Mitternacht im alten Wald

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HerbertKalk

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Abend wird’s im alten Wald,
dunkel und ein bisschen kalt,
nur der Mond blinkt durch die Zweige,
blinzelt, und verzieht sich feige
hinter einen Wolkenstreifen.

Winde eifern übern Kamm,
rasseln in Geäst und –stamm,
klappern leiseschnatternd Weisen,
knochenhölzerne Reprisen
im Gezweige alter Eichen.

Wurzeln wagen ihre Finger
aus dem steifen Erdkernzwinger,
kratzen über krause Rinde,
kältestarre Laubgewinde,
halbverschorfte Bernsteingrinde.

Alles zittert, alles lebt,
Pflanzen recken Glieder –
Mitternacht im alten Wald:
Einmal und nie wieder!
 
Hallo HerbertKalk

ich habe dein Gedicht "versehentlich" gelesen, wollte eigentlich ein anderes klicken. Aber das war gut so,
denn dein Gedicht gefällt mir ausgesprochen gut.
Es lässt sich prima lesen und die im ersten Moment
etwas eigenwilligen Reime fügen sich zu einem harmonischen Ganzen. Und das Ende passt wie die Faust aufs Auge.
Prima!

Gruß, A.D.
 



 
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