nachklang

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ENachtigall

Mitglied
Ein eindrucksvolles Gedicht, in dem Wehmut mitklingt. Der Titel könnte nicht passender sein.
Beim Lesen der letzten Zeile möchte ich ausruhen zwischen "tihany" und "weitergezogen", weil dadurch verstärkt wird,
1. dass es (das echo) noch da ist; eben dort: in tihany.
und 2. was bleibt: die traurige Gewissheit seiner Endlichkeit.


wo wir unsere namen riefen
antwortet das echo nicht mehr
es ist nach tihany

weitergezogen
Gerne gelesen, Manfred.

LG

Elke
 
O

orlando

Gast
Hallo Perry,
ich finde das Gedicht ebenfalls sehr gelungen.
Mich erinnert es ein wenig an den großen Soziologen Lévi-Strauss, der einmal - ich glaube es war in den Traurigen Tropen - gesagt hat, der Reisende käme immer zu spät, hinkte also seinem Sehnen hinterher.
Ähnlich ergeht es deinem nomadisierenden Echo. Es ist bereits weitergezogen und wird wiederum weitergezogen sein, wenn die Liebenden den Wunschort Tihany erreichen, der natürlich für jedwedes Inselparadies stehen kann.
So weit meine Lesart.
[Da du ja nix von der Werterei zu halten scheinst, enthalte ich mich auch, gebe aber eine gefühlte 9 durch.]

Ein wunderbares Werk. :)

LG, orlando
 
Lieber Manfred,
die Wehmut konnte ich mit jeder Zeile aufnehmen.
Eines Deiner besonders gelungenen Gedichte - wie ich finde.
Elkes Vorschlag kann ich unterstützen.
Herzliche Grüße
Karl
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Manfred!

Das ist mal wieder der alte Perry, den ich vor Jahren als Lyriker schätzen und lieben gelernt habe!

Liebe Grüße
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo Elke,
ich denke jeder kennt das ein wenig, dass Orte an denen man (Liebes)Glück erlebt hat, allein etwas von ihrem "Klang" verloren haben.
Dein Vorschlag mit dem Absetzen gefällt mir gut, auch wenn ich lieber nach einer Lösung suche, die die Harmonie des Gesamttextkörpers erhält.
Danke fürs Interesse und die Anregung.
LG
Manfred

Hallo Orlando,
danke für den Literaturhinweis.
Dem "Echo" des Glücks hinterherzueilen, ist ein hoffnungsloses Unterfangen.
Danke für deine positive Einschätzung und was die Wertung anbelangt, ist mir ein konstruktiver Komm lieber als eine hohe Wertung.
LG
Manfred

Hallo Wüstenrose;
Gefühle zu transportieren ist eine der Haupteigenschaften von Lyrik. Freut mich, dass Du sie spüren konntest.
LG
Manfred

Hallo Karl,
danke fürs Gelungen und die Zustimmung zu Elkes Vorschlag. Meist sind die einfachen, schnörkellosen Texte die besten.
LG
Manfred

Hallo Franke,
ja die "alte Schule" bricht immer wieder mal durch. Wenn man aber weiterkommen will, muss man den Weg des allzu Gefälligem
verlassen und das Besondere wagen.
Danke fürs Wertschätzen und LG
Manfred
 

anbas

Mitglied
Hallo Manfred,
ich schließe mich dem allgemeinen Lob an. Wirklich gerne gelesen.
Liebe Grüße
Andreas
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo perry,

ein ganz und gar gelungener text in meinen augen. hier hält sich das richtige wort und der wortklang gekonnt die waage.

eindruck hat bei mir vor allem, das viel sagende "unbeeindruckt" in der ersten strophe hinterlassen.
denn es ist traurig schön, wenn ein ort unbeeindruckt
besucht und hinterlassen wird.

die welt erinnert sich nicht an uns. es ist alles nur hauch-
hat aber den zauber des augenblicks.
sehr gerne gelesen

ralf
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Lb. Perry,

auch mir gefällt der Text gut. Ja, in unserem Alter erleben wir solche Momente. Und wir können sie hoffentlich auch genießen und nicht nur wehmütig über das Gewesene grübeln.

Schade finde ich, dass du Elkes Vorschlag nicht aufnehmen willst. Ich finde, die Änderung wäre durchaus ein passender Ausklang. So habe ich irgendwie das Gefühl, etwas würde fehlen, der Text würde zu abrupt enden.

LG
BeBa
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Perry,
gute beschreibung der trauer um einen abschied:
die orte, die die liebe zu jmd. adelte, dieser zauber ist verflogen, weitergezogen ins ferne tihany. die liebe trauert und gönnt dem anderen die freiheit, das ist edel und schön, schön traurig eben...

gefällt mir gut, so muß das.

lg
die dohle
 

Perry

Mitglied
Hallo Vera-Lena,
freut mich, dass Dir der Text gefällt.
LG
Manfred

Hallo Ralf,
danke für deine Reflexion. Ja, in dem "unbeeindruckt" liegt die ganze Traurigkeit einer verblassenden Erinnerung.
LG
Manfred

Hallo Beba,
solange man der Wehmut nicht verfällt, kann sie auch schön sein. Was Elkes Vorschlag anbelangt, habe ich nicht abgelehnt, ich suche lediglich nach einer Variante, die in die Strophenform passt.
LG
Manfred

Hallo Dohle,
ja,"so muss das." :)
LG
Manfred
 



 
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