Milchdunst

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revilo

Mitglied
Ich kehre zurück aus dem Saum des gefalteten Unterrocks. Zurückgeworfen nach still geleerten Gläsern.
Die Last einer goldenen Postwurf-Idylle
trägt mich die verschnürten Treppen hinauf. Aus meiner Stirn tropfen aufgeriebene Fasern.
Ihren stummen Widerhall höre ich noch heute auf den Stufen.
hallo, das gefällt mir gut, ich verwendete allerdings nicht so viele adjektive.......grandios ist die last der goldenen postwurf-idylle....... LG von oliver
 

revilo

Mitglied


Ich kehre zurück aus dem
Saum des gefalteten Unterrocks
zurückgeworfen nach still geleerten Gläsern

Die Last einer goldenen Postwurf-Idylle
trägt mich die Treppen hinauf
Aus meiner Stirn tropfen
aufgeriebene Fasern
Ihren stummen Widerhall
höre ich noch heute



vielleicht kannst du damit etwas anfangen.........LG Oliver
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @revilo, ja.
Damit kann ich etwas anfangen. Die Verkürzungsversion funktioniert mit Sicherheit auch sehr gut!
Mir sind im "milchdunst" allerdings die Stufen als letzte Einfügung wichtig, da der Weg über die "Treppen" noch nicht beendet ist.
Danke für deine Gedanken.
Lieben Gruß, ubertas.
 

revilo

Mitglied
Hallo @revilo, ja.
Damit kann ich etwas anfangen. Die Verkürzungsversion funktioniert mit Sicherheit auch sehr gut!
Mir sind im "milchdunst" allerdings die Stufen als letzte Einfügung wichtig, da der Weg über die "Treppen" noch nicht beendet ist.
Danke für deine Gedanken.kommen ist
Lieben Gruß, ubertas
guten morgen, das freut mich sehr......mir geht es überhaupt nicht darum, ob du meine variante annimmst oder nicht....es sind lediglich vorschläge.........ich möchte damit eine gute, alte tradition in der LL wieder aufleben lassen, die leider aus der mode gekommen und gerade zu verpönt ist: die textarbeit......als ich hier 2008 oder wann auch immer anfing, wurde an gedichten geschraubt und gefeilt......ich habe habe daraus sehr viel gelernt und tue es noch immer, da meine gedichte immer noch einem "lektorat" unterliegen, allerdings nicht hier......leider ist die textarbeit - nicht nur - hier so gut wie tot.......die gedichte werden hier geradezu inflationär kommentiert..........die inhalte erinnern mich zuweilen an die grausame letzte aufgabe in einer deutschklausur nach der intention des autors, mit der ich gott sei dank nicht soooooooo häufig konfrontiert war, da ich an einem humanistisch- altsprachlichen institut mein - zugegebenermaßen bescheidenes - abi gebaut habe........

..........eine immer größer werdende fraktion- ich nenne sie mal "fraktion fertig " meint hingegen, ihre gedichte seien perfekt und verdienten nur allerhöchsten beifall........

du hingegen bist für kritik offen, was hier schon die absolute ausnahme ist...........ich freue mich sehr auf weitere beiträge von dir und wünsche einen angenehmen sonntag, den ich leider im büro verbringen werde..........LG Oliver

PS.: ich bin mir natürlich bewusst, dass meine kommentare zuweilen recht hart sind......ich habe hier schon manchen stalker an der backe gehabt.....aber das jemand, dessen gedichte ich überhaupt nicht kommentiert hatte, zu einer kollektiven schlechten bewertung gegen mich aufruft, ist eine neue variante, über die ich mich prächtig amüsiert habe.......ich erwarte also demnächst freudig erregt den nächsten lyrischen shitsorm, der mich ja auch schon prompt ereilt hat......
 
Zuletzt bearbeitet:

Ubertas

Mitglied
Hallo @revilo,
danke für deine Nachricht - dir auch trotz Sonntagsdienst einen schönen Tag!
Ich sehe das genauso, man sollte für Kritik offen sein. Mit guter Kritik verhält es wie mit einem gut gemeinten Kompliment. Sage ich zu jemand (vorausgesetzt der Tonfall stimmt) " Gut siehst du aus!", wird sich der Empfänger der Nachricht höchstwahrscheinlich darüber freuen. Würde ich stattdessen die Worte "Heute wirkst du weniger hässlich!" wählen, kann ich wohl mit Gegenwind rechnen. Kritik ist ein zartes Pflänzchen wie wir Menschen auch. Nur zu leicht kommt es durch die Art der Formulierung zu einem Sender/Empfänger-Problem und es treten unweigerlich "Funkstörungen" auf, die selbst die Bundesnetzagentur nicht mehr beheben kann :)
Ob es die Fraktion fertig wirklich gibt? Mein Eindruck ist, dass selbst beim Schreiben einer Betriebsanleitung Reflexion gefragt ist und Autoren ihre Texte durchaus überdenken, bevor die Entertaste irgendeine Endgültigkeit besiegelt. Ob jemand danach an einem Neuschliff seiner Version Interesse zeigt oder nicht, kann unzählige Gründe haben. Es muss sich nicht einmal um Verbohrtheit handeln, sondern in einer Rückbezüglichkeit begründet sein, die sich selbst dem Kritiker nicht erschließen kann. Falls sich jemand tatsächlich für das Orakel von Delphi halten sollte, muss sich derjenige allerdings auch bewusst sein, daß seine Weissagungen in manchen Fällen zur Blendung führen können...
An Texten zu arbeiten hat immer etwas Gutes, dafür hat uns unsere Sprache auch die vielen Mosaiksteinchen zur Hand gegeben, um in ihr die eine oder andere Wahrheit zu finden :)
Lieben Gruß, ubertas.
 

gitano

Mitglied
Hallo Ubertas,
ich bin "LL Wiederkehrer", nach über 12 Jahren. Alte Komms finden sich noch im Archiv...Ähnlich wie revilo - den ich noch aus "Textarbeitzieten in der LL" kenne, war es immer die Prämisse: "ich gebe Dir als Mitstreiter das Beste was ich habe - eine ehrliche Meinung!" Plattformen zur gegenseitigen Beweihräucherung gibt es leider inzwischen viele (- zumal mit erschreckendem "Lyrik"Textniveau...) Soweit so gut...wir wollen was lernen.
Nun zu Deinem Text:
In meinem Leseverständnis stellt sich ein Logikproblem ein. Ich versuche mal aufzuzeigen...
Ich kehre zurück aus dem Saum des gefalteten Unterrocks. (für mich eine Ausziehszene)
Zurückgeworfen nach still geleerten Gläsern. (psychisch deutbar - bildlich sich fallenlassen auf ein Bett?)
Die Last einer goldenen Postwurf-Idylle (Werbung vs. Realität)
trägt mich die verschnürten Treppen hinauf. ..UND DA IST ES DANN: weshalb hier die Treppen rauf wenn sie doch schon vorher in der Wohnung ist?...oder Maisonttewohnung?
Aus meiner Stirn tropfen aufgeriebene Fasern.
Ihren stummen Widerhall höre ich noch heute auf den Stufen.

Die etwas kryptischen - an Surrealismus erinnernden-Metaphern erzeugen Atmosphäre! Sie kommen als individuell und nicht wiederholend daher - im Sinne eigenen Ausdrucks. Das möchte ich sehr loben!
Winke & Grüße
gitano

P. S. @ revilo: ich kann Deine "Textbeiträgen" nicht aufrufen -
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @gitano,

vielen Dank für deine Zeilen und deine lobenden Worte :) ! Sehr schön von dir formuliert finde ich: wir wollen alle etwas lernen. Das trifft es sehr gut. So finde ich kritische Beiträge auch gut, so wie es hier bereits geschehen ist mit dem Vorschlag einer verkürzten Version, auch in anderen Bewertungen meiner Beiträge, die durch andere unter die Lupe genommen wurden oder jetzt an dieser Stelle durch dich. Wichtig ist mir persönlich an Kritik, daß sie auch das beinhaltet, was sie sein soll, eine gute Absicht, ein Vorschlag oder Argument mit nützlichen Inhalt für denjenigen, den sie erreicht. Ohne Schaden anzurichten, zu einschüchternd zu wirken oder jemanden zum Rückzug zu zwingen. Also auf Augenhöhe.
Leider ist es nur allzu menschlich, daß so manches Süppchen überbrodelt. Ich nehme mich selbst nicht davon aus, ich besitze schließlich nicht die Weltformel :)Und stehe mit allen Unvollkommenen in gleicher Reihe.
Über dieses gesamte Thema ließen sich wahrlich Bände füllen!
Aber um auf deine eigentliche Fragestellung einzugehen:
Ich verstehe sehr wohl, warum du hier einen Bruch der Logik empfindest. Dafür musst du, so surreal es sich auch anhört, sozusagen das "Gebäude" verlassen. Du hast die Szenerie sehr gut interpretiert. Die Postwurf-Idylle ist in meiner Absicht als eine von außen suggerierte Lebenswirklichkeit zu verstehen. Ein "Ideal", das zur Last wird, wenn man sich diesem vermeintlichen Idyll zu stark verschreibt und sich dennoch keine innere Erfüllung einstellt. Vielleicht ein Scheitern, ein Wendepunkt.
Den Vergleich mit Werbung finde ich bemerkenswert gut. Denn auch sie möchte uns meist ein Optimum verkaufen, ob günstig oder teuer fernab der Realität. Und genau an dieser Stelle geht es tatsächlich treppaufwärts in unser "Bewusstwerden". Die Treppen sind deswegen verschnürrt, so wie wir unsere Gedanken erst entwirren müssen, um etwas als begreifbar zu erfahren.
Es sind Entwicklungs-Stufen.
So würde ich es beschreiben, aber Herauslesen und das ist das Schöne an Texten, darf jeder für sich :)
Und noch einmal ein ganz großes Danke für deine intensive Auseinandersetzung mit meinem Gedicht und deinen konstruktiven Beitrag!

Winke zurück mit lieben Gruß!
ubertas
 

gitano

Mitglied
Damke Ubertas,
für diese (freundlich-ausführlichen) Offenlegungen! Auch wenn ich inhaltlich Deinen Intensionen nicht ganz folgen kann - muss ich ja auch nicht - bleibt der Text mit seinen surrealistisch anmutenden Metaphern (nach meiner Lesart) ein schöner Versuch persönlichen Ausdrucks.
Winke & Grüße
gitano
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @gitano,
Ich danke dir fürs Lesen. Da es wirklich ein Versuch persönlichen Ausdrucks ist, bleibt es vielleicht gerade deswegen etwas rätselhaft. Es muss ja auch nicht alles aufgedeckt werden :)
Danke für dein Lob.
Winke & lieben Gruß,
ubertas
 

revilo

Mitglied
Hallo @revilo,
danke für deine Nachricht - dir auch trotz Sonntagsdienst einen schönen Tag!
Ich sehe das genauso, man sollte für Kritik offen sein. Mit guter Kritik verhält es wie mit einem gut gemeinten Kompliment. Sage ich zu jemand (vorausgesetzt der Tonfall stimmt) " Gut siehst du aus!", wird sich der Empfänger der Nachricht höchstwahrscheinlich darüber freuen. Würde ich stattdessen die Worte "Heute wirkst du weniger hässlich!" wählen, kann ich wohl mit Gegenwind rechnen. Kritik ist ein zartes Pflänzchen wie wir Menschen auch. Nur zu leicht kommt es durch die Art der Formulierung zu einem Sender/Empfänger-Problem und es treten unweigerlich "Funkstörungen" auf, die selbst die Bundesnetzagentur nicht mehr beheben kann :)
Ob es die Fraktion fertig wirklich gibt? Mein Eindruck ist, dass selbst beim Schreiben einer Betriebsanleitung Reflexion gefragt ist und Autoren ihre Texte durchaus überdenken, bevor die Entertaste irgendeine Endgültigkeit besiegelt. Ob jemand danach an einem Neuschliff seiner Version Interesse zeigt oder nicht, kann unzählige Gründe haben. Es muss sich nicht einmal um Verbohrtheit handeln, sondern in einer Rückbezüglichkeit begründet sein, die sich selbst dem Kritiker nicht erschließen kann. Falls sich jemand tatsächlich für das Orakel von Delphi halten sollte, muss sich derjenige allerdings auch bewusst sein, daß seine Weissagungen in manchen Fällen zur Blendung führen können...
An Texten zu arbeiten hat immer etwas Gutes, dafür hat uns unsere Sprache auch die vielen Mosaiksteinchen zur Hand gegeben, um in ihr die eine oder andere Wahrheit zu finden :)
Lieben Gruß, ubertas.
Zu der Fraktion fertig habe ich meinen Standpunkt in meinem letzten Beitrag im FL dargestellt … Im Moment ist diese Fraktion erfreulich ruhig; vielleicht hat ja zumindest ein leichter Prozess des Nachdenkens eingesetzt … Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben … Es freut mich auf jeden Fall außerordentlich, dass Du hier deinen Standpunkt sehr dezidiert vertrittst … Ich hatte ja auch in meinem Beitrag angemerkt, dass hier viel zu wenig Frauen publizieren und vor allen Dingen auch mal kritische Kommentare schreiben sollten … Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert… Es gibt hier außerordentlich gute Autorinnen, die den Kerlen etwas beibringen und Ihnen bei Bedarf (ich nehme mich dann nicht aus) die Leviten lesen können …herzliche Grüße von Oliver
 

Johnson

Mitglied
Durch die Wörter 'still geleerten' und 'verschnürten' erzeugt das Gedicht eine traurige Atmosphäre. Deutlich macht das auch noch der Ausdruck 'Saum des gefalteten Unterrocks'. Jedoch erscheint mir 'verschnürte Treppen' als eine merkwürdige Wahl, da ich nicht ganz sicher verstehe, was damit gemeint ist.
 



 
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