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NACHTMAR
Nachtmar und Angstschweißdunst
verbrennen im Frühfeuer,
ihre Asche düngt das Fühlen im Augenaufschlag, der sich nur vage erinnert, das Grau doch auf den Schultern in den Morgen trägt, es spuckt Schatten, wirft Steine in den Sonnenaufgang, der in Wolkenfetzen zerbricht; sie fallen tropfend, lassen Keime auf den Feldern zerplatzen, aus denen lachen und Wünsche wachsen; grau verhüllter Tag, vor dem Gefühle sich quälend zwischen den feuchten Falten des Lakens verkrochen haben, fortgewaschen und mit den Regentropfen in unterirdische Flüsse getragen, damit die Haut taub und schön sauber bleibt, sich nicht am Salz des Alltags reibt, unter den Teppich gespült, der sich Nacht um Nacht erneut empor wölbt, sich zu Wesen faltet, die durch die Windungen geistern, bis vom Aufruhr endlich der Blick erwacht, in die Schreienden sieht, sie erlöst, in ein Buch mit weißen Seiten schreibt . . .
Johanna Pless
6.2008
NACHTMAR
Nachtmar und Angstschweißdunst
verbrennen im Frühfeuer,
ihre Asche düngt das Fühlen im Augenaufschlag, der sich nur vage erinnert, das Grau doch auf den Schultern in den Morgen trägt, es spuckt Schatten, wirft Steine in den Sonnenaufgang, der in Wolkenfetzen zerbricht; sie fallen tropfend, lassen Keime auf den Feldern zerplatzen, aus denen lachen und Wünsche wachsen; grau verhüllter Tag, vor dem Gefühle sich quälend zwischen den feuchten Falten des Lakens verkrochen haben, fortgewaschen und mit den Regentropfen in unterirdische Flüsse getragen, damit die Haut taub und schön sauber bleibt, sich nicht am Salz des Alltags reibt, unter den Teppich gespült, der sich Nacht um Nacht erneut empor wölbt, sich zu Wesen faltet, die durch die Windungen geistern, bis vom Aufruhr endlich der Blick erwacht, in die Schreienden sieht, sie erlöst, in ein Buch mit weißen Seiten schreibt . . .
Johanna Pless
6.2008