Nackt

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Joh

Mitglied
Hallo Inu,

es sind nur zwei Worte verschwunden, es ist vom Text her noch mein Gedicht :).

Und wenn die Verse die Aussage unterstützen, und der Titel sich passender anfühlt, nehme ich solche Vorschläge gern an.

ein Gruß an Dich, Johanna
 
H

Hakan Tezkan

Gast
Hallo,

nein, es sind nicht meine Verse. Ganz und gar nicht. Ich habe lediglich ein wenig verdichtet, das Gedicht in Strophen aufgegliedert und versucht das Problem der beiden "lassen" zu lösen, mein Vorschlag wurde aber nicht übernommen. An der Wortwahl habe ich nicht herumgepfuscht. Das ist eigentlich auch dokumentiert, man kann schließlich die verschiedenen Überarbeitungen mit der Erstfassung vergleichen...

Liebe Grüße,
Hakan

PS: Joh, wenn du noch die unschönen "lassen" auf derart engem Raum beseitigen kannst, wäre das Gedicht m.E.n. vollends gelungen.
 

Inu

Mitglied
o Johanna, ich bin durcheinander gekommen, weil ich die erste Fassung Deines Gedichtes noch in Erinnerung hatte und auf einmal stand da ein ganz anders klingendes Werk und dann sah ich im Komment von Hakan diese Verse, die ich für die seinen hielt und von denen ich dachte ( allerdings mit großem Staunen ) dass Du sie einfach von ihm kopiert hättest ... Beim Nachforschen hab ich jetzt natürlich gemerkt, dass ich mich geirrt habe.

Ja, man sollte sich nicht zu schnell zu etwas hinreißen lassen. Bitte entschuldige.
Aber wirklich, mir kam die erste Fassung origineller vor.

LG
Inu
 
B

Beba

Gast
Schön lyrisch verarbeitet, das Älterwerden. Wobei mir der Titel Nackt hier besonders gut gefällt im Zusammenhang mit

bin es leid, mit Farbe
ein anderes Gesicht zu malen
Der Text bringt für mich ein Lyrich rüber, das durchaus und trotz allem mit dem Leben (vielleicht wieder?) zufrieden ist.

Ciao,
Bernd
 

Joh

Mitglied
Hallo Bernd,

ich hatte ein paar Tage keine Zeit, deshalb erst jetzt mein Dank für Dein Lob.

Ich denke, immer wenn persönliche Veränderungen im Leben stattfinden, hat man ein wenig zu kämpfen, bis man sich damit arrangiert. Mit einem guten Gefühl zu sich selbst, ist es wesentlich einfacher, die Dinge leicht zu nehmen, die bei näherer Betrachtung ihre Wichtigkeit verlieren - wie ein paar Fältchen ;)

ein Gruß an Dich, Johanna
 
D

Drew

Gast
Alter

Hallo,

mir gefallen deine Texte außerordentlich gut.
Und dann in dieser minimalistischen Form. Und auch hier, ruhig das Zentrierte, passt. Finde ich, unterstreicht es eher noch.
Das Zentrierte ist immer "franselig". Es käme geblockt nicht gut.
Ich denke mal, du wusstest schon, wieso es so rein stellst:)

Für mich sehe ich "aus meinen Zügen...." doppeldeutig. Das gefällt mir auch sehr gut.
"Nackt", nun, ich weiß nicht wie der Titel vorher war, aber er passt auch, wenn auch dann in Gänsefüßchen. es passt zu "ungeschminkt"
Und das steht ja dafür, dass man einfach zu sich steht.

Ganz toll.

Drew
 

mitis

Mitglied
ein perfektes gedicht, gratulation, das den "zustand", den du beschreibst, bestens trifft.
die zentrierte anordnung des textes lässt in mir übrigens die vision eines gesichtes entstehen.
lg mitis
 

Joh

Mitglied
Hallo Drew,

das freut mich ja, daß du dieses Gedicht wieder "ausgegraben" hast. Und vielen Dank, schön, so gelobt zu werden!
Du hast recht, ich habe diese Form damals bewußt gewählt, ich finde, wenn es besser paßt, soll man ruhig aufs zentrieren zurückgreifen.

LG Johanna

....................



Hallo Mitis,

auch Dir danke ich! Das Gesicht hatte ich gar nicht gesehen, aber du hast recht. Merwürdig ist es schon, aber ich sehe es mal so, daß an dem Text alles richtig ist, sonst würde es undeutlich werden.

LG Johanna
 
D

Drew

Gast
Grabungen

Liebe Johanna,

"ausgegraben"?
Es stand doch weit oben.

Wie auch immer, ich mag es sehr und wie mitis schrieb, auch ich sehe ein wenig was von einem Gesicht. Von Anbeginn.:)

Drew
 

Balu

Mitglied
Hej Joh

das Lyrich beschäftigt sich mit dem, was in seinem Zentrum geschieht, deshalb ist die Zentrierung hier ein gutes Stilmittel

gerne gelesen und bewertet

Grüße vom Balu
 

Joh

Mitglied
Hallo Balu,

es freut mich wirklich, daß dieses Gedicht noch einmal gefallen konnte, danke Dir!

ein Abengruß, Johanna
 
D

Drew

Gast
Habe es nach langer Zeit noch einmal gelesen und ich muss sagen, es beschreibt so so gut, die Liebe zu sich selbst, zu spüren die Wärme für sich selbst,eine Art Selbstumarmung und das Lächeln dabei. Ein wunderbarer Text.

Drew
 

Joh

Mitglied
Vielen Dank Drew,
es ist ein wirklich schönes Gefühl, wenn ich höre, daß mein Gedicht so eine nachhaltige Wirkung auf Dich hat.

liebe Grüße Johanna
 

Nightingale

Mitglied
Die Jahre haben das Mädchen
aus meinen Zügen fließen lassen
drücken unaufhaltsam Erlebtes
in mein Gesicht

Verlorenes und Ausgeträumtes
lassen sich nicht mehr verwischen
bin es leid, mit Farbe
ein anderes Gesicht zu malen

Lachen hat sein Netz
um meine Augen gespannt
trage meine scheuen Fältchen
in die Sonne

- ungeschminkt.

Das gefällt mir recht gut. Ich finde nur "das Mädchen" im ersten Vers etwas unkonkret, obgleich sich das vielleicht mit dem Gesamtbild decken mag. Ist Ansichtssache. "Unaufhaltsam" ist ein unschönes Adjektiv, welches sich bestimmt mit passenden Verben und/oder Vergleichen umgehen ließe. Dann vestehe ich den Bruch nicht ganz zwischen der ersten Strophe, in welcher das L.I. noch als hilflos skizziert wird und der zweiten, in der doch klar wird, dass es die vergangene Liebe nicht verwunden hat. Die "Sonne" ist in diesem Kontext etwas klischeehaft.

LG David
 



 
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