Mein wunderbunter Vogel (erneut eingestellt)

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Vera-Lena

Mitglied
Mein wunderbunter Vogel

Mein wunderbunter Vogel
vielfunkelnd ,tausendschön,
dein Blick heißt mich spazieren
in deinem Garten gehn.

Welch duftend festlich Prangen
leuchtet herauf vom Grund.
Blühzeit hat angefangen.
Das tut dein Blick mir kund.

Ich wünsche süße Früchte
und golden Tausendschön
hinein in deinen Garten,
muss aber draußen stehn.

Mein wunderbunter Vogel
vielfunkelnd , tausendschön,
der Blick in deinen Garten
ist mir zu Leid geschehn.

Mein wunderbunter Vogel
vielfunkelnd, tausendschön,
ich liebe deinen Garten,
ich lieb, dich anzusehn.
 

Walther

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

ein paar kleine Fehlerchen habe ich rausgemacht.

Mein wunderbunter Vogel
vielfunkelnd, tausendschön,
dein Blick heißt mich spazieren
in deinem Garten gehn.

...

Mein wunderbunter Vogel
vielfunkelnd, tausendschön,
der Blick in deinen Garten
ist mir zu Leid geschehn.
Ein schönes fröhliches Liedchen. Mir gefällt's.

Gruß W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

danke für Deine gute Beobachtung. Ich war mir nicht sicher, ob ich die "e" nicht doch drin lassen sollte, denn man spricht sie ja nicht unbedingt mit. Aber nach Deiner Anmerkung werde ich sie jetzt herausnehmen, zumal ich sie bei den anderen Wörtern ja auch weggelassen habe.

Ein Lied ist dies auf alle Fälle, und ich habe es auch vertont.
So fröhlich ist es aber nicht durchgängig, sondern das Lyri muss sich, nachdem es sich ausgeschlossen fühlt, erst wieder in die Freude hineinfinden. Aber das schafft es dann doch ob der überwältigenden Schönheit dieses wunderbunten, vielfunkelnden Vogels.

Ein herzliches Dankeschön fürs Lesen und Kommentieren.

Einen schönen Sonntag noch wünscht, mit lieben Grüßen,
Vera-Lena
 

Walther

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

so ein bißchen Weltschmerz im Hintergrund darf bei einem solchen Gedicht durchaus sein. Am Ende geht der Text mit dem schönen Vogel, und da soll die Liebe ja hin, aus dem Herzschmerz ans Licht.

Liebe Grüße und eine schöne Woche Dir und allen Lesenden und Lupenden

W.
 

nocomment

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

besonders die ersten drei Strophen deines Gedichts gefallen mir sehr gut. Die vierte Strophe verstehe ich nicht ganz, und meiner Meinung nach würde die kindlich-unbeschwerte Ausdrucksweise am Anfang des Gedichts mit ein wenig mehr Tragik an seinem Ende gut harmonieren.

Viele Grüße, Olli
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Olli,

die vierte Strophe ergibt sich aus der dritten. Das Lyri (Lyrisches Ich) fühlt sich eingeladen von dem Vogel, aber da gibt es etwas in seinem Leben, was ihm nicht erlaubt, dieser Einladung zu folgen.

Nun stell Dir das vor, das Lyri möchte so gerne in den Garten, darf das aber nicht, da fragt es sich, wäre es nicht besser gewesen, wenn ich diese Einladung gar nicht erst bekommen hätte, dann hätte ich jetzt nicht diesen Kummer, verzichten zu müssen.

Zum Schluss erklärt es sich aber mit dem Verzicht einverstanden und ist entzückt von dem Vogel wie zu Anfang, insofern ist dann auch die Tragik aufgehoben.

Danke für deinen Kommentar! Ich freue mich, dass Dich der Text anspricht.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

ich weiß nicht wie oft ich Deinen wunderbunten
Vogel nun besucht habe. Und ich komme immer wieder
gerne zu ihm zurück!

Manchmal macht es mich etwas traurig, das da etwas
ist, das diese Welten trennt. Dann kam ich auf ein-
en Zoobesuch; wo die Pfauen auch nur durch den Draht
zu begrüßen sind. Und ich fragte mich, warum ist das
so?

Eine Antwort fand ich bisher nicht. Aber zur Er-
leichterung fiel mir dann ein, das wir Menschen
doch selber entscheiden können, über welche Zäune
wir klettern wollen und über welche nicht. Also
sind die Paradiesvögel nur im Zoo durch Zäune ge-
trennt.

Dir von Herzen ganz viele

Liebe Grüße
Sonnenkreis:))

PS: Und auch einen lieben Gruß von Wolfi;))
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

ja der Mensch bewegt sich schon zwischen mancherlei Schranken. Am besten ist es noch, wenn es, wie hier im Text, selbstauferlegte Schranken sind, weil man die am ehesten akzeptieren kann.
Und das Lyrische Ich hat es ja auch nicht bereut, sich diesen Verzicht auferlegt zu haben.Es konnte sich aus dem gebotenen Abstand dann auch noch an dem Vogel erfreuen.

Dir ein schönes frühlingshaftes Wochenende! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

über Deinen Text und auch über Deinen ReKommentar
denke ich viel nach.

Sicher sind Grenzen wichtig, die selbst auferlegten die
wichtigsten. In der Nähe-Distanz Wahl gibt es viele mög-
liche Nuancen. Es ist gut um diese Vielfalt zu wissen
und die in der persönlichen Beziehungswelt im ganzen
Spektrum zu nutzen.

Aber Du schreibst hier "Mein wunderbunter Vogel"; das
vermittelt den Eindruck einer näheren Beziehung.

Wenn ich mich nun in die Rolle dieses Vogels versetze,
und dann vielleicht auch noch sprechen könnte, dann
würde ich am Zaun sagen:

"Glotz nicht so blöd"

(Diese Aussage las ich übrigens mal als Titel eines wirk-
klich wunderbaren Gedichtes!).

Dieser Satz würde dann bedeuten: Komm rein oder geh
weiter. Denn Fernsehen gucken kann man auch Zuhause.
Weißt Du, wenn ich ganz selten mal die Zeit für einen Be-
such im Zoo finde, dann versuche ich immer auch mit den
Tieren zu sprechen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten, weit
über Worte hinaus. Und wenn ich öfters dort wäre, vielleicht
gar eine Beziehung zu einen Tier aufbauen würde, dann wäre
es doch klar, das der trennende Draht irgendwann stört.

Nun liebe Vera-Lena; wir Menschen benutzen das Wort
-Mein- manchmal etwas leichtfertig. Versuchen damit etwas
in Besitz zu nehmen, an dem wir gar kein wahres Interesse
haben. Sich mit fremden Federn schmücken, könnte man es
vielleicht auch nennen.

Dein Gedicht, es ist für mich ein Wegsteinchen;
vom Haben zum Sein;)).

Dir von Herzen ganz viele

Liebe Grüße
Sonnenkreis:))
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

diesen Text habe ich vor 20 Jahren geschrieben, und das Wort"mein" würde ich jetzt auch nicht mehr benutzen. Es war eben
nicht mein Vogel. Dass ich seine Einladung in seinen Garten zu kommen ausgeschlagen habe, war natürlich schmerzlich für ihn, aber er hat es rasch überwunden. Er fühlte sich von mir aber niemals "angeglotzt" sondern von Herzen bewundert und bestaunt, deswegen ja auch der Wunderbunte Vogel, und das hat ihm gut getan.

Deine Interpretation des Textes ist für mich ohne Weiteres nachvollziehbar, hauptsächlich natürlich wegen dieses irreführenden Wortes "mein".

Danke für Deine nochmalige Antwort!

Dir einen schönen sonnigen Vorfrühlingssonntag! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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