Missgeschick

Nicht mehr in Muscheln ist
Die Nacht verborgen brüderlich
Dem Wort Verwandlung zugetan
Wie eine Harfe leis

Wie Stumme die Stimmen spielen
Stimmen wie Puppen hölzern hell
Bis sie Eisen werden oder Samt

Nicht mehr in Muscheln sinnt
die Stirn nach Nicht im
Rauschen mehr sinnt Unmut
Nach harter Rute für die Form.

Lass mir Mich blind zu leben
Keine Hölle sein
Lass mich Schlaflos zu neuem Missgeschick
Durch verwandelte Sprüche gehn

Ich bin Wurzel durch Erdreich geschlagen
Erdreich der Zeit Blüte der Flamme
In meinem Nacken zu wandelndem Leib.

Dass einer käme
gggggggggg Gleich in Flamme und Leib
Oder er käme als Wurzel
Ohne Angst vor der Asche zu mir.

Lass mich Mir verwandelt sein
Ohne Irrtum sei Verwandeltes
Wahrer als Wesen und Form

Erzieh mir die Gesichter ab
Deren Stimme ruft zur
ggggggvvvvvv Muschel die Nacht
Deren Stimme ruft Vergessen
Und Schlaf in den Blumen an.
So schriebe es ein Anderer
Revenons à nos moutons.

Wir aber heben die Wege auf
Die endlich Verwandelten Eignen
Wir sind was sich unterscheidet
Und haben zwischen Blumen
Versteckt was an Dolchen gewiss war

Eine genaue Flamme ist in uns
Frisst was sich an Eigenart verwächst
verwachsen hat verwachsen wird.

O Flamme in Nacken
Feuriger Ball im Abendbaum
Auf Marmornen Treppen splittert
Zu Eignem hin der Schritt.

Schürfen - schürfwund vielleicht -
Und so tritt Bestaunenswertes zutage:

Dass einer käme
Gleich in Flamme und Leib
Oder er käme als Wurzel
Ohne Angst vor der Asche zu mir.

Eine genaue Flamme ist in uns
Frisst was sich an Eigenart verwächst
verwachsen hat verwachsen wird

Etliche der sonstigen Bilder und Aussagen: mir fehlt der passende Verständnisschlüssel. Vermutlich meine Missgeschicklichkeit.

Patrick Schuler schrieb:

Wir aber heben die Wege auf
Die endlich Verwandelten Eignen
Wir sind was sich unterscheidet
Und haben zwischen Blumen
Versteckt was an Dolchen gewiss war

Eine genaue Flamme ist in uns
Frisst was sich an Eigenart verwächst
verwachsen hat verwachsen wird

Zum Vergrößern anklicken....

Klasse Passage! wo immer hin sie entführt, brennt es, dieses Wir, von dem niemand weiß, wie Viele es (im Einzelnen) ist/sind. (Weil das unwesentlich ist und bleibt.) ich lese deine Gedichte unsagbar gerne.

Gruß, Elke

Hallo Scal, hi Elke

wo immer hin sie entführt, brennt es, dieses Wir, von dem niemand weiß, wie Viele es (im Einzelnen) ist/sind.

Zum Vergrößern anklicken....

Das ist aber vorher schon wichtig. Bis zu dem französischem Sprichwort ist es nämlich bewusst ein Text, in den viele, sich widersprechende, Stimmen eigeflochten sind und die doch eines bilden. Weil es den Gang der Persönlichkeitswerdung als Prozess beschreiben soll. Um dann am Ende dem "Wir" den "verzehrenden" Schritt zu einem eigenem "Ich" zuzugestehen. Denn es stirbt ja immer etwas, wenn man Person wird. Etwas altes, geteiltes.

LG
Patrick