Nele und der Weihnachtswunsch

sweetynoob

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„Mama, was ist ein Weihnachtsmann?“ fragt das kleine Marienkäfermädchen Nele.


„Der Weihnachtsmann ist eine Person im roten Mantel, die zu Weihnachten allen Kindern auf der Welt Geschenke bringt und in einem Schlitten durch die Nacht fliegen kann. Wie kommst du auf den Weihnachtsmann mein Liebling?“


„Ich war heute auf einem Balkon gewesen und zwei Kinder haben sich unterhalten, was sie sich vom Weihnachtsmann wünschen. Sie waren ganz aufgeregt gewesen. Morgen möchte ich ihnen gern wieder zuhören.“


Am nächsten Tag flog Nele wieder zu dem kleinen Häuschen und fand die Kinder im Garten. Das Marienkäfermädchen macht es sich auf einem Blatt gemütlich um den Kindern zuzuhören. Gerade rechten sie das Laub zusammen. „Weist du, ich hab darüber nachgedacht, was ich mir vom Weihnachtsmann wünsche“, sagt das große Mädchen Johanna zu ihrem kleinen Bruder Gustaf. „Der Weihnachtsmann soll mir doch bitte ein neues Puppenhaus schenken. Ist dir was eingefallen Gustaf?“ „Nein, ich bin so aufgeregt, ich hab so so viele Wünsche, den Schlitten sehen, die Rentiere streicheln, ein neues Feuerwehrauto... Ich weiß es einfach noch nicht. Kann ich alles haben?“ „Ich glaub der Weihnachtsmann bringt nicht alles Gustaf. Das sind ziemlich viele Wünsche, so viel Zeit hat er gar nicht dir alles zu zeigen und die Tiere streicheln zu lassen. Er muss schnell von Haus zu Haus fliegen. Jedes Kind auf der ganzen Welt möchte etwas haben und sicher auch einige Tiere. Aber schreib es ihm doch in deinem Brief mit deinen Wünschen und lege ihn auf das Fensterbrett. Der Weihnachtsmann holt ihn sich dort ab.“


Genau in dem Augenblick rutschte Nele von ihrem Laubblatt ab und konnte die Kinder nicht mehr hören. Sie flog nach Hause zu ihren Eltern. Auf dem Weg stellte Nele sich vor, wie sie neben dem Weihnachtsmann im Schlitten sitzt und mit ihm von Haus zu Haus fliegt um den anderen ihre Geschenke zu bringen. Wäre das nicht wunderbar. Sie könnte die Rentiere streicheln und die gesamte Welt sehen. Ihre kleinen Flügel tragen sie ja leider doch nicht so weit wie sie gern wollte.


„Mama, Mama ich habe einen Wunsch an den Weihnachtsmann. Ich muss ihn unbedingt einen Brief schreiben. Gustaf und Johanna, die beiden Kinder, haben gesagt man muss ihn auf das Fensterbrett legen und der Weihnachtsmann holt sich den Brief.“


„Schau, hier hast du Papier und Stift Nele. Ich bin gespannt ob es mit deinem Wunsch klappt. Aber Nele, du weißt, das wir im Winter stets schlafen und von dem Fest nichts mit bekommen? Ich möchte nicht das du traurig bist, falls dein Wunsch nicht in Erfüllung geht.“


„Herjee daran hab ich noch gar nicht gedacht. Ich möchte dennoch meinen Wunsch schreiben.“ Und so setzt sich Nele an den Tisch und beginnt ihren Brief an den Weihnachtsmann zu schreiben. Es dauerte nicht lange und schon war er fertig. Noch eine schöne Kerze drauf gemalt und einen Tannenzweig und nun kann er zum Weihnachtsmann.


Der Brief war einer der ersten, der dieses Jahr beim Weihnachtsmann ankam. Der kleine Weihnachtspostelf Jimmy ist für das Abholen der Briefe verantwortlich und bringt ihm direkt dem Weihnachtsmann. „Sieh hier Weihnachtsmann, der erste Brief dieses Jahr. Das Glöckchen hat sehr zeitig geläutet für die Weihnachtspost.“


„Das ist ja wunderbar. Lass mal sehen. Von wem ist er? Das muss der kleinste Brief der Welt sein, hol doch bitte mal meine Lupe Jimmy.


Oho, Marienkäfermädchen Nele schreibt mir.“


„Lieber Weihnachtsmann,


mein Name ist Nele. Ich hab einen schönen Ausflug gemacht und zwei Kindern zugehört, die sich von dir Geschenke zu Weihnachten wünschen.


Meine Mama sagt, du bringst den Kindern der ganzen Welt Geschenke. Besonders denen, die ganz lieb sind.


Deswegen hätte ich auch einen Wunsch. Ich würde gern mit dir auf dem Schlitten fahren und dir zusehen, wie du die Geschenke verteilst. Leider machen wir Marienkäfer immer Winterschlaf wenn es uns zu kalt wird. Dennoch hoffe ich, das irgendwann einmal mit dir zu erleben. Hoffentlich geht es dir gut lieber Weihnachtsmann.


Liebe Grüße. Deine Nele.“​


„Ach, das hat sie ja so schön geschrieben. Und das ist ein sehr schöner Wunsch. Nur wie können wir ihn umsetzten Jimmy. Hast du eine Idee?“


„Die habe ich tatsächlich Weihnachtsmann. Wir müssen in die Werkstatt und den Schlitten umbauen.“


Einige Zeit ist ins Land gegangen und der heilige Abend stand vor der Tür. Der Schlitten war fertig, die Rentiere angespannt und der Sack mit den Geschenken im großen Schlitten verstaut. Zufrieden betrachteten Weihnachtspostelf Jimmy und der Weihnachtsmann ihr Werk. Sie haben lange am Schlitten gebaut, gehämmert gesägt und geschraubt.


„Lieber Jimmy, bevor ich gleich starte, hätte ich eine Frage. Was ist dein Weihnachtswunsch dieses Jahr? Deine Zeit war nun genauso stressig gewesen wie meine und zusätzlich zu den ganzen Briefen hast du mit mir in der Werkstatt gebaut.“


„Weihnachtsmann, es wäre richtig toll, wenn ich auch einmal mit fliegen darf. Nele kennen zu lernen, das wäre doch mein größter Wunsch.“


„Nun gut kleiner Jimmy, hüpfe hinein.“


Voller Freude stieg Jimmy zu dem Weihnachtsmann in den Schlitten und schon ging die Reise los.


Marienkäfermädchen Nele träumte gerade von einem wunderschönen Sommertag am Meer, als sie merkte, wie warm es ihr wurde. Langsam wurde sie wach, reckte und streckte sich.


„Mama, ist es schon Frühling? Es fühlt sich wie die ersten Sonnenstrahlen an.


„Nein mein Liebling, das ist es nicht, aber sieh nur, du hast Besuch.“ Nele rieb sich die Augen und schaute sich um. An ihren Füßen waren wunderschöne beheizte dicke Wintersocken und auch ihre kleinen Flügel waren mit einer wärmenden Decke umhüllt. Endlich stand Nele auf und ging hinaus. Sie traute ihren Augen kaum. Da stand doch tatsächlich der Schlitten des Weihnachtsmannes. Seine wunderschönen Rentiere und der riesige Geschenksack, von dem sie schon so viel gehört hatte. Freudig rannte sie zu den Tieren und streichelte sie. „Mama, der Weihnachtsmann hat mich nicht vergessen, sieh nur.“


„Ho ho ho kleine Nele, ich hab deinen Brief erhalten und möchte dir gerne deinen Weihnachtswunsch erfüllen. Heute Nacht darfst du mich mit deinen Eltern auf meinem Schlitten begleiten.“


„Weihnachtsmann, das ist mein größter Wunsch! Aber wird das nicht zu kalt werden?“


„ Keine Sorge kleine Marienkäferdame. Weihnachtspostelf Jimmy hat sich etwas schönes einfallen lassen, damit ihr mich in dieser schönen verschneiten Nacht begleiten könnt. Kommt nur und seht es euch an.“


Die Käferfamilie kam aus dem staunen gar nicht heraus. Auf dem Schlitten waren extra gefertigte Plätze für sie. Die Sitze waren ganz warm und umgeben von einem kleinen Glasgebäude, damit sie nicht vom Fahrtwind weg gepustet werden. Sie hüpften alle auf die Sitze und schon ging der Flug los. „Nele, drück mal den kleinen roten Knopf neben dir“ sagte Jimmy. „Ich hab mir eine kleine Überraschung für euch einfallen lassen.“


Nele drückte den Knopf und auf einmal kamen von der Armatur kleine, warme Kekse und leckerer heißer Kakao.


„Das ist so wundervoll, das ist das größte Geschenk für mich. Lieben Dank Weihnachtsmann und Jimmy, das ihr meinen Wunsch möglich gemacht habt und wir dieses phantastische Abenteuer mit erleben dürfen. Ich bin überglücklich. Werden wir auch zu Johanna und Gustaf fliegen Weihnachtsmann?“


„Natürlich fliegen wir auch bei den beiden vorbei. Sie sind unsere letzte Adresse. Die beiden sind stets sehr liebe Kinder.“


Sie flogen durch die sternenklare Nacht und verteilten die Geschenke an alle Kinder der Welt. Es war so aufregend gewesen. Zwischendurch tranken sie warmen Kakao und aßen die leckeren Kekse. Zum Ende der Nacht kamen sie an das Haus von Johanna und Gustaf.


„Weihnachtsmann, was wünschen sich die beiden nun eigentlich zu Weihnachten?“ „Johanna hat sich ein neues Puppenhaus gewünscht und Gustaf hatte sehr viele Wünsche. E bekommt ein neues Feuerwehrauto. Aber bitte spring in meine Tasche und warte einen Augenblick Nele.“ Der Weihnachtsmann huschte durch den Kamin und fand die Kinder schlafend auf dem Sofa hervor. Sie hatten wohl auf den Weihnachtsmann gewartet und sind darüber eingeschlafen. „Hallo ihr zwei. Ho ho ho. Macht mal eure kleinen Augen auf. Ich möchte euch jemanden vorstellen.“


„Hallo Weihnachtsmann“, murmelten die beiden verschlafen und rieben sich die Augen.


„Wahnsinn das ist ja phantastisch. Johanna, vor uns steht wirklich der Weihnachtsmann.“ „ Ja, Gustaf, du hattest viele Wünsche. Und da ihr beide so brav wart, wollte ich euch persönlich kennen lernen. Und ich möchte euch eine kleine Mitbewohnerin eures Gartens vorstellen und euch gern bitten, sie jedes Jahr um die Weihnachtszeit doch zu euch rein zu holen, damit auch sie das Fest genießen kann. Natürlich bitte auch ihre Eltern.“ Der Weihnachtsmann griff in seine Tasche und holte Nele hervor.


„Seht nur liebe Kinder, das ist das kleine Marienkäfermädchen Nele. Sie wohnt am Rande eures Grundstückes, im Wurzelwerk der alten Eiche hat sie ihr kleines Zuhause. Da ist ein kleiner Deckel, wenn ihr den öffnet kommt ihr mit euren kleinen Händchen in ihre Behausung und könnt die kleinen Schachteln, in denen sie schlafen mit rein nehmen. So können sie wieder aus dem Winterschlaf aufwachen und mit euch zusammen Weihnachten feiern. Würdet ihr das machen?“


„Was für eine wunderschöne Idee Weihnachtsmann“ riefen alle drei durcheinander. Johanna und Gustaf gaben ihr Versprechen, sodass Nele und ihre Eltern jedes Weihnachten mit den beiden mit feiern konnte. Und neue Freunde hatte Nele nun zusätzlich gefunden. Alle verabschiedeten sich von einander und die Kinder schlichen leise durch das Haus in ihre Betten.


Schließlich brachte der Weihnachtsmann die kleine Käferfamilie wieder zurück.


Zu Hause angekommen fanden sie einen kleinen Weihnachtsbaum und ganz viele Geschenke darunter vor. Müde von der Nacht kuschelte die kleine Marienkäferfamilie auf dem Sofa und genossen die weihnachtliche Stimmung. So ein schönes Weihnachtsfest hatte Nele sich gewünscht und glücklich schlummerte sie in den Armen ihrer Mutter ein.





Ende
 



 
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