Menschen im Herbst

ketelwald

Mitglied
Morgennebel alte Mauern umfängt
am Fuße rot sich Laub auftürmt.
Die Sonne, stets von Schwaden beengt,
ein nordisch-rauher Zug umstürmt.

Der Landmann wirft den letzten Blick
auf´s Korn, das milder Hauch bestreicht.
Ein letzter Blick, ein letztes Stück,
eh´ man der Zeit der Kälte weicht.

Es schweigt die Uhr.
Die Menschen stehen.
Ein jeder spürt die Wärme gehen.

Das Auge schweift die weite Flur:
Was steht bevor? Was ist gereift?
Klarheit machtvoll um sich greift
 

ketelwald

Mitglied
Etwas manieristisch - wie man zu Jugendzeiten vor mehr als zehn Jahren noch war ;-)
Aber mein Lieblingslyriker war halt Georg Trakl...
 
hallo, trakl war ja auch nicht der schlechteste...die inversionen hätte er wohl versucht zu vermeiden - drückt man hier ein auge zu, bleibt aber immerhin noch ein sehr stimmungsvolles,leicht melancholisches gedicht.

gruß, a.d.
 



 
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