Neid (eines Schreiberlings)

Neid

Sie schreibt nur Stuss mit Zuckerguss
Liebt neugeschaffne Adjektive
Schreibt pudriggrellbunt bis zum Schluss
Schafft eine neue Perspektive

Sie hat so manches Werk erschaffen
Meist individualnaive
Schreibt traumverzaubert sich zum Affen
Und leider fehlt es ihr an Tiefe

Sie ist bei rechtem Licht besehen
Zweimikrometerklitzeklein
Schreibt Dinge zum Gefühlverdrehen
Das Wörtchen "Sinn", das schreibt sie klein

Sie schreibt ganz frei von allen Normen
Grammatikfreie Zeilenschaltung
Verleiht den Werken neue Formen
Ein Maximum an Formgestaltung

Sie schreibt und schreibt, die dumme Nuss
Und ständig wird ihr applaudiert
Sie schreibt nur Stuss mit Zuckerguss
Und ich?
Ja ich bin sehr frustriert.

Na, da hat sich wohl jemand erkannt gefühlt. Anders kann ich mir die Bewertung 2 nicht erklären.

Hallo JoteS,

das einzigste was mich an deinem Text wirklich stört ist das es natürlich eine "Sie" ist. Wie soll es auch anders sein!

Liebe Grüße Sunny Rose

ach,

wie gut, dass wir alle wissen, wen du meinst.
wären die zeilen nach den smielies nicht, könnte mir das gedicht gefallen, aber da du offensichtlich irgend jemanden aus der lupe angreifen möchtest, und das auch noch anonym, gefällt es mir nicht. da bist du ja genau nicht besser als die anonymen bewerter.

lg

Ach Flammarion

Natürlich hat mich eine bestimmte Person geärgert. Allerdings kann ich Dir versichern, dass ich - auch wenn es nicht immer so scheint - eine dem Medium Internet angemessen Distanz zum Geschehen habe.
Ich habe mich bewusst ein wenig in die Sache hereingesteigert und dann mit verschmitztem Lächeln diese Zeilen geschrieben, die ich im Nachhinein auch nicht nur auf eine bestimmte Person (die es gerade stellvertretend traf), sondern allgemein auf die "logikfreien Gefühlslyriker" bezogen sehen möchte.

Den "Anhang" habe ich entfernt.

Ganz liebe Grüsse

Jürgen

logikfreie gefühlslyriker?
was soll das denn sein?

nun, als häme- oder neidgedicht halbwegs gelungen.
inhaltlich ziemlich schwach.

bon.

und

wenn du jetzt noch dem frustriert sein 2. r schenkst, gefällt es mir noch besser.
frust abreagieren ist erlaubt! muss sich nur in grenzen halten.
lg

Mir gefällt das Gedicht. Originell und frisch von der Leber weg geschrieben. GUT.


Manchmal muss man sich Frust von der Seele schreiben, gell!

Flammi hat Recht. Verbessere dieses 'frustiert'. Bald!

LG
In

Neid (Sprich: Night)

Die Überschrift dieses Gedichts heißt: „Neid“. Der Schreiber drückt seinen Frust darüber aus, dass er nicht so einen „Stuss mit Zuckerguss“ schreiben kann. Der angesprochenen Schreiberin wird ja ständig applaudiert, weil die „eine neue Perspektive schafft“, „so manches Werk erschaffen“ hat, „frei von allen Normen“ schreibt und „den Werken neue Formen verleiht“. Das kann der Verfasser dieses Gedichts offensichtlich nicht und verfällt darob in „tiefsten Frust“ und verleiht seinem „Neid“ Ausdruck.

Obwohl z.B. „pudriggrellbunt“, „individualnaiv“ und „zweimikrometerklitzeklein“ auch schöne neugeschaffne Adjektive sind.

Zur Ausführung des Werkes:

Da wir hier ja im Forum „Gereimtes“ sind, sollten sich die Zeilen der Werke auch richtig reimen.

In Strophe zwei wurde auf „individualnaive“ das Wort „Tiefe“ gereimt. Das ist nicht gut.
Es müsste entweder „individualnaiefe“ oder „Tive“ heißen.

In Strophe drei reimt sich „Zweimikrometerklitzeklein“ auf „klein“; das ist eine Doppelung.

Und in der letzten Strophe ist „frustriert“ falsch geschrieben, das lässt auf mittelschwere Schlamperei schließen.

Ich sehe dies Gedicht eher als eine Satire und wüsste nicht, wer damit gemeint sein sollte.
(Ich kann’s ja nicht sein, denn ich hab mich grade noch mal davon überzeugt, dass ich ein Mann bin...)

Herzlichst
Udo

Du bist sehr, sehr streng mein lieber JoteS,
aber eins muß man Dir lassen, Deine Reime sind klasse!
Aber verletzen dürften sie niemanden!

LG
Madita

Nö, Udo,

das interpretiere ich aber anders. Er ist doch nicht frustriert darüber, daß er selber keinen Stuß scvhreiben kann, sondern darüber, daß man ihr applaudiert und nicht ihm, der doch die viel wertvolleren Werke schreibt Aber so ist es, das Publikum. Tja.

Gruß,
Gabi

ja, ich interpretierte das gedicht auch so, dass der
neid von ihm ausgeht.

bon.

Moin Moin

Ich find das Gedicht klasse, Satire und Frust gepaart, war schon immer gut (Wenn ich auch bisher eher die gezeichnete Satire bevorzugte).

Wer sich angesprochen fühlt, sollte vieleicht ma drüber nachdenken, warum das so ist. Zeugt es vielleicht von schlechtem Gewissen?

@ Udogi-Sela

Du übertreibst mit deiner Reimvorschrift, der Reim "individualnaive“ - „Tiefe“ hört sich gesprochen gut an. Phonetik sollte das entscheidende am Reim sein, nicht die Schreibweise, finde ich zumindest.

Bis denne
AZI

da hast du einen lolly, ich hoffe der kann dich aufheitern
vg,
Prosa.

Jote, frustriert. Muss nicht sein. Wir alle haben Grenzen.
Mich frustrieren eher Leute die so tun als hätten Sie noch nen As im Ärmel. Das "große Geheimnis" you know? Und ganz oft in meinem Leben habe ich entdeckt, dass eben diese Bluffer nichts in der Tasche mit sich tragen als heisse Luft. Das macht Sie mir "irgendwie" nicht sympatisch.
ich denke ich habe so jemanden identifiziert und sehe er hat sogar Sympatisanten, die wird er auch enttäuschen, und sowas könnte mich frustrieren.
Du hast mir in einer Mail geschrieben ich würde niemals ein "Interlektueller" was mich nicht beleidigt, ich stelle mir darunter immer so Nickelbrillenträger mit billigen Anzügen vor. Dazu reichts bei mir evt. auch nicht aber noch schlimmer ist, das scheinbar Du drunter leidest, das ich mich nie dazu eignen werde, was mir aufrichtig leid tut.

So ich werde Deine "Werke" auch nicht weiter lesen, ich erkenne darin immer nur Ironie, Polemik und Albernheit die ich nicht komisch finde.

Alles Gute
MvdR

MvdR

Da Du schon halb Mails veröffentlichst.......
Zunächst möchte ich gerne mal festhalten, dass es keine Schande ist, ein wenig intellektuell zu sein und gebe auch gerne zu, Dir dies abgesprochen zu haben.

Literatur ist zu einem grossen Teil Geschmacksache und insofern glaube ich Dir gerne, dass Dir meine Werke nichts sagen. Zu einem anderen Teil ist sie aber auch Handwerk und es gibt unzählige Stilformen. Wenn man - wie Du es tust - handwerklich gelungenen Dadaismus als "grauenvoll schlecht" bewertet, so sagt dies allerdings schon einiges über den Kunstverstand aus.

Kunstverstand bedeutet nicht, was ich schreibe gut zu finden aber wer ein wenig davon hat, der vergibt keine Achten für sprachverunstaltendes, gänzlich unlyrisches Gestammel und Einsen für anständig gemachtes, das der Bauer aber nicht kennt.

Polemisch und albern sei ich. Richtig! Polemik scheint mir ein gutes (wenn auch nicht gerade feines) Mittel, in diesem Medium jemandes Aufmerksamkeit zu erlangen; Albernheit ist eine der schönsten Ausdrucksformen von Lebensfreude. Ich fordere mehr Albernheit! Mehr Spieltrieb!

Gruss

Jürgen
das Aas mit Ärmeln