"Wie kann ich Sie glücklich machen?" fragt Mike die junge Frau auf der Parkbank, die in ihr Mittagsbrötchen beisst. "Indem Schie mich in Uhe laschen", erwidert sie ungnädig mit vollem Mund. "Wie Schie wünschen", äfft Mike sie nach.
Weiter vorn sitzt eine alte Frau auf einer Bank und schaut starr vor sich hin, als wäre sie eben gestorben.
Mikes Wünsche gehen in Erfüllung. Er ist der mächtigste Mann der Welt.
Er setzt sich neben die alte Frau: "Wie kann ich Sie glücklich machen?"
Die Frau schaut ihn an. Ihr Mund versucht ein Lächeln, während die Augen traurig bleiben: "Machen Sie meinen Mann wieder lebendig."
Mike: "Ich weiss nicht, ob das klug wäre. Stellen Sie sich vor, Ihr Mann, den Sie begraben haben, spaziert auf uns zu. Sie würden vor Schreck tot umfallen. Und dann wäre er allein."
Die Frau weint.
Mike: "Verzeihen Sie, ich bin zu weit gegangen. Ich wollte nicht ..."
Frau: "Sie können doch nichts dafür. Es ist nur ..."
Die Frau tupft sich die Tränen mit einem Papiertaschentuch aus dem Gesicht und fährt fort: "Niemand besucht mich mehr. Jetzt bin ich ganz allein."
Mike: "Warum schliessen Sie nicht mit einem reiferen Herrn eine neue Freundschaft. Eine sympathische Frau wie Sie ..."
Sie lächelt schmerzlich: "In unserem Alter sterben die Männer aus und wir Frauen bleiben zurück wie abgelegte Kleider."
Mike könnte wünschen, dass alle Männer länger leben. Aber vielleicht sind manche Frauen ganz froh, wenn der Alte endlich abtritt und sie die letzten Jährchen frei gestalten können. Dieser Wunsch würde also ihr Unglück verlängern. Die Männer hingegen würden wohl gern länger leben. Aber dann müssten sie den Tod ihrer Frau ertragen und die Socken selber waschen. Deshalb lässt Mike von den grossen Wünschen lieber die Finger. Es ist einfach nicht vorauszusehen, was er damit anrichtet.
Mike versucht die Frau aufzumuntern: "Ich glaube, dass es für Sie einen Mann gibt, der lieber ein abgelegtes Kleid trägt, als nackt zu sein."
Zu spät merkt er, wie blöd sein Vergleich ist, und will ihn mit einer hilflosen Handbewegung zurücknehmen. In solchen Momenten muss er sich mit äusserster Disziplin darauf konzentrieren, nichts Unbedachtes zu wünschen. Er könnte sie diesen letzten Satz einfach vergessen lassen. Aber wenn er dabei nicht sehr gut aufpasst, löscht er vielleicht ihr halbes Gedächtnis. Ihr halbes Leben. Die Erinnerungen an ihren Mann.
Dann lieber blöd dastehen und sich entschuldigen: "Ähm, der Vergleich ist mir so aus dem Mund gerutscht. Ich wollte Ihnen Mut machen und nicht ..."
Frau: "Sie sind ein netter junger Mann. Ihre Frau hat Glück."
Mike ist es peinlich: "Ich habe keine ..."
Frau, mitfühlend: "Hat sie Sie verlassen?"
Mike windet sich: "Ich ... ähm ... stehe nicht so auf körperliche Liebe ..."
Frau: "Sind Sie Priester?"
Mike wird sicherer: "Nein, es ist nichts Geistiges. Ich habe einfach kein Bedürfnis. Es ist ganz angenehm so, wenn ich sehe, wie viel Ärger die andern damit haben."
Die Frau schaut ihn mit einem unsicheren Lächeln an. Sie findet ihn jetzt wohl nicht mehr "nett", sondern merkwürdig. Das passiert ihm häufig, sobald er zu viel von sich preisgibt. Es ist Zeit.
Mike steht auf und verabschiedet sich freundlich. Während er sich langsam entfernt, schliesst er die Augen und wünscht einen netten, rüstigen Herrn für die Frau.
Am Rand des Parks angekommen, dreht Mike sich um und sieht einen älteren Mann, der sich der Frau nähert. Sein Blick schweift zu der nicht sehr freundlichen jungen Frau, die sich inzwischen ein Softeis geholt hat. Mike wünscht sich die Glacekugel auf ihren Schoss. Die junge Frau schaut auf ihre Armbanduhr und kippt sich das Eis auf die Hose, wo sie es sekundenlang entgeistert anstarrt. Mike kichert.
Weiter vorn sitzt eine alte Frau auf einer Bank und schaut starr vor sich hin, als wäre sie eben gestorben.
Mikes Wünsche gehen in Erfüllung. Er ist der mächtigste Mann der Welt.
Er setzt sich neben die alte Frau: "Wie kann ich Sie glücklich machen?"
Die Frau schaut ihn an. Ihr Mund versucht ein Lächeln, während die Augen traurig bleiben: "Machen Sie meinen Mann wieder lebendig."
Mike: "Ich weiss nicht, ob das klug wäre. Stellen Sie sich vor, Ihr Mann, den Sie begraben haben, spaziert auf uns zu. Sie würden vor Schreck tot umfallen. Und dann wäre er allein."
Die Frau weint.
Mike: "Verzeihen Sie, ich bin zu weit gegangen. Ich wollte nicht ..."
Frau: "Sie können doch nichts dafür. Es ist nur ..."
Die Frau tupft sich die Tränen mit einem Papiertaschentuch aus dem Gesicht und fährt fort: "Niemand besucht mich mehr. Jetzt bin ich ganz allein."
Mike: "Warum schliessen Sie nicht mit einem reiferen Herrn eine neue Freundschaft. Eine sympathische Frau wie Sie ..."
Sie lächelt schmerzlich: "In unserem Alter sterben die Männer aus und wir Frauen bleiben zurück wie abgelegte Kleider."
Mike könnte wünschen, dass alle Männer länger leben. Aber vielleicht sind manche Frauen ganz froh, wenn der Alte endlich abtritt und sie die letzten Jährchen frei gestalten können. Dieser Wunsch würde also ihr Unglück verlängern. Die Männer hingegen würden wohl gern länger leben. Aber dann müssten sie den Tod ihrer Frau ertragen und die Socken selber waschen. Deshalb lässt Mike von den grossen Wünschen lieber die Finger. Es ist einfach nicht vorauszusehen, was er damit anrichtet.
Mike versucht die Frau aufzumuntern: "Ich glaube, dass es für Sie einen Mann gibt, der lieber ein abgelegtes Kleid trägt, als nackt zu sein."
Zu spät merkt er, wie blöd sein Vergleich ist, und will ihn mit einer hilflosen Handbewegung zurücknehmen. In solchen Momenten muss er sich mit äusserster Disziplin darauf konzentrieren, nichts Unbedachtes zu wünschen. Er könnte sie diesen letzten Satz einfach vergessen lassen. Aber wenn er dabei nicht sehr gut aufpasst, löscht er vielleicht ihr halbes Gedächtnis. Ihr halbes Leben. Die Erinnerungen an ihren Mann.
Dann lieber blöd dastehen und sich entschuldigen: "Ähm, der Vergleich ist mir so aus dem Mund gerutscht. Ich wollte Ihnen Mut machen und nicht ..."
Frau: "Sie sind ein netter junger Mann. Ihre Frau hat Glück."
Mike ist es peinlich: "Ich habe keine ..."
Frau, mitfühlend: "Hat sie Sie verlassen?"
Mike windet sich: "Ich ... ähm ... stehe nicht so auf körperliche Liebe ..."
Frau: "Sind Sie Priester?"
Mike wird sicherer: "Nein, es ist nichts Geistiges. Ich habe einfach kein Bedürfnis. Es ist ganz angenehm so, wenn ich sehe, wie viel Ärger die andern damit haben."
Die Frau schaut ihn mit einem unsicheren Lächeln an. Sie findet ihn jetzt wohl nicht mehr "nett", sondern merkwürdig. Das passiert ihm häufig, sobald er zu viel von sich preisgibt. Es ist Zeit.
Mike steht auf und verabschiedet sich freundlich. Während er sich langsam entfernt, schliesst er die Augen und wünscht einen netten, rüstigen Herrn für die Frau.
Am Rand des Parks angekommen, dreht Mike sich um und sieht einen älteren Mann, der sich der Frau nähert. Sein Blick schweift zu der nicht sehr freundlichen jungen Frau, die sich inzwischen ein Softeis geholt hat. Mike wünscht sich die Glacekugel auf ihren Schoss. Die junge Frau schaut auf ihre Armbanduhr und kippt sich das Eis auf die Hose, wo sie es sekundenlang entgeistert anstarrt. Mike kichert.