nackt

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Mimi

Mitglied
ich warte bis du die augen öffnest
noch flackert das licht
auf deinen wimpern
lässt sie fast durchsichtig
erscheinen

niemand vermag sich die welten vorzustellen
die du unter deiner kleidung verbirgst
doch ich ahne das pochen deiner welten
wie der tag das leuchten der sterne
am trüben himmel

nackt ist die nacht
und der glanz deiner brust
das weiß deiner schenkel
und der blick in deinen augen
zerfließen in den strömen

ich springe
ich schwimme
ich tauche
hinab zu den tiefen deiner welten
und du lächelst mir zu
 

Mimi

Mitglied
Dankeschön, lieber Wüstenrose.

Ja, erkunden, sich öffnen und sich letztendlich im Gegenüber verlieren, treffen auch meine Intention hier sehr gut ...

Gruß
Mimi
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Denk dran, Mimi,

daß ein Gedicht sich von der Dichterin löst, sobald es veröffentlicht wird. Die Dichterin ist dann "nur noch" die erste Leserin. Sie ist nicht einmal das lyrische Subjekt selbst, auch wenn das Lyri ihr "Avatar" sein sollte. Deshalb ist es unausgemacht, ob das Lyrdu männlich oder weiblich ist.
"Intentionen" sind irrelevant, es sei denn, sie lassen sich aus dem Gedicht neu hervorrufen.

grusz, hansz
 

Mimi

Mitglied
daß ein Gedicht sich von der Dichterin löst, sobald es veröffentlicht wird. Die Dichterin ist dann "nur noch" die erste Leserin.
"Intentionen" sind irrelevant, es sei denn, sie lassen sich aus dem Gedicht neu hervorrufen.
Salve, Hansz,
natürlich wird die Dichterin auch "nur" zur Leserin ihres Werks, sobald es sich bei der Veröffentlichung von ihr sozusagen emanzipiert.
Diese Vorgang ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings entstehen beim wiederholten Lesen nicht selten neue Lesearten, die überhaupt erst durch die zusätzliche Rückkopplung der Leser, neue Interpretationen/Intentention zum Gedicht ermöglichen.

Deshalb ist es unausgemacht, ob das Lyrdu männlich oder weiblich ist.

Richtig, "ausgemacht" ist hier nichts...
Es ist ein bisschen wie in der persischen Lyrik,
das syntaktische Gerüst hat hier keine genderspezifischen Pronomina.
Zumindest ist es für den Leser nicht eindeutig sichtbar.
Ähnlich verhält es sich in vielen Werken von Hafiz, ob homoerotische oder doch eher spirituelle Elemente, ist häufig nur schwer unterscheidbar...


Gruß
Mimi
 



 
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