nachtlaute

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schwüle sommertage langweilen
unzeitgenossen und nachbarn
nächte hüllen kalte pläne ins geheime
vage erkenntnisse üben ständig verrat
an albträumen und widersprüchen

käuze halten vermeintlich totenwache
der vollmond heuchelt eine liebesgeschichte
irgendwo kreischen zwei heiße katzen
hinter wolkenwänden blinken urlauberflugzeuge
und die stille danach gähnt leer ins unhörbare

morgen wird ein heller tag mit getöse seine fassade
vor das unendliche blau schieben
 

van Geoffrey

Mitglied
Schöne Wortschöpfungen

Hallo!

Die "Unzeitgenossen und Nachbarn" finde ich schön erfunden und in eine interessante Paarbildung gebracht.
Viele starke, nicht immer nachvollziehbare Bilder - was ihrem Reiz keinen Abbruch tut.

Den Schluß finde ich besonders schön:

morgen wird ein heller tag mit getöse seine fassade
vor das unendliche blau schieben


Das löst eine Fülle von Assoziationen und Bildern in mir aus.

Man möchte das Gedicht wie einen seltsamen Stein, den man findet, behandeln: aufheben, betrachten, befühlen.

Weiter so!

LG,

Roman
 



 
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