Nacht

Nacht

Frische Waldesluft umweht mein Haupt,
Die Nacht hat Kälte schon ins Haus gebracht,
Sie hat dem Tag die Freude geraubt
Und in mir großes Entzücken entfacht.

Der Mond versteckt sich heute,
Doch die Sterne sind zu sehen,
Ich das Raubtier, sie die Beute,
Wie ist das nun zu verstehen?

Versuche ihnen nachzueifern,
Ihnen zu folgen über’s Himmelszelt,
Will es gelingen oder scheitern?
Wo ist jetzt die Kraft, die mich noch erhält?

Wer sitzt da am sausenden Webstuhl der Zeit?
Wer spinnt die Fäden bis zur Unendlichkeit?
Wer entscheidet über Tod und Leben?
Wer lässt unbefriedigt all’ mein Streben?

Doch was hilft mir nun all’ mein Klagen?
Ich muss die Welt ja doch ertragen.
So bild’ ich mir ein, sie wär’ doch ganz schön,
Bevor ich mir das Leben noch abgewöhn’.
 



 
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