misteln

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rogathe

Mitglied
misteln

wir sehen von weitem die kugeln
als schmuck kahler winterbäume
sanftgrün filigran verästelt
mit milchweißer perlenzier
bestaunen wir sie aus der nähe

wir wissen um eure stärke
schmarotzer und krafträuber seid ihr
richtet die bäume zugrunde
die euch gezwungen ernähren

und dennoch erzählen uns mythen
von heilwirkung frieden und schutz
wir glauben es immer noch gerne
und schmunzelnd küssen wir uns
unter dem mistelzweig
 

wirena

Mitglied
und dennoch erzählen uns mythen
von heilwirkung
Guten Abend rogathe
Die Mistel wird in der anthroposophischen Medizin in der Krebstherapie effektiv als Heilmittel eingesetzt. Dies ist kein Mythos, sondern Tatsache – doch Küssen unterm Mistelzweig ist wohl heute beinahe ein Mythos – wo wird diese Tradition noch gelebt? – wahrschein ganz still und heimlich, individuell – sozusagen mystisch

LG wirena
 

anbas

Mitglied
Moin rogathe,

ein schönes Gedicht.

Da in der Überschrift bereits die Mistel vorkommt, und man das gesamte Gedicht über weiß, worum es geht, finde ich folgendes Ende irgendwie passender:
unter ihren zweigen

Liebe Grüße

Andreas
 

rogathe

Mitglied
Herzlichen Dank für Kommentar und Wertung!
Ich betrachte das "Küssen unter dem Mistelzweig" als feststehenden Begriff.
LG rogathe
 

wirena

Mitglied
@anbas - "unter ihren zweigen" ? - ich kenne das Bild der Mistel und verstehe Dich - doch "unter ihren zweigen" - stimmt für mich nicht - denke das ist der Crux der Kleinschreibung - dies spontan, gefühlsmässig - bin eine wählerische Frau - LG wirena

- ooops sehe gerade, dass rogathe geantwortet hat - danke rogathe, das sehe ich ebenfalls so -
 



 
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