Nach dem Finalschlag

Der Himmel ist so fahl
und weit
und leer;
aufgedunsen ist das Gras,
tot sind die Alleen.
Alles was lebt, hat das Leben satt!
Es ist vollbracht:
der Planet steht in Flammen.

Fettig und giftig liegt die Luft am Boden,
sie knistert und glüht.
Die Steine verwandeln sich
in wabernden Dampf
und um Hilfe schreiend
winken die Bäume
mit den verkohlten Ästen
den letzten zu,
denen die Kraft fehlt,
beizeiten zu sterben.

Ausgerechnet die Krieger,
die doch die Schuld tragen,
an dem, was geschah,
wiegen sich noch im Glauben,
gerettet zu werden,
durch die High-Tech-Rüstungen,
in denen sie stecken.
Doch schon
geraten auch diese ins Glühen,
neigen sich dem Boden zu,
und schmelzen dahin
wie alles andere auch.
In ihnen lösen sich auf
die gewissenlosen Mörder;
nicht anders als wir.

Mit verdorrenden Fingern,
aus denen
schwefelfarbenes Blut spritzt,
greife ich ins Gras:
klirrend zerspringt’s!

Auf einmal kippt der Himmel seitwärts
und lacht
über den Horizont,
dessen brodelnde Masse
mäandernd zerfließt.

Ach,
was hab ich doch für ein Glück,
einmal mehr der Letzte zu sein.
 



 
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