Mit meiner Lochkreissäge

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rag

Mitglied
Wenn ein Hamburger Handwerker und eine Dresdner Dame (aufgewachsen in der Bamberger Straße) am späten Abend in schallendes Gelächter ausbrechen, muss schon was ganz Besonderes passiert sein.

Gerne hätten wir dazu frischen Kuchen aus der Bäckerei Werner genossen - aber man kann nicht alles haben ...

Gibt es eine Fortsetzung des Gedichtes? Besser nicht? Ok, dann volle Punktzahl!

Ganz nette Grüße

Rainer (und Sophie)
 

James Blond

Mitglied
Zu beneiden ist, wer über so etwas schallend lachen kann. Mir gelingt nicht einmal ein müdes Lächeln.

Übrigens:



Es
sägt im Kreis
die Säge -
doch
sicher nie-
mals träge!


;)

Grüße
JB
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Gut, dass verschiedene Menschen über verschiedenes lachen ...


Übrigens: Es beruht fast auf einer wahren Begebenheit. Ein Verwandter hat das durch Missachtung des Arbeitsschutzes im privaten Bereich fast geschafft. Er hat Riesenglück gehabt und im Wesentlichen den Bauch nur angeritzt.

Komik und Tragik sind oft verbunden.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das weiß ich nicht.

In Slapstick bleiben aber die, denen sowas passiert, selbst immer ernst. Nur das Publikum lacht. Und so soll es ja auch sein.

Leider wird die Reizschwelle immer höher. Ich lache nur noch selten schallend, freue mich aber doch noch, auch über Tortenschlachten.

Das letzte Mal, dass ich schallend gelacht habe und dabei vom Couch gefallen bin, weil ich fast einen Lachkrampf hatte, war bei den Sterntagebüchern, die vorab in der "Jungen Welt" publiziert wurden.

Komik beruht auf Unerwartetem. Wie auch Kitzeln. Wenn man sich selbst kitzelt, muss man nicht lachen.

PS: Vor ca. 200 Jahren wurde ein UAS-Bürger angeschossen. Danach verwuchs sein Magen mit der Bauchdecke. Einer seiner Ärzte hatte das entdeckt und nutzte es für Verdauungsversuche. Der Verletzte wurde am Ende viel älter als sein Arzt.
Der aber bekam heraus, wie lange im Magen etwas braucht, um verdaut zu werden.
die Geschichte ist nicht zum Lachen, aber vielleicht doch lehrreich. War sie für mich zumindest.
 

molly

Mitglied
Hi Bernd,

nun, schallend gelacht habe ich auch nicht, aber bestimmt gelächelt. Ich hoffe, Du nimmst nicht noch die Bandsäge.


Viele Grüße

molly
 

James Blond

Mitglied
Nein - ich wollte auch nicht moralisierend eingreifen, nur hielt sich meine Überraschung in deutlichen Grenzen. Zumal aus einem gesägten Loch im Bauch die Organe herausquellen würden, was weder hübsch noch lustig oder überraschend wäre.

Merkwürdig:

Ich hatte vor einigen Tagen den Gedanken, dass die Haut der Menschen durch einen unbekannten Einfluss so transparent würde, dass man alles darunter erkennen könnte und fand dies eine gute Idee zu einer sinnreichen Horrorstory. Sinnreich insofern, weil außer der zunehmenden Transparenz eigentlich nichts Schlimmeres passierte.

Aber allein dies reichte schon, um den Menschen das blanke Entsetzen auf die transparente Gesichtsoberfläche zu zaubern, denn plötzlich sah man ihr Gehirn, ihr Gebiss, die riesigen Augäpfel in ihren Höhlen, Luft- und Speiseröhren samt Kehlkopfhüpfern und Schluckbewegungen.

Mit einem Mal erkannten sie sich kaum mehr als Menschen, sondern empfanden sich gegenseitig als wesensfremde Aliens, denen sie keine Zuneigung mehr entgegenzubringen vermochten. Und alles "nur", weil ihre "Einsicht gesteigert wurde und jeder die Augen eines Pathologen bekommen hatte.

Von dort bis zu der Einsicht, dass wir die Oberfläche samt ihrer Oberflächlichkeit lieben und schätzen ist's nur ein kurzer Weg. Im Grunde erfüllt auch die Kleidung eine ähnliche Aufgabe: Sie verhüllt unsere körperliche Präsens. (Ich war übrigens nie ein FKK-Fan.) Ironischerweise wird von der Liebe oft das Gegenteil behauptet: Sie reiche tiefer, als die bloße Attraktion der Oberfläche - aber wenn wir uns als Bio-Maschinen durchschauen würden, wäre sie gleich zum Teufel. Garantiert! :D

Da siehst du, was ein kleines Loch im Bauch für ein großes Unheil anrichten kann. ;)

Grüße
JB
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja. Und wenn es auch nur ein ausgedachtes Loch in einem abstrakten Bauch war. ;)

Ich habe in einer Lesung in den 1970er Jahren ein Gedicht gehört, dort servierte man eine Tote, zerschnitt sie in Scheiben, jeder bekam ein schönes Stück, schön mit Sahne obendrauf.
Am Ende war es ein Tippfehler ...
 

Walther

Mitglied
der unfall als unterhaltung,

lb Bernd,

schafft die voraussetzung, komplikationslos auf die gefahren des daseins hinzuweisen.

hier ist das loch im bauch, nicht im kopf.

lg W.
 



 
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