Nach dem Laufen

4,00 Stern(e) 3 Bewertungen

Wladimir

Mitglied
Ich mag wie es sich anfühlt. Immer.
Immer kann ich es eigentlich nicht schaffen, zu laufen, das Laufen.

Laufen. Laufen?

Wohin? Warum? Macht das denn Sinn?

Den Rest des Tages sitze ich ja. Ich sitze essend, ich sitze lesend, ich sitze schreibend.

Nach dem Laufen, wenn ich es geschafft habe nicht stehenzubleiben, wenn mein Kopf meint, dass ich jetzt gleich keine Luft mehr kriege, auf jeden Fall nicht mehr so einfach, nur noch hiefend. Die Beine sind simpler, sie denken nicht, sie sind so weit vom Kopf, weiter als die Lungen. Was hilft sind die Arme, denn sie fühlen das Laufen nur als elegantes Pumpen.

Während ich laufe, sehe ich alles anders. Mein Blick ist so unstet. Die Dinge, die ich sonst immer in Ruhe betrachten kann, stehen nicht mehr still, sie entziehen sich mir. Ich bin kein Betrachter, ich bin ein Läufer. Ich laufe weg. Wenn ich öfter und gekonnt liefe, vielleicht blieben die Dinge länger stehen, vielleicht.

Ich habe so wenig Zeit zum Leben. Nun laufe ich auch noch.

Zuhause, im Warmen, schwitze ich zum ersten Mal heute, es ist stickig hier drinnen. Wie kann ich hier den ganzen Tag bleiben? Meine Beine sind warm, meine Hände lebendig, die Lungen ganz leicht und weit, der Kopf bleibt wieder stehen, der Tag wird wieder berechenbar und zirkelt weiter zur Nacht, reiht sich ein in eine Spirale von Tagen, die ausläuft.

Laufen ist ....
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Das kenn ich ... von früher. :(

Müsste ich mal wieder machen.
 



 
Oben Unten