meine hände

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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
ach.
hätt´ ich sie nur unter meinem willen.
ja schon,
sie wackeln, wenn ich sage: wackelt!
sie drehen däumchen, wenn mir danach ist.
tun ständig so als ob, und doch:
da ist ein geist in ihnen.
der einerseits mir nah, so tut,
als wären sie und ich wie brüder
eines blutes, einer glaubenswelt.
die rufen: befiehl und wir folgen,
glied für glied.
doch schall und rauch, ein spiel,
so alt wie die intrige selbst.
(und diese ist und war und war und ist)
denn spätestens,
wenn sich mein kopf
was in den kopf gesetzt,
hakt´s aus, in diesen gliedern.
wie sie dann zucken und rucken,
im nervigen tango des wortes
reinen rausches.
wie sie sich winden,
schlangengleich,
direkt ins tintenblau hinein.
und wie ich mich ärgere,
dass ich´s nicht ändern kann.
ihnen folgen muss.
vollkommen ausgeliefert.

und doch.
wenn sie dann stille sind,
nur ein finger,
den worten folgt,
zum ende hin,
ist alles gut.
 

Carlo Ihde

Mitglied
ja, wie eine Skulptur, das kann ich nur unterschreiben. Allein die Form hat etwas von einem [blue]Ausrufezeichen[/blue]. Ich mag ja diese stabförmigen Gedichte gern und noch lieber hab ich, wenn ein kurzer Nachsatz das Ganze pointiert oder präzisiert. Das ist dir außerordentlich gut gelungen.
 

Julia P

Mitglied
Hallo,

sehr spannende Zeilen. Wenn der Titel am Schluss stehen würde, ein kleiner Kriminalroman. Schön und treffend formuliert. Gefällt mir gut. Ciao,

Julia
 



 
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