Multireime

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Vor einiger Zeit hab ich ein paar Versuche gemacht, alle zusammengehörigen Reime aus dem Reimlexikon in einem Gedicht unterzubringen. Zugegebener und mittlerweile auch in der LL bestätigter Weise sind die Ergebnisse nicht immer (ähem) sehr poetisch oder gar lyrisch, insbesondere, wenn es viele Reime gibt. Spaß hat‘s aber gemacht.

Die Übung ist also:
Zu einem Reimwort alle Reime aus dem Reimlexikon verwenden, sortiert nach den Konsonanten, mit denen die Silben beginnen, d.h. Uhr, Dur, fuhr, Flur, … Schur, Schnur, ...
Keine Zeilen mit anderen Reimen verwenden.

Bei Homophonen reicht eine Variante.
Ob alle Reime wirklich alle heißen muss, kann jede selbst entscheiden, aber man sollte es sich nicht zu einfach machen.
Auch wie sie Eigennamen und Fremdwörter behandelt, bleibt jeder selbst überlassen. Es sollte nur konsistent sein.

Und ansonsten wie immer:
Metrik beliebig, aber rund
Eine geschlossene Story wäre gut
Wenn sich dazu noch eine Überschrift finden lässt, umso besser

Und damit:

[ 2]Los jetzt, in dem Denkerhirn
[ 2]sollen die Gedanken schwirr‘n
[ 2]hinter deiner Dichterstirn,
[ 2]um die Reime zu entwirr‘n
[ 2]hin zu einem Versezwirn!
 

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Zahn der Zeit

Ich fahre, wie bereits mein Ahn
es tat, ganz gerne mit der Bahn.
Doch er fuhr auch, bevor der Hahn
noch schrie, wie es einst Vater Jahn
empfahl, flussaufwärts mit dem Kahn
vom Rhein bis Limburg an der Lahn.

Er sprach oft: „Kinder, ich ermahn
euch sehr, spürt ihr das Alter nah‘n,
macht euch beizeiten einen Plan.“

Doch die, die ihn im Alter sah‘n,
bald sterbend singend wie der Schwan
trotz Kräutertee und Lebertran,
erkannten, dass mit seinem Wahn
auch er nicht zog der Zeit den Zahn.
 

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Ich schwebe durch das Weltenall
vorbei an Mond und Sonnenball.
Ich lausch im freien Flug und Fall
dem galaxienweitem Hall,
dem Sternenexplosionenknall,
so Leben schaffend, voll und prall.
Des Universums Ursprungsschall
klingt durch‘s Äonenintervall.
 

Didi Costaire

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Das ist gar nicht so einfach. Es stehen schon seltsame Wörter im Steputat...

Bei Reimen auf Jochen konnte ich wenigstens die eine oder andere Doppelung aussortieren. So entstand


Noch´n Gedicht

Das Lernen hat er unterbrochen
zum Thema Diadochen,
der Studiosus Jochen.

Er wollte lieber Suppe kochen
mit Huhn samt Hühnerknochen.

Dann hat er sich verkrochen,
um schnell ein Blatt Papier zu lochen,
und noch´n Blatt und noch´n,
weil Professoren darauf pochen.

Doch in der Küche hat´s gerochen,
als hätt das Hühnchen noch gesprochen,
dabei hat´s Jochen selbst erstochen -

allerdings vor Wochen.
 
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