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Sunyata

Mitglied

Ich kann nicht glauben, dass er schon vorüber ist
Und freue mich
Ich bin geschockt
Und euphorisch
Ich versuche ihn zu retten
Und stoße ihn die Klippe hinab
Ich kämpfe um sein Leben
Und tanze auf seinem Grab
Ich bewahre sein Erbe
Und lache darüber
Ich halte jeden Augenblick in Ehren
Und denke an morgen
Ich will ihn nicht verlieren
Und möchte ihn vergessen
Ich liebte diese Sekunden
Und doch machten sie mir Angst
Ich bin dankbar für dieses Erlebnis
Und verfluche das Schicksal
Ich bin erlöst
Und trotzdem tot.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Auch hier, liebe Sunyata,

hast Du eine feste Form angelegt, ohne es entsprechend zu reflektieren und einzuordnen. Aber das solltest Du unbedingt tun, schon deshalb, weil den Lesern, die feste Formen wiederfinden oder kennenlernen wollen, damit geholfen wird.

Es ist eine Priamel, die einer Litanei nahekommt.
Im obersten Titel (Einführung) der Titelliste der "Festen Formen" gibt es (innerhalb der Einführung) eine Auflistung der bekanntesten "festen Formen", da kannst Du nachlesen, was eine Priamel ist.

Die wesentliche Besonderheit dieser Priamel hier besteht in den parallel geführten Antithesen. Ich finde es höchst bemerkenswert, daß Du das antithetische Prinzip konsequent und sauber durchgeführt hast, vor allem mit einer Pointe am Ende, wenn die letzte Antithese als stärkste gelten soll (vermute ich jedenfalls).

grusz, hansz

P.S.: Du bist nach mir die zweite, die einen Sanskrit-Spruch als Unterzeichnungs-Motto unter die Gedichte setzt, und außerdem hast Du einen Sanskrit-Namen gewählt. Das ist mir natürlich nicht entgangen.

Welcome!
 

Sunyata

Mitglied
Du hast vollkommen recht, das sollte ich zukünftig beachten; es ist schon einige Zeit her dass ich dies geschrieben habe, und die Form entstand weniger aus dem Wunsch heraus, einer bestimmten festen Form zu genügen, als dem zu entsprechen, was ich sagen wollte. Mir war deshalb nicht bewusst, dass dies einer Priamel entspricht.

Genau, die letzte Antithese sollte als Pointe die stärkste sein; es freut mich, dass das auch so beim Leser ankommt.

Mir ist ebenso deine Signatur nicht entgangen, es war schön zu sehen, dass man nicht der einzige ist ;)
 

Walther

Mitglied
Priamel hin oder her,

lb Hansz,

eine lieblose aufzählung von ichsätzen, und so lese ich das, ist kein "kunstwerk". es ist langweilig und von geringem unterhaltungswert. ich mag es nicht, wenn plattitüden und banalitäten ohne sinnvollen inneren zusammenhang zur poesie erklärt werden, da werde ich regelrecht fuchsteufelswild.

ich schätze dich als autor und interpret sehr, aber hier bist du auf dem holzweg. wenn du zurücktrittst und dir den reinen informationgsgehalt und die sprachliche qualität der darbietung aus der distanz betrachtest, wirst du mir rechtgeben müssen, daß man sich nicht durch das formale in die irre führen lassen darf. form ohne inhalt, schlanke sprache ohne widerhaken sind keine elemente, die poesie begründen.

lg W.


lb. Sunyata,

in der tat kann man erkennen, was poesie ist und was nicht - vor allem dann, wenn man aufgrund seiner tätigkeit aus herausgeber einer literaturzeitschrift je jahr ca. 200 gedichte zu bewerten hat und im jahr 4 lyrikbände bespricht. unterschätze also deine kommentierenden nicht. die meisten wissen, was sie sagen und warum.

die empfehlung sei wiederholt: man kann erlernen, was lyrik ist. es gibt erstklassige literatur darüber - von bekannten poeten und solchen, die schreiben lehren. ich habe einige dieser bänden besprochen:
http://www.zugetextet.com/?p=329
http://www.zugetextet.com/?p=266
http://www.zugetextet.com/?p=309

in diesem sinne frohes lesen und lernen.

lg W.
 

revilo

Mitglied
Soll das ein Gedicht sein? Für mich ist das nur eine Ansammlung von Plattitüden, die du aneinanergereiht und in Zeilensprünge gekleidest hast....ich will jetzt nicht die alte Disskusion anfachen, ob das Lyrik ist.....aber gut ist es auf jeden Fall nicht....LG revilo
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Antithesen

Ich zähle zehn Stück davon, parallel gesetzt.
Das Lied besteht aus diesen zehn [blue]Antithesen[/blue].

Und vielleicht aus nichts sonst, insofern verstehe ich die Kritik sehr wohl.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ich kann nicht glauben, dass er schon vorüber ist
[ 4]Und freue mich

Ich bin geschockt
[ 4]Und euphorisch

Ich versuche ihn zu retten
[ 4]Und stoße ihn die Klippe hinab

Ich kämpfe um sein Leben
[ 4]Und tanze auf seinem Grab

Ich bewahre sein Erbe
[ 4]Und lache darüber

Ich halte jeden Augenblick in Ehren
[ 4]Und denke an morgen

Ich will ihn nicht verlieren
[ 4]Und möchte ihn vergessen

Ich liebte diese Sekunden
[ 4]Und doch machten sie mir Angst

Ich bin dankbar für dieses Erlebnis
[ 4]Und verfluche das Schicksal

Ich bin erlöst
[ 4]Und trotzdem tot.


Zum Vergleich ein Zitat aus dem Film "Delhi Belly":
I hate you
[ 4](like I love you)
 

Sunyata

Mitglied
lb. Sunyata,

in der tat kann man erkennen, was poesie ist und was nicht - vor allem dann, wenn man aufgrund seiner tätigkeit aus herausgeber einer literaturzeitschrift je jahr ca. 200 gedichte zu bewerten hat und im jahr 4 lyrikbände bespricht. unterschätze also deine kommentierenden nicht. die meisten wissen, was sie sagen und warum.

die empfehlung sei wiederholt: man kann erlernen, was lyrik ist. es gibt erstklassige literatur darüber - von bekannten poeten und solchen, die schreiben lehren. ich habe einige dieser bänden besprochen:
http://www.zugetextet.com/?p=329
http://www.zugetextet.com/?p=266
http://www.zugetextet.com/?p=309

in diesem sinne frohes lesen und lernen.

lg W.
Anscheinend habe ich es hinreichend erlernt, um von dir unter diesen 200 Gedichten ausgewählt zu werden.
 



 
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