naturphänomen (gelöscht)

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Julia,

das ist Dir wirklich sehr gut gelungen. Die vielen Wortspiele, die Du da drin hast, sind eine wahre Freude und wie Du es verstehst, die Stadt so lebendig werden zu lassen und sich mithineinverwandeln zu lassen in das Glück an der Seite des Gefährten.

Dass das "dauern" nicht zu einem "bedauern" wird diese Formulierung finde ich neben den vielen anderen auch äußerst raffiniert.
"bringt häuser ganz aus der fassade" ist auch so eine tolle Stelle.

Das Ganze ist aus einem Guss ohne Haken und Ösen.

(Wenn ich möchte, dass die Ampel auf grün springt, werde ich auch einmal meinen Begleiter bitten, meine Hüfte zu drücken;) Vielleicht klappt es ja.)

Also, ich bin restlos begeistert!:)

Dir ganz liebe Grüße in Dein freudetrunkenes Herz!
Vera-Lena
 

presque_rien

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

gaaaaanz lieben Dank! Ich freu mich sehr, dass es dir gefällt - ich mag dieses Gedicht auch sehr gerne!

Hach, wie schön, wieder ganz mühelos ein Gedicht zu schreiben - hat schon lange nicht mehr funktioniert :)

Liebste Grüße von
Julia
 

Montgelas

Mitglied
liebe presque_rien,

wie du hier mit den worten spielst und dabei in die tiefe zielst, das freut den leser

montgelas

;)

p.s. "wo jeder seine laster trägt,
da schwebst du über pflanzensteine;"


der einstieg ist toll !!
 

Inu

Mitglied
Hallo presque rien

Hast Du Dir wirklich bei allem was gedacht??

"Und da dein Auge rege blaut" find ich grässlich
'und küsst das b von jeder dauer' begreif ich nicht, ansonsten zuviel des Wort- Malens, zu gekünstelt, ich finde es kaum faszinierend.



Es lässt mich ziemlich kalt :( Kanns sein, dass ich den Schlüssel dazu nicht gefunden habe?

Gruß
Inu
 

presque_rien

Mitglied
Lieber Montgelas,

schön, dass du Gefallen an meinen Spielereien fandest :)!


Lieber DayDreamer,

ich freue mich ganz besonders, dass ich diesmal sogar dich zufrieden stellen konnte ;-).


Liebe Inu,

erstmal danke für die ehrlichen Worte: Ein "grässlich" ist mir allemal lieber als ein "nicht so ganz gelungen, aber" (obwohl ich selbst oft das letztere schreibe ;)).
Das ist schon witzig - du kritisierst gerade das an dem Gedicht, was die anderen loben. Es ist schon sehr überladen, das stimmt - ich hatte irgendwie Lust auf überschwängliche Bilder. Passiert schon mal ;). Ich kann mich bis jetzt noch nicht mit mir selbst auf einen konkreten Stil einigen...
Um auf deine Frage zu kommen:
Ich habe mir beim "ziegel-" bei "ziegeldach" nichts gedacht. Aber sonst... hmmm.. eigentlich sind die Bilder sogar, für mich persönlich, zum Teil doppelt und dreifach besetzt. Ich habe natürlich niemals erwartet, dass jedes voll entschlüsselt wird. Ich glaube, das ist eher so ein Gedicht zum "Lieblingsstellen herauspicken" - ich habe mich allerdings sehr gefreut, dass Vera-Lena den Vers mit dem b und der Dauer richtig verstanden hat, auf den bin ich ganz stolz *lach*...
Naja, solche aufdringlich verspielten Gedichte sind sicherlich nicht jedermanns Sache - danke für deinen Kommentar. Ich habe mich übrigens sehr gefreut, dass du meinen letzten Vierzeiler mochtest :)!


Liebe Grüße euch allen,
presque_rien
 

presque_rien

Mitglied
Hallo Julia,
deine Bilder sind originell und fantasievoll. An manchen Stellen drängt sich jedoch mein wissenschaftliches Ich nach vorne und fragt sich:
Hörfunkwellen rauschen zwar manchmal erzeugen aber keinen Schaum dabei und
Wie wird sie es wohl anstellen Rauch zu pflücken, vielleicht mit einer Plastiktüte?
Mach dich nicht so wichtig drängt sich da aber schnell mein poetisches Ich wieder nach vorne und stellt fest:
Diese physikalischen Unschärfen werden durch Bilder wie, „bringt häuser ganz aus der fassade“, „der stadtrand wedelt ...“ oder „auge rege blaut“ locker wettgemacht.
Ich hoffe, Du kannst aus meinem inneren Disput etwas positives für dich herauslesen.
LG
Manfred
Hi Manfred,

danke, dass du mich an deinem Disput teilhaben lässt! Ich könnte jetzt natürlich meine Metaphern verteidigen. Ich könnte zum Beispiel sagen, dass man bei einem zusammengesetzten Wort wie "Hörfunkwelle", will man es als Metapher verwenden, sich eine der beiden Welten aussuchen darf, in denen das Kompositum verhaftet ist. Da mein Gedicht vom lebendig werden dieser Stadt handelt, habe ich mich auf die "Naturseite" des Wortes bezogen, und von dort aus weitergewebt: Eine Hörfunkwelle schäumt zwar nicht - aber eine Welle schon!
Aber da ich deinen Mono-/Dialog positiv las :), denke ich, die schärfe der Bilder ist für dieses Gedicht vielleicht nicht sooo wichtig - und ich glaube verstanden zu haben, dass du das auch so siehst...
Cool, dass dir gerade auch das "Auge rege blaut" gefällt, dass Inu "grässlich" fand - so scheiden sich die Geschmäcker. Ich persönlich mag die dritte und die letzte Strophe am liebsten :)).

LG,
Julia
 

petrasmiles

Mitglied
Kann einen richtig neidisch machen, wegen der Gefühle, und wegen der federleichten Umsetzung dieses abgenutzten Bildes, dass alles neu und alles anders sei. Wundervoll! .. ach was, GRANDIOS!
Liebe Grüße
Petra
 
naturphänomen

hallo presque_rien

Sehr schönes Gedicht, nur wer selbst mit solchen Gedankenspielen arbeitet kann das wirklich nachvollziehen.

Viele Grüße th
 



 
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