Moritat vom Nachtpianisten

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cecil

Mitglied
Ich spielte Klavier in nächtlichen Stunden,
um dich zu locken, damit du erscheinst,
und hab mir dabei die Finger zerschunden,
ja, glaubte gewiss, dass du um mich weinst.

Mein Blut floss wie Honig über die Tasten
bahnte sich seinen Weg vor dein Haus.
Als just die letzten Sterne verblassten,
trat einer deiner Verehrer heraus.

Wie hat mein Stakkato ihn überrascht!
Und wie hat ihn mein Scherzo vernichtet!
Ich hab noch sein letztes Stöhnen erhascht
und flugs zu einem Canto verdichtet.

Dies Lied soll überall nun erklingen,
in jeder Hütte und jedem Palast.
Auch da, wo du wohnst, da soll man es singen,
damit einen Grund zum Weinen du hast.
 
Zuletzt bearbeitet:

molly

Mitglied
Hallo cecil,

Einfach super!
Mein Blut floss wie Honig über die Tasten
bahnte sich seinen Weg vor dein Haus.

Dieses Gedicht würde ich sofort empfehlen!
Die letzte Strophe nenne ich: "Des Nachtpianisten Fluch."

Gruß von molly
 



 
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