Mörder der Heiligkeit

Sensiro

Mitglied
Drei Menschen streiten.
Streiten um ein Fleck Erde.
Erde die beiden gehört.
Gehört sie denn einem?

Sie senden ihre Armeen.
Armeen, um zu verwüsten.
Verwüsten die Erde.
Erde, die ihnen heilig ist.

Jeder gibt den anderen die Schuld.
Schuld, die alle haben.
Haben sie denn nichts verstanden?
Verstanden von ihrer Heiligkeit haben sie nichts.

Kreuze, Sterne, Monde liegen auf dem Boden.
Boden, dessen sie nicht würdig sind.
Sind alle drei blind?
Blind streiten sie weiter.
 

Stefan Nick

Mitglied
Mörder...

Hallo Sensiro,
gut dargestellt, "blind streiten sie weiter", genau das ist unser Problem...Gut den Bogen vom letzten zum 1. Satz geschlagen. Ist Rund, gefällt mir.
Gruß, Stenick
 

Sensiro

Mitglied
Danke für Dein Lob, Stefan!
Wie sagt man so schön: ein Teufelskreis.
Hmmm, wie paradox, wo die Erde doch gottgeweiht ist ...

Ave!
Sensiro
 

tstauder

Mitglied
himmlisches Jerusalem

Gut gelungen und brandaktuell.

Das himmlische Jerusalem
Zankapfel unter Brüder
Jeder will ihn haben
Keinem wird er gegönnt
Das himmlische Jerusalem
Ist der Vorhof zum Krieg

Pfiati
Thomas

(der jeweilige Gott ist oft mißbrauchter Vorwandt, Legitimation für kriegerisches Handeln)
 

Sensiro

Mitglied
Hi, Thomas! Ist Religion denn nicht schon immer ein guter Motor für Krieg gewesen? Wen wundert es denn auch, beschäftigt sich Religion doch mit Wahrheitsfragen.
Und aktuell ist diese Zeilen auch, das hast Du recht. Aber ich denke, das gilt schon für die letzten knapp 1000 Jahre und vielleicht sogar mehr.
Dank Dir für Dein Statement.

Hallo, Feder! Dank Dir für Dein spontanes Lob. Das bin ich ja gar nicht gewohnt ;)

Euch beiden noch einen schönen Tag!
Sensiro
 

Feder

Mitglied
Hi Sensiro,
gern geschehen, kam von Herzen!
Außerdem: darfst dich dran gewöhnen - nicht unbedingt an Lob, aber bei mir an Spontanität! :)

Lb. Gruß,
Feder
 

Feder

Mitglied
Stell dir mal einen Keksdoppeldecker vor. Von beidem etwas drin: Spontane Ehrlichkeit und Lob. Da beißt du doch zu, oder :)!

War lieb gemeint!
Gruß,
Feder
 

Sensiro

Mitglied
Da ich sowieso so verschneeeeeeeeeekt (Rechtschreibung???) bin ganz bestimmt. Wenn ich beides bekommen kann, ist's mir ja noch lieber.
Aber ehrliche niederschmetterne Kritik hilft mehr als falsches Lob. Das wollte ich sagen und das weißt Du auch denke ich.

Ciao!
Sensiro
 

Feder

Mitglied
Buona sera, Senriso :)

war mir jetzt nach, als Antwort auf das ciao :).

Ich wollte dich mit meinem letzten Beitrag doch nur necken. Dass du ehrlich gemeinte Kritik einem Lob vorziehst, da bin ich mir sicher.

A domani, ciao, :)
Feder
 

nohnan

Mitglied
blind stritten sie weiter..

weiter unten im erd-herz
erd-herz das weinte

weinte weil man es vergessen
vergessen bei dem kampf

kampf um seinen boden
boden den es anvertraute den menschen

menschen die vergasen die folgen
folgen des vertrages bruch

bruch mit ihm
sein eigen nun ward

ward wieder die macht über sich
sich selbst und nahm

nahm sein eigen lebenslicht
lebenslicht das es nun löschte

löschte weil seine kraft
kraft zu verzeihen und hoffen

hoffen nur noch geblieben
geblieben und immer unerfüllt

unerfüllt und drum die konsequenz
konsequenz die löschung

löschung von allem
 

moloe

Mitglied
...mörder der heiligkeit wird´s immer geben

hallo sensiro,

es ist wahr und im grunde sollte man sich schämen,
denn wir alle sind solchen blinden streitgkeiten
aus unserer natur heraus ergeben...

und doch hoffnung auf ein besseres miteinander, lässt
dein gedicht uns näher bringen... vieleicht sind gedichte
mit selben inhalt, einmal der pfad in ein neues verständnis

mfg

manfred loell
>moloe<
 

Sensiro

Mitglied
Hi, Nohnan!
Wir wollen ja mal hoffen, daß es nicht so weit kommen wird ...
Ansonsten finde ich die Fortführung durchaus gelungen, da es den eigentlichen Verlierer wieder aufgreift.

Hallo, Manfred!
Es läßt sich natürlich darüber streiten, ob Gewalt, gerade gegen die eigene "Rasse" (gemeint ist der Mensch als Rasse, in Abgrenzung gegenüber beispielsweise Hasen, Pferden, Wölfen etc.), im Naturell des Menschen liegt. Für eine solche Annahme spricht natülich die Erfahrung aus der Vergangenheit. Dagegen die Einsicht des Menschen, daß das nicht richtig sein kann.
Es bleibt abzuwarten, ob der Mensch in Zunkunft nicht nur Werte setzt, sondern auch nach ihnen lebt. Ich denke, daß das wohl eine gehörige Portion Optimismus und Hoffnung vonnöten ist. :(

Dank euch beiden für eure Meinung!
Liebe Grüße!
Sensiro
 

nohnan

Mitglied
das hoffe ich ebenso wenig.
aber als ich deine zeilen las, ist das bild dazu entstanden und dieses gedicht, und ich musste einfach schreiben.
ausserdem dachte ich das dies die wichtigste partei in diesem kampfe ist. und sie niemals vergessen werden darf.
denn wir haben nur geliehen worauf wir leben und müssen uns am ende immer wieder dafür verantworten wie wir es zurückgeben. danach werden wir gerichtet.
ach herrje, ich glaub ich brauch wieder schlaf, ich komm mir vor als würd ich aus der bibel vorlesen.

nichts für ungut *grins*
 

Sensiro

Mitglied
Hi, Ich hoffe, Du hast Schlaf bekommen. Aber bruhige Dich es hätte genausogut aus einem juristischen Lehrbuch zum besonderen Teil des Schuldrechts stammen können. ;)
Nein im Ernst, auch wenn es sich biblisch anhört, ist die Aussage doch einfach: man beißt nicht die Hand, die einen nährt. Falls doch, dann kann man ja mal abwarten, was passiert. Vielleicht ja Klimakatastrophe, BSE, AIDS, Wassermangel, Überschwemmungen, Pest, Cholera, Waldsterben ...
Manchmal wünschte ich mit auch, daß man darüber reden kann, ohne gleich moralisch zu klingen. Aber das geht wohl nicht anders.

Ave!
Sensiro
 

nohnan

Mitglied
sensiro

ich hab nicht wirklich schlaf bekommen. *nochmal grins*

genau das wollt ich damit sagen, dass sich die erde schon zu wehren weiß, nur hab ich s gestern nicht mehr so hinbekommen. vielleicht liegt es daran dass man so ernste thema nur auf diese weise bereden kann, weil man sonst vielleicht noch weniger ernst genommen würde.

nur so ein gedanke.
 



 
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