Miriam

FrankK

Mitglied
Ich verstehe, Du wünschst mehr Verwicklung/Verstrickung
Nicht unbedingt, geschätzte Ji Rina.

Aber, wenn es denn die Mutter sein soll, etwas mehr Verquickung und Verstrickung zu Ihrer Person.
Bisher ist die "Mutter"-Rolle etwas negativ besetzt, damit der Leser mitfühlen kann, benötigt er einen emotionalen Zugang zur Mutter.
Was ich vorschlug, wären Möglichkeiten, dies zu realisieren. Natürlich kannst Du auch etwas ganz anderes konstruieren.
Nur eines solltes Du noch bedenken: Durch den Titel "Miriam" konzentriert man sich instinktiv stärker auf diese Figur.


Abendliche Grüße aus Westfalen
Frank
 

Ji Rina

Mitglied
@FrankK:
Bisher ist die "Mutter"-Rolle etwas negativ besetzt, damit der Leser mitfühlen kann, benötigt er einen emotionalen Zugang zur Mutter.


Ich habe wärend des Schreibens garnicht an das „Mitfühlen“ des Lesers zur Mutter gedacht. Ich hab damals auch nicht umbedingt mit der Mutter mitgefühlt, sondern viel mehr gedacht: “ Eine unsichtbare Hand, hat die Dinge gerichtet". Das hat etwas mit meiner Lebenseinstellung zu tun, mit meiner Anschauung der Dinge. Und genau da, liegt der Hase begraben. Der Leser empfindet es nun mal nicht so, liebe Jirina, In diesem Fall, teilt er deine Vision der Dinge nicht und es entsteht ein verzerrtes Bild: Und daran musst du arbeiten! :box:
Also, Tee trinken abwarten und nochmal neu sortieren.
Nochmals, vielen Dank, FrankK!
 
A

aligaga

Gast
Das hat etwas mit meiner Lebenseinstellung zu tun, mit meiner Anschauung der Dinge. Und genau da, liegt der Hase begraben. Der Leser empfindet es nun mal nicht so, liebe Jirina, In diesem Fall, teilt er deine Vision der Dinge nicht und es entsteht ein verzerrtes Bild: Und daran musst du arbeiten!
Der Leser macht sich kein "verzerrtes Bild" von dem Text, sondern nimmt ledigllich zur Kenntnis, was du ihm mitteilst, @Ji. Und das ist nun mal etwas durch und durch banales, das jeder, aber wirklich jeder andere schon zur Genüge kennt.

Dass jemand mit seinen Eltern nicht kann, keinen Freund hat und bei einem Unfall zu Tode kommt, ist keine Geschichte, sondern bestenfalls ihr Rahmen. Die Verpackung, sozusagen. Du hast ein Päckchen gepostet, aber vergessen, die Schokolade, die Zimtsterne und die Lebkuchen hineinzutun.

Es war leer.

Heiter

aligaga
 
Hallo Ji,
ich hatte dir angedroht, nach und nach alles zu lesen, was du hier eingestellt hast.
Jetzt also Miriam. Über deinen sehr lesbaren Stil muss ich dir nichts mehr sagen und darüber, dass dieser Text unfertig ist, auch nichts. Er kommt daher wie eine Skizze.
Der Titel ist Miriam. Dein Hauptinteresse gilt aber deren Mutter, schreibst du. Frank hat recht, darin liegt ein Problem. Möglicherweise weißt du selbst nicht genau, wohin die Reise gehen soll.

Hat die Geschichte einen realen Hintergrund? Gab es diese Miriam? Willst du ihr ein Denkmal setzen? - Dann erinnerst du dich sicher noch an Gespräche zwischen euch beiden und an ihre Pläne oder sogar Träume. Natürlich auch an das, wovor sie Angst hatte.
Mein Vorschlag wär: Breite das vor den Lesern aus. Zeige ein Leben, das voran will. Und dann der Tod. Einfach so. Schluss, aus. Auch mit der Geschichte. Kein Wort über die Todesnachricht hinaus. (Allerdings könnte ein solcher Knalleffekt zu pathetisch einschlagen. Ich würd´s aber trotzdem probieren.)

Ich weiß nicht, wie es wirklich war. Aber ich würde es nicht wagen, jemandem die Schuld für Miriams Tod zu geben. Betroffenheitskitsch zu umschiffen ist keine leichte Sache. Allerdings: Vielleicht gelänge dir auch das. Seit „Bleibtreustraße“ weiß ich, dass du den alltäglichsten Abläufen Atmosphäre einhauchen kannst.
Wenn du die Mutter in den Mittelpunkt stellst, musst du vor allem ihre Geschichte erzählen und ihre Sicht auf ihre Tochter. Das geht auch, ohne sie selbst erscheinen zu lassen (oder nur kurz während eines Besuches). Man kann z.B.(wie du es schon in der Skizze andeutest)indirekt den – allerdings subjektiven – Umweg über die Äußerungen oder Beschreibungen ihrer Tochter wählen. Der Leser mag dann selbst entscheiden, ob er Miriam glauben will oder nicht. Soll er das nicht, musst du Miriams Darstellung durch die Erzählerin "objektiv" gegenzeichnen.
Übrigens - ich komm mir eigentlich reichlich seltsam vor, dir diese tollen Ratschläge zu geben, denn ich werd das Gefühl nicht los, das du das alles längst weißt.
Viel Erfolg
GH
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo Jörg,
Mensch ich freu mich über so ein Kommentar, da er mich zum nachdenken zwingt:
Dein Hauptinteresse gilt aber deren Mutter, schreibst du.
In der Geschichte galt mein Interesse Miriam. Die Mutter schwebt stándig im Hintergrund und hat somit auch eine wichtige Rolle (denke ich).
Möglicherweise weißt du selbst nicht genau, wohin die Reise gehen soll.
Die Reise bestand einfach nur darin, dass Miriam nicht in der Lage war, ihr Leben zu führen und immer von der Mutter geplagt wurde. Am Ende stirbt sie. Man weiss nicht, was passiert ist. Man weiss nur, dass sie selbst über den Tod vorher bereits gesprochen hatte. Die Mutter ihrerseits erlebt genau das, wovor sie immer Panik hatte: Sie verliert ihre Tochter.
Hat die Geschichte einen realen Hintergrund? Gab es diese Miriam? Willst du ihr ein Denkmal setzen?
- Ja.Ja.Ja.
Dann erinnerst du dich sicher noch an Gespräche zwischen euch beiden und an ihre Pläne oder sogar Träume. Natürlich auch an das, wovor sie Angst hatte.
Ja. Und das wird in der Geschichte ja auch erzählt.
Aber ich würde es nicht wagen, jemandem die Schuld für Miriams Tod zu geben.
Das habe ich auch nicht getan.
Wenn du die Mutter in den Mittelpunkt stellst, musst du vor allem ihre Geschichte erzählen und ihre Sicht auf ihre Tochter.
Im Mittelpunkt steht Miriam. Die Mutter hat eine wichtige Rolle im Hintergrund.
Das geht auch, ohne sie selbst erscheinen zu lassen (oder nur kurz während eines Besuches). Man kann z.B.(wie du es schon in der Skizze andeutest)indirekt den – allerdings subjektiven – Umweg über die Äußerungen oder Beschreibungen ihrer Tochter wählen.
Das hab ich getan.

Und? Blickst Du jetzt durch?
Nee, ne?
Ich auch nicht...:D
 



 
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