue, bessere Welt,
in der endlich Ordnung herrscht!

Währenddessen
hält Großvater
improvisierte Hunnenreden
am Frühstückstisch,

bis die Enkel
vor Angst stottern.

Angebot:

Erhalte Resignation
als Mindestlohn

und erleide Todesqualen
bei sinnlosen Ritualen.

Verpflichte dich da zu sein,
ohne zu wissen,
wo oder wann.

Du hast keine Wahl,
es steckt in dir
- wie die Nadel
in der Voodoopuppe,

wie ein grippaler Gruppenzwang.

Ein mit
markenrechtlich geschützten Strickmustern
gemeinschaftlich gestrickter Untergang
des Abendlandes.


II. Lösung und Problem in Personalunion

Ich bin der Sumpf,
der vorgibt,
fester Boden zu sein;

das Gift,
das sich als Medizin tarnt.

Ich bin Dunkelheit,
die ich für euch
zu beleuchten verspreche,

die Maske,
die ich der Welt
vom Gesicht reißen will.

Ich bin die Krankheit,
die mit aller Gewalt
Heilung sein möchte.


III. Wenn der Kampf schon vergebens ist, sollte man wenigstens gut dafür bezahlt werden


Jede Hoffnung
wurde wegrationalisiert,
die eigenen Träume
monetarisiert
und jeglicher Rest
an Zweckoptimismus
kostenpflichtig gemacht.

Persönliche Freiheit
gibt es nur noch
mit Premium-Abo.

Doch hin und wieder
werfe ich noch Steinchen
ins Getriebe der Maschine,
auch wenn ich mich
mehr denn je davor fürchte,
was geschehen könnte,
sollte sie wirklich mal
kaputtgehen.

Ich spucke
immer noch
auf euren Reichtum!

Aber nur,
damit ich ihn polieren kann,
bis sich mein Gesicht darin spiegelt.

Während ich kindliche Erpresserbriefe
an die vermeintlichen Profiteure
dieses Leids schreibe,
wünsche ich mir insgeheim...

Was!? Draußen wird
bereits geschossen?!

Ich muss sofort
meinen Broker anrufen!!!
 
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