Natürlicher Wechsel
Haget 180
Ich liebe diese Farbenpracht,
die jährlich uns der Frühling macht:
Vor einem grünen Hintergrund
malt er stets unsre Gegend bunt.
Schnell der Bäume Blüten welken,
uns bleiben Rosen, Tulpen, Nelken,
und wenn auch deren Pracht verfällt,
verschönt der Früchte Bunt die Welt.
Bald drauf wird das Grün geändert:
Die Blätter, anfangs bunt gerändert,
werden rot bis gelb und braun -
ein Spaß, dem Wechsel zuzuschau‘n.
Doch Rast gibt’s nie in der Natur!
Sie tilgt dann ihrer Künste Spur
und macht - fürs nächste Bild bereit -
schneeweiß die ,,Leinwand'', groß und breit.
Dass wir uns nicht an Schönheit gewöhnen,
und uns nach Frühlings Wirken sehnen,
bringt sie zum Weiß nach heller Pracht
- als Gegenpol - die lange dunkle Nacht.
* * *
Täglich nur immer feiern und festen,
Gutes trinken und essen vom Besten,
wäre bald des Vergnügens Tod;
zum Glück gibt’s Wasser - und schwarzes Brot!
Haget 180
Ich liebe diese Farbenpracht,
die jährlich uns der Frühling macht:
Vor einem grünen Hintergrund
malt er stets unsre Gegend bunt.
Schnell der Bäume Blüten welken,
uns bleiben Rosen, Tulpen, Nelken,
und wenn auch deren Pracht verfällt,
verschönt der Früchte Bunt die Welt.
Bald drauf wird das Grün geändert:
Die Blätter, anfangs bunt gerändert,
werden rot bis gelb und braun -
ein Spaß, dem Wechsel zuzuschau‘n.
Doch Rast gibt’s nie in der Natur!
Sie tilgt dann ihrer Künste Spur
und macht - fürs nächste Bild bereit -
schneeweiß die ,,Leinwand'', groß und breit.
Dass wir uns nicht an Schönheit gewöhnen,
und uns nach Frühlings Wirken sehnen,
bringt sie zum Weiß nach heller Pracht
- als Gegenpol - die lange dunkle Nacht.
* * *
Täglich nur immer feiern und festen,
Gutes trinken und essen vom Besten,
wäre bald des Vergnügens Tod;
zum Glück gibt’s Wasser - und schwarzes Brot!