Hallo Mondnein,
danke für Deine krtische Analyse.
Vorweg: Das Gedicht steht nicht umsonst in dieser Rubrik, denn es war ein Experiment. Gerne versuche ich es zu erläutern.
Ein Mezzanin kann in der Tat auch tiefer liegen, wie mich die allwissende Müllhalde gerade wissen lässt. Ich dachte, das läge immer unter dem Dach - so kann man sich täuschen (daher ist das Experiment also teilweise gescheitert).
Wer also ganz oben in diesem niedrigen Geschoss lebt, geht gebeugt - zum einen, weil es so niedrig ist, denn wer moralisch ganz oben ist, hat nicht mehr viele Freiheiten, zum anderen, weil einen der Weg nach oben Demut lehren sollte (was er natürlich nicht bei jedem tut).
Der Mezzaninbewohner ist in diesem Gedicht ein Dichter, allerdings einer, der Demut und das Märtyrerhafte, wie Du es nennst, in sich vereint - und dazu evtl. auch Größenwahn, denn die letze Zeile soll sowohl für den Dichter als auch für die von ihm Beobachteten Geltung haben.
Wie gesagt, ein Experiment. Es wurde inspiriert von dem Lied "Mezzanin" von Massive Attack, einem recht düsteren, melancholischen Werk.