Melanie – meine vollautomatische Rettung. Teil 3: Der Diät-Berater und Finanz-Guru

Papiertiger

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„Machen Sie keine Diäten.“
„Ähm, äh…“
Ich gucke die Dame streng an.
„Oh ja, okay“, sagt sie mit einem bemühten Lächeln. „Und was ist mit meinen Finanzen?“
„Kaufen Sie keine Bitcoin, sparen Sie 10 Prozent ihres Einkommens und kaufen Sie keine unnützen Dinge. So unsere Zeit ist für heute vorbei. Viel Erfolg!“

Ich komme fröhlich beschwingt nach Hause.
„Und wie war’s beim Coaching“ fragt mich Melanie.
„Ich staune immer wieder, wie überrascht die Klienten sind, wenn ich Ihnen einfach nur die Tipps geben, die tatsächlich am besten sind“, seufze ich. „Wer abnehmen will, muss weniger Kalorien aufnehmen als verbrauchen. Es hilft enorm Süßigkeiten, Alkohol und Fleisch wegzulassen und verstärkt Gemüse, Obst, Eier und Linsen zu sich zu nehmen und sich einfach deutlich mehr zu bewegen.“
„Und, hast Du den Job bekommen?“
„Nein.“
„Und? Woran liegt das?“
„Ich bin einfach zu ehrlich?“
„Was haben Sie konkret als Grund für die Absage genannt?“
„Ich soll einen Abschluss in Psychologie machen, dann können wir weitersehen.“
„Du willst also vier bis acht Jahre studieren“, fragt Melanie mit nun doch leicht resignierter Stimmlage?“
Ich schweige.
„Und was willst Du tun, um Deine anderen Ziele zu erreichen?“
„Ach, lass uns heute nicht mehr davon reden. Ich brauche jetzt meine Auszeit. Ich bin nicht so eine perfekte künstliche Intelligenz, kein Überwesen so wie Du!“
„Okay. Was möchtest Du?“
„Einen lustigen Film sehen.“
Ich kann Dinge tun, die weder irgendwelche Superrechner noch fiktive Figuren wie ein Mr. Spock oder Mr. Data können und dieser Kerl meint, mich zu behandeln wie einen VHS-Rekorder…, denkt Melanie.
„Schmollst Du etwa?“
„Ich führe ein Update durch. Bitte warten…“
„Wieder nichts erreicht heute, aber endlich etwas Ruhe“ denken zeitgleich und ohne dies voneinander zu wissen die Personaldame im Coaching-Institut, Melanie und ich.
 



 
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