Morgengrauen

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sufnus

Mitglied
Hey wirkena!
Da kann ich mich meiner Vorrednerin leider nicht anschließen… dass der Tag im Sternenschein „erklingt“ wird für mich nur behauptet, aber nicht nachvollziehbar dargestellt und vor dem Hintergrund einer wohl eher halbhell zu denkenden Dämmerstunde beim Morgengrauen bleibt auch das licht“erfüllt“ unglaubhaft.
Nichts für ungut!
LG!
S.
 

Aniella

Mitglied
Hmm ... jetzt frage ich mich ernsthaft, wenn die Nacht flieht und auch angesichts des Titels, kann ich durchaus den Tagesbeginn erklingen hören, obwohl die Sterne noch am Himmel sind. Morgengrauen hat auch schon viel mit Licht zu tun, auch wenn der Tag noch nicht lichtdurchtränkt ist, als wenn die Sonne bereits hoch am Himmel steht.
Bleibt für mich stimmig, ebenfalls sorry. ;-)

VG Aniella
 

wirena

Mitglied
…schön, dieser Beginn einer Diskussion – danke Aniella –

@sufnus: besten Dank für Deine Rückmeldung und die beiden Sterne, die ich sehr gerne positiv empfangen habe. Deine Einwände kann ich gut nachvollziehen, verstehen – ist zu lyrisch, märchenhaft ?

Doch: m.E.

1. Sterne haben Schwingungen und schwingen; ist Musik, da auch Musik nichts anderes als Schwingung ist

2. in der Morgendämmerung scheint weder Mond noch Sonne konkret, Licht ist aber vorhanden – wie erfüllt dieses Erleben nach der Dunkelheit ist, ist subjektiv

3. es ist die 5. Fassung eines Gedichtes, das im Jahr 2019 entstand. Vielleicht ist die ursprüngliche die „bessere“; doch dann ist Janus weg -


Morgengrauen


die Nacht, sie flieht
der Tag erklingt
ein Stern leuchtet
Vögel singen

Morgengrauen
Lichterfüllt


Ja, und nun, durch „die Poesie des Krieges“ von Arcos angeregt, habe ich „Morgengrauen“ der derzeitigen Zeit gemäss, ohne Vogelgesang, überarbeitet.

4 Fassungen entstanden und entschieden habe ich mich eben für die in LE veröffentlichte, mit Janus ohne Vogel –

@sufnus, kannst Du damit etwas anfangen? LG wirena
 

wirena

Mitglied
..ups sufnus - denke: verstehe - komme direkt wieder ins Löschen meiner Zeilen. Doch ich lasse sie mal stehen.

Neu wäre nur der Titel: nämlich "Morgengrauen".

Es braucht Januschor gar nicht, da "Morgengrauen" ja ein Januswort ist. Siehe Internet:

Uebersicht KI
in Januswort, auch Autoantonym oder Antagonym genannt, ist ein Wort mit mindestens zwei gegensätzlichen Bedeutungen. Der Name leitet sich vom römischen Gott Janus ab, der zwei Gesichter hat und als Gott des Anfangs und Endes gilt. Ein bekanntes Beispiel ist "umfahren", das sowohl "an einem Hindernis vorbeifahren" als auch "ein Hindernis überfahren" bedeuten kann.

Wikipedia
Ein Januswort (nach dem Gott Janus), auch Antagonym oder Autoantonym, ist ein Wort mit mindestens zwei Bedeutungen, wobei eine Bedeutung das Gegenteil einer anderen ist. Dies ergibt die alternative Bezeichnung einer „Auto-Antonymie“ (also Selbst-Gegensinnigkeit).

wirena
 

sufnus

Mitglied
@sufnus, kannst Du damit etwas anfangen? LG wirena
Hey wirena!
Ich finde es auf alle Fälle schön, dass Du durch diese Hintergrundinformationen darstellst, wie das Gedicht zustande kam. Danke dafür! :)

Ich glaube, mein obiger Einwand war nicht gut verständlich formuliert. Ich versuche es mal nochmal anders. :)

Dein Gedicht gehört zu den "beschreibenden" Gedichten, d. h. es wird hier eine Szenerie entworfen, die man mit "eigenen Worten" nacherzählen könnte.
So eine Nacherzählung des Gedichts könnte z. B. so aussehen:

Die Nacht geht zu Ende.
Der Tag gibt Geräusche von sich.
Während dies passiert, sieht man Sterne.
Die Morgendämmerung leuchtet hell.


Diese Nacherzählung hätte tatsächlich das Zeug zu einem humoristischem Gedicht, weil hier auf eine merkwürdige Weise triviale Vorgänge mit Nonsens gemischt werden.

Der ganze Tonfall Deines Gedichts zielt aber in eine völlig andere Richtung. Du verwendest eher eine Art naturmagischer Sprache, wenn die Nacht nicht einfach zu Ende geht, sondern flieht oder wenn der Tag "erklingt".

Wenn ich also oben geschrieben habe, dass mir eine "nachvollziehbare Darstellung" fehlt, so meinte ich damit, dass die verwendete Sprache nicht zum ehrlich gesagt relativ banalen Inhalt passt. Mein Gott, da bricht halt ein neuer Tag an, wie das halt im wahrsten Wortsinn tagtäglich passiert. ;)
Damit ich als Leser hier "mitgehen" kann, müsste mir das Gedicht irgend etwas anbieten, dass mir begreiflich macht, warum dieser anbrechende Morgen so etwas Besonderes ist, dass er ein eigenes Gedicht und meine Lesezeit verdient.

Hoffe, mein Problem ist vielleicht etwas klarer geworden (?).

LG! :)

S.
 

wirena

Mitglied
Hoffe, mein Problem ist vielleicht etwas klarer geworden (?).
vollkommen klar sufnus und herzlichen Dank für Dein ausführliches Mitteilen inkl. das anschauliche «Gedicht». Ich denke, da wäre ein 7-5-7 die Lösung. Mal sehen – Jedenfalls lieben Dank für Deine Zeit, die Du meinen Zeilen geschenkt hast – reifen lassen…. LG wirena
 



 
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