Neues aus dem Klassenzimmer von damals

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G

Gelöschtes Mitglied 21114

Gast
Da saßen sie nach fünfzig Jahren
Und staunten sich erschrocken an,
Die einst bekrönte Häupter waren,
Sie glänzten jetzt mit Einzelhaaren,
Der ehmals ungebremste Schwung
Empfahl sich als Erinnerung.

Da saßen sie, enorm beladen
Mit Lebens- und mit Leibesfülle,
Da drehten sie am Schicksalsfaden,
Wegsteuernd von der Zielgeraden
Noch einmal rückwärts steuernd, ach,
Wie tat das gut, wie hielt das wach …

Im Rückwärtsgang umsonnten sich die Jahre,
Und allen wuchsen wieder Mut und Haare.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Mitten aus'm Leben. Die letzten beiden Verse kannst du streichen, oben ist alles, alles gesagt. Prima!

Gruß, blackout
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
Hallo Joe,

im Grunde hast du zwei sechszeilige Varianten herkömmlicher Stanzen verwendet (gab es schon bei Schiller). Nicht schlecht - weil themengrecht: Es soll ja nicht so schwerblütig daherkommen.
Das finale Duett macht durchaus Sinn, um den zwei Dicken darüber zusätzliche Standfestigkeit zu geben. (Erinnert mich entfernt an: Und die Moral von der Geschicht' ...).

Vergnügt grüßt
Dyrk
 
G

Gelöschtes Mitglied 21114

Gast
Ein Dankeschön an alle, die sich mit dem Gedicht beschäftigt haben.
Etwas zu den letzten beiden Zeilen: Ja, inhaltlich könnte man sie streichen, sie hängen sich an bereits Gesagtes an. Aber rhythmisch sind sie, DOSchreiber deutet es an, notwendig. In ihnen klingt das Gedicht aus – mit einem deutlichen Punkt am Ende.
JF
 



 
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