Nachtschicht

G. Neville

Mitglied
Ich fuhr am Hotel Vier Jahreszeiten vorbei als mir auf der rechten Straßenseite ein Passant auffiel der mit Winken auf sich aufmerksam zu machen versuchte. Ein kleines mickriges Männchen, mit beigefarbigen Mantel und Hut. Ich fuhr rechts ran, hielt an, um den Fahrgast einsteigen zu lassen. Als Fahrtziel nannte er Gräfelfing, ein Vorort von München, ca. achtzehn Kilometer entfernt. Unter der Fahrt fing er plötzlich an zu pöbeln. Mehrmals sagte er: „Jung und dumm! Na, was würdest du jetzt tun, wenn ich schieße!“ Gleichzeitig richtete er eine Pistole auf mich.

Irgendwie war ich gar nicht so recht beunruhigt, denn hier mitten auf der Autobahn, wir fuhren mit ca.140 km/h auf der A 96 dahin, konnte er ja wohl schlecht schießen, denn dann wäre er mit Sicherheit auch tot. Oder mindestens schwer verletzt. Ich war also einerseits ziemlich unbeeindruckt, unbekümmert, zeigte somit keinerlei Angst oder Nervosität, andererseits war die Situation natürlich irgendwie unangenehm.

Ich weiß gar nicht mehr, was wir alles während der Fahrt so redeten, aber wahrscheinlich versuchte ich beruhigend auf ihn einzuwirken. Hin und wieder musste ich auch lachen. Jedenfalls, als wir dann vor seinem Haus angelangt waren, bezahlte er anstandslos den Fahrpreis inkl. Trinkgeld. Schließlich gab er mir auch noch seine Visitenkarte, entschuldigte sich für sein Auftreten, meinte er hätte getrunken. Sollte ich aber mal in Schwierigkeiten mit der Justiz geraten, könnte ich mich jederzeit an ihn wenden. Die Visitenkarte wies ihn als Richter aus.
 

Sammis

Mitglied
Hallo!

Was mir so auffiel:

Ich fuhr am Hotel Vier Jahreszeiten vorbeiKOMMA als mir auf der rechten Straßenseite ein Passant auffielKOMMA der mit Winken auf sich aufmerksam zu machen versuchte. Ein kleinesKOMMA mickriges Männchen,KEIN KOMMA mit beigefarbigen Mantel und Hut. Ich fuhr rechts ran, hielt an, um den Fahrgast einsteigen zu lassen. Als Fahrtziel nannte er Gräfelfing, ein Vorort von München, ca. achtzehn Kilometer entfernt. Unter(Während) der Fahrt fing er plötzlich an zu pöbeln. Mehrmals sagte er: „Jung und dumm! Na, was würdest du jetzt tun, wenn ich schieße!“ Gleichzeitig(Dabei) richtete er eine Pistole auf mich.

Irgendwie war ich gar nicht so recht beunruhigt (Irgendwie will mir das gar nicht so recht gefallen), denn hier mitten auf der Autobahn, wir fuhren mit ca.140 km/h auf der A 96 dahin, konnte er ja wohl schlecht schießen, denn dann wäre er mit Sicherheit auch tot. Oder mindestens(zumindest) schwer verletzt. Ich war also einerseits ziemlich unbeeindruckt, unbekümmert, zeigte somit keinerlei Angst oder Nervosität, andererseits war die Situation natürlich irgendwie unangenehm.

Ich weiß gar nicht mehr, (über) was wir alles während der Fahrt so redeten, aber wahrscheinlich versuchte ich beruhigend auf ihn einzuwirken. Hin und wieder musste ich auch lachen. (Warum?) Jedenfalls, als wir dann vor seinem Haus angelangt waren, bezahlte er anstandslos den Fahrpreis inkl. Trinkgeld. Schließlich (Letztlich) gab er mir auch noch seine Visitenkarte, entschuldigte sich für sein Auftreten (Verhalten), meinteKOMMA er hätte getrunken. Sollte ich aber mal (einmal) in Schwierigkeiten mit der Justiz geraten (haben), könnte ich mich jederzeit an ihn wenden. Die Visitenkarte wies ihn als Richter aus.

Und was soll uns die Geschichte sagen? Das auch Richter saufen und sich daneben benehmen können? Das es okay ist, dass er mit einer Waffe rumfuchtelt, wenn er sich heranch artig entschuldigt und zufünftig seine Hilfe anbietet? Oder geht es darum, wie cool der Fahrer aüßerst glaubwürdig reagierte?

Hm.

Beste Grüße und viel Freude beim Schreiben und Lesen
 

G. Neville

Mitglied
Hallo Sammis, nein, es geht nicht darum, wie cool der Fahrer reagiert. Kommt vielleicht als Resümee so rüber, ist aber so nicht beabsichtigt. Vor ca. fünfunddreißig Jahren habe ich das selbst so erlebt. Sozusagen der erste Teil meiner bruchstückhaften "Memoiren".

Vielen Dank für die Korrekturen/Überarbeitungen/Verbesserungsvorschläge. Finde ich gut.

G.Neville
 



 
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