Monet spaziert in Giverny

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Fleur de Sol

Mitglied
mon dieu!
welch zahme Frucht treibt hier auf alle Sehnsucht
zu im falben Schleier der Altane, wo dicht belaubt
der Efeu flirrt entschlief das Regen
Blau dahin
wo Lilien ihre Schwerter ziehn gar silbrig so
alt weibernd
stets gestrig an den Weiden hängt
Wehklag unter Zweigen
sein Flügelschlag erinnerbar
dort wispert leis und müd
es rankt hinfort, es schweigt ganz tief
wo immer ich auch lief
 
A

AchterZwerg

Gast
Hallo Fleur,
nicht alles von dir gefällt mir, weil du einen sehr romantischen Stil pflegt, der eher nicht so mein Ding ist; dieses Gedicht empfinde ich jedoch als ausgeprochenen Treffer. :)
Du schreibst mit den Augen des Malers, trefflichen Metaphern und im Tempo dem Spaziergänger folgend. Hast du dich dabei durch einen Roman über ihn inspirieren lassen? -
Ich mag Monet ebenfalls sehr gern und deshalb dein schmeichelndes Gedicht.
An einer Stelle könntest du etwas kürzen:
[blue]Mon[/blue] dieu! (Gedichts- und Satzanfang)
Welch zahme Frucht treibt hier auf alle Sehnsucht
zu im falben Schleier der Altane, wo dicht belaubt
der Efeu flirrt entschlief das Regen
Blau dahin
wo Lilien ihre Schwerter [blue]ziehen, silbrig - so [/blue]
alt weibernd
stets gestrig an den Weiden hängt
Wehklag unter Zweigen
sein Flügelschlag erinnerbar
dort wispert leis und müd
es rankt hinfort, es schweigt ganz tief
wo immer ich auch lief
Die Wendung mit dem "gar so" wirkt auf mich ein wenig altertümelnd und stört die Leichtfüßigkeit des Ganzen. Vielleicht kannst du dich zur Änderung entschließen?
[Durch den Gedankenstrich käme ein kleines Innehalten in den Text, der bei Spaziergängern üblich ist, bei Malern sowieso.]

Jedenfalls:
Sehr schön!
LG, der 8
 
Liebe Fleur,
natürlich nimmst du Historisches zum Anlass deines Gedichtes.
Und das rechtfertigt möglicher Weise den romantischen Tonfall.
Dennoch gefiele es mit besser, wenn du Geschichtliches in den Text heutiger Zeit übersetzen würdest. Ansosnten wird der Text m.E. eher zur Persiflage, der allerdings hier noch gewisse pübertreibende Elemente fehlen...
Andererseits hat dein Text etwas Gekonntes, dem auch mich mich nicht entziehen kann.
Gruß
Karl
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo fleur,

dies stück ist in art, weise und allen
stlistischen ebenen nicht meins....

aber, es ist verdammt gut gemacht.

anerkennenden gruß

ralf
 

HerbertH

Mitglied
bis auf "hinfort", was die letzten beiden zeilen etwas gewollt klingen lässt, kann ich mich dem Lob der Vorkommentare nur anschliessen :)

Liebe Grüße

Herbert
 

Fleur de Sol

Mitglied
Mon dieu!
welch zahme Frucht treibt hier auf alle Sehnsucht
zu im falben Schleier der Altane, wo dicht belaubt
der Efeu flirrt entschlief das Regen
Blau dahin
wo Lilien ihre Schwerter ziehen, silbrig - so
alt weibernd
stets gestrig an den Weiden hängt
Wehklag unter Zweigen
sein Flügelschlag erinnerbar
dort wispert leis und müd
es rankt, es schweigt
wo immer ich auch lief
 

Fleur de Sol

Mitglied
@ Liebe Achte Zwergin ;),

hab Dank für diesen überraschenden - wenngleich sehr wohlwollenden Kommentar. Freu!!! :)
Es freut mich sehr, dass Du Gefallen an meinem romantischn Ausflug finden konntest,um so mehr, da ich Deinen Geschmack noch nicht so häufig traf!
Deine Anregung zur sprachlichen Gestaltung gefällt mir,... manchmal sieht man (hier im wahrsten Sinne des Wortes) den Wald vor lauter Bäumen nicht!
PS: ... Einen Roman über den Maler habe ich noch nicht gelesen, war aber unlängst in Paris und konnte Monets Werke im Original sehen, daher...

Herzliche Grüße,
Fleur

@ Lieber Karl,

auch wenn ich Dich enttäusche, das Gedicht ist rein >>floral<< und mich verbindet nur die Malerei mit Monet ... Geschichte interessiert mich zwar, habe ich hier leider aber nicht im Blick gehabt. Ich danke Dir trotzdem dafür, dass Du es mir "unterstelltest" ;)... kann ja noch kommen, irgendwann!

Herzlichst, Fleur
 

Fleur de Sol

Mitglied
Lieber Ralf,

schade, dass es nicht "Deins" ist und Hut ab, dass Du es nicht zerreist und danke, dass Du mir sagst, dass es nicht "Deins" ist und meine Arbeit lobend anerkennst ...! Das nenne ich GRÖßE!
Ganz liebe Grüße, Fleur :D
 

Fleur de Sol

Mitglied
@ Lieber Herbert,

ich habe zu danken und die letzte Zeile abgeändert, hoffe nur, dass es dem Rhythmus nicht schadet,... ansonsten fand ich Deinen Hinweis berechtigt und sehr hilfreich. Dank fürs Lob! :)

Wir lesen uns!
LG Fleur
 
Liebe Fleur,
aber Monet ist doch schon Historie...
So habe ich es jedenfalls gemeint...
Noch einmal: dein Gedicht gefällt mir.
Wäre es nicht auch einen Versuch wert, Monet in die heutige Zeit zu übersetzen???
Gruß
Karl
 



 
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