Hallo trivial,
in diesem Gedicht behandelst du die Frage nach dem Sein hinter den Worten. Und dein Text positioniert sich klar: Alles ist nachgesprochen, selbst
des Wortes Wort. In dieser Art Sprache sieht das Gedicht keine Lebendigkeit mehr,
das Wort ist tot.
Der letzte Vers
unterscheidet dann zwischen der Idee absoluter Authentizität und der nachgesprochenen Sprache als unecht und künstlich. Das Gedicht steht damit in einer langen Tradition dieser Art von Sprachkritik. Schon Laotse wollte seine Worte nicht aufgeschrieben wissen und spätestens mit Berger und Luckmanns
Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit ist auch soziologisch dargelegt, wie sich Wahrheit gesellschaftlich konstruiert, sodass man nach der Lektüre zwangsläufig zur gleichen Schlussfolgerung kommen müsste, wie dein Gedicht:
Das Wort ist tot.
Des Wortes Wort,
vom Gerede getragen
Oder doch nicht? Ist das ein zu soziologischer und philosophischer Blick? Der geneigte Leser wird sich die Frage gewiss mit
ja beantworten, denn sobald er auf Worte trifft, in denen Ernst und Liebe mitschwingen, sei es in einem Lied, einem Gedicht oder in den Worten eines liebenden Menschens, dann wird er wissen: Das Wort ist nicht tot, wenn es gefüllt wurde mit Sinn.
Liebe Grüße
Frodomir