mit der zeit

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Carina M.

Mitglied
Liebe Label,

das ist ein wirklich starker Text und ich kann mich sehr gut darin wiederfinden.
Alle Achtung.

Lieben Gruß,
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Liebe Label,

schade, dass mein gute Wertung so herabgestft wurde. Das tut mir Leid.
Soll ich noch weiter werten?

Ich glaube ich stelle es ein und schreibe dafür ein Kommentar. :)

Lieben Gruß,
Carina
 

Label

Mitglied
Liebe Carina

das freut mich sehr, dass meine Zeilen bei dir ein Wiederfinden auslösen konnten.
Früher hätte man dazu Altersweisheit gesagt, heutzutage, da man und frau auch, sich permanent jugendlich generieren soll, bis hin zu Pubertätlichkeiten, wird das wohl mehr unter Senilität verbucht. :)
Recht herzlichen Dank fürs Vorbeischauen, den erfreulichen Kommentar und auch für die Zahlen ;).

dir einen herzlichen Gruß
Label
 

Walther

Mitglied
lb. carina

nur gutwerten geht nicht, mußt auch mal schlechtwerten. :)

lg w.

lb. label,

2 punkte:

(a) das "sauste" würde ich in "bremste" umwandeln. so ist das bild schräg.

(b) s3 paßt nicht zum rest. weglassen oder umformulieren.

lg w.
 
A

Architheutis

Gast
Liebe Label,

der Text gefällt aufgrund seiner Gedanken.

Mein Kritikpunkt wäre, dass hier ein "Warum?" fehlt. Begreife ich noch, warum die Zeit den Körper zügelt, verstehe ich das bei den Worten auf der Zunge nicht ohne weitere Erklärung. Warum zügelt die Zeit die Zunge des LyrIchs? Ist es nicht eher so, dass mit dem Alter der Sprachschatz steigt. Verstummt hier jemand? Wenn ja, warum? Was ist ihm/ihr passiert?

Du siehst, es wird eine wichtige Frage unbeantwortet gelassen. Der Text lässt mich daher etwas unbefriedigt zurück.

Die dritte Strophe hingegen ließe ich so, wie sie ist. Sie formt einen neuen Gedanken, quasi den Sieg des Geistes über den Zahn der Zeit. Sie darf als conclusio/Fazit abstehen vom Rest, muss es vielleicht sogar. Ich dachte spontan an Helmut Schmidt, der ja ein fast bewegungsunfähiger Greis, aber mental topfit geblieben ist. Ihm gefiele dein Gedicht sicher sehr - bis auf die erste Strophe, denn dessen Zunge kennt keine Zügel. ;-)

Eine letzte Frage noch: Warum steht der Text nicht im Gereimten? Zügel-Zügel-Flügel; glieder-bieder. Die wesentlichen Gedanken werden gereimt, daher sehe ich den Schwerpunkt eher auf dem Reim liegend. Aber das ist ja nur eine Frage der Einordnung, die mit dem Text an sich wenig zu tun hat.

Einen lieben Gruß,
Archi
 

Carina M.

Mitglied
Also, ich kann das gut verstehen, dass man sich manchmal lieber einen Knoten in die Zunge macht, bevor man etwas sagt. Vor allem dann, wenn man schon weiß, dass es sinnlos wäre darüber noch zu reden.

Mit dem Alter kommt die Erkenntnis.
Sollte es zumindest.
Zügelloses Reden bringt Verdruss.

Euch allen einen sonnigen Herbsttag.
Carina
 
A

Architheutis

Gast
Ja, richtig, Carina. Mit dem Alter wählt man Worte mehr mit Bedacht, aber:

Der Schluß ist ein Fortkommen, vielleicht ein Entfliehen im Geiste. Das bezieht sich natrülich auf die Zügel der Vorstrophen. Eben darum möchte ich wissen, was das LyrIch dazu veranlasst hat, eine gezügelte Zunge zu entwickeln. Der Wunsch des Fortkommens impliziert ja, dass etwas nicht Wünschenswertes vorangegangen ist.

So lese ich das jedenfalls. ;-)
 

Carina M.

Mitglied
Okay, dann warten wir einfach mal was Label dazu meint, falls sie es erklären möchte.
Bei mir ist es jedenfalls angekommen.;)
 
A

AchterZwerg

Gast
Hallo label,
ich kann mich dem allgemeinen Wohlwollen nicht recht anschließen. Für mich "geht der Text so."

Die Zeit kann ihre Zügel allenfalls über Glieder werfen; bezogen auf eine kleine Zunge ist das nun doch ein ziemlich schiefes Bild. Obwohl es sich - zugegebenermaßen - nett schmiegt.

Dann lese ich von einem jungen Hüpfer, der zum gemessnen Schritt saust. Was denn nun? Kann der junge Hüpfer tatsächlich zum gemessnen Schritt "sausen?"

Der sich "entfaltende Geist" ist zwar ein wenig ausgelutscht, aber im Zusammenhang mit der Biederkeit in Ordnung.

Jedoch empfinde ich deine Sprache selber als auffallend bieder (junger Hüpfer, sausen, gemessnen Schritts), so unterhielt man sich vor ca. 100 Jahren ...

Richtig gut finde ich den 3. Vers der 1. Strophe.

Heidrun
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
M O D E R A T I O N

Liebe Leute,

es ist eine Sache, schiefe Bilder zu benennen, aber etwas anderes ist es, ein Gedicht auf Teufel komm raus zu sezieren, um der Autorin eins über zu braten.

Bitte lasst eure persönlichen Feindseligkeiten nicht an den Texten aus, sondern nutzt dazu private Kommunikation.

cu
lap,
dem der Kleinkrieg gewaltig auf den Keks geht.
 

MarenS

Mitglied
Gefällt.
Zügel lenken, bremsen, halten ein, von schießen lassen war ja nicht die Rede.
Warum und durch wen oder was auch immer wurden der Zunge des LyrIchs Zügel verpasst.
Ebenso dem Gang, was auf eine gemessenere Art zurückzuführen wäre oder aber auf ein körperliche Bremse.
In jedem Fall sehe auch ich es so, dass die Flügel zum Ausgleich genutzt werden, eventuell auch zur Flucht.

Die Maren grüßt
 

Carina M.

Mitglied
Zügel deine Zunge,
fällt mir dazu ein.

Wenn ich auch oftmals schweige, heißt es noch lange nicht, ich höre auf zu denken.

Helmut Schmidt lässt sich auch immer Zeit mit seinen Antworten.

Der Zunge Zügel anlegen, dafür muss man selber sorgen.
Was das körperliche Befinden (Im Alter) betrifft, dafür sorgt das Leben.

Einen angenehmen Feiertag,
Carina
 
M

mirami

Gast
hallo label,

mir gefällt dein text. auch dass die zeit zügel über die zunge wirft finde ich stimmig.
denn: manchmal lohnt es die zeit nicht, sich zu jedem quatsch wortreich zu äußern. :)

lg
mirami
 

Label

Mitglied
Lieber Walther

herzlichen Dank für deinen Eintrag und die Hinweise.

das sauste meinte ich nicht im Sinne von bremsen sondern von wurde schnell also eher so etwas wie eine frühe Vollbremsung ;)
s3 paßt nicht zum rest. weglassen oder umformulieren
so in etwa?

mein geist entfaltete die flügel
und schwingt sich so (schnell?) durchs bieder


Lieber Architheutis

es freut mich dass dir der Inhalt zusagt.
Das "Warum" auf die Zungenzügel ist der Lernprozess, der bei der überwiegenden Mehrheit mit der Zeit stattfindet. Gewiss steigt mit dem Alter auch der Wortschatz und oft auch die Einsicht, was man wann zu welchem Zeitpunkt sagen kann, um innerhalb sozialverträglicher Grenzen zu bleiben.
Eben darum möchte ich wissen, was das LyrIch dazu veranlasst hat, eine gezügelte Zunge zu entwickeln.
Die ungezügelte Zunge ist das Vorrecht der Jugend und davon habe ich damals reichlich Gebrauch gemacht.;) Hier ist aber der falsche Ort für einen Schwank aus meinem Leben.

Es freut mich ausserordentlich dass dir bei dieser Strophe der Gedanke an Helmut Schmidt kam. Ich habe ihn gelegentlich getroffen und schätze seinen unorthodoxen geistreichen Humor und seine exzellenten Analysefähigkeiten, die gepaart mit einer zutiefst sitzenden Humanität und Menschenkenntnis sind, sehr.

Der Text ist nicht durchgereimt, die wenigen vorkommenden kommen zwar dem Klang zugute, aber in Erinnerung an frühere Diskussionen, hat sich mir die Frage gar nicht gestellt.


Liebe Carina

von dir fühle ich mich wieder einmal verstanden! Das ist ein gutes Gefühl :)
Wenn ich auch oftmals schweige, heißt es noch lange nicht, ich höre auf zu denken.
!


Hallo Heidrun

zur gezügelten Zunge hier eine eigentlich bekannte Assoziation: http://www.ccoasis.de/resource/serm...Teil_VII-Eine_gezuegelte_Zunge-Axel_Dohle.pdf
Da hüpft jemand, deshalb ist er noch kein Hüpfer, so wie jemand der bäckt deshalb noch kein Bäcker ist und es entfalten sich die Flügel DES Geistes. Die verkürzte Darstellung ergibt einen völlig anderen Sinn.
so unterhielt man sich vor ca. 100 Jahren
kann ich nicht beurteilen, da habe ich noch nicht gelebt
Richtig gut finde ich den 3. Vers der 1. Strophe.
das finde ich richtig gut :)


Liebe MarenS

Dein Kommentar spricht so ziemlich alle der möglichen Lesarten an :) Das freut mich und noch mehr natürlich dein "Gefällt"
Danke.

Hallo mirami

vielen Dank für die erfreuliche Rückmeldung
manchmal lohnt es die zeit nicht, sich zu jedem quatsch wortreich zu äußern
so sehe ich das auch :)


mit Dank für die Benotungen und die Kommentare, liebe Grüße an Alle
Label
 
dein Gedicht

erinnert mich absolut an Zwetajewa. auch an Achmatova (die ist mir aber inzwischen a bisserl zu glatt, stromlinienförmig.

Liebe Label, danke für dieses Gedicht.
Ich hab es genossen oder wie Thomas D sagen würde: Es war mir ein Fest!

liebe und lieb gemeinte Grüße. ;-)

Serge

(Hm. Kennst Du Laura 'Fedele ;-)

Linken :)-) ) funktioniert heute nicht auf youtube.
Aber wenn Du Lust hat, geh auf youtube und tipp das in die Suchzeile ein:

Laura Fedele 29 dollari.
(ein Waits cover)

Ist aus nem dreier-schallplatten-album: Female tribute to Tom Waits.

Enjoy! ;-)
 

Label

Mitglied
Lieber serge

ich bin geradezu überwältigt wie positiv mein Gedicht bei dir angekommen ist.
vielen vielen herzlichen Dank für dieses große Lob und für die gleichermaßen beeindruckende Bewertung

dir einen lieben Gruß
Label
 



 
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