Neues Leben

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Curd Belesos

Mitglied
Zur Freude war uns der Gedanke
als wir uns liebten mit Bedacht
den Willen fest ohne Gewanke
die Saat der Erde zugebracht.

Der Same keimt, ist nicht verloren
und drängt zum Leben, hin zum Licht
das Kind, es wurde uns geboren
so lieblich schön von Angesicht.

Ein junger Geist kann sich entfalten
und wird die Erde mit gestalten,
im ewigen Kreislauf dieser Welt.

Ist auch gering sein Wirken nur
im weiten Lauf unserer Natur
unter dem großen Himmelszelt.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Curd,
willkommen in der Leselupe.

In Deinem Sonett verwendest Du verschiedene stilistische Mittel.

1. Ungewöhnlicher Reim: Gedanke, Gewanke.
Geöhnlich - und banal - währe "Gedanken wanken".

2. Fester Rhythmus mit einigen Abweichungen.
Beispiel: ... "ohne Gewanke" muss man entgegen dem Gedichtrhythmus lesen, sonst klingt es ungewollt komisch.

3. Enjambement

Beispiel:
... hin zum Licht
das Kind,

4. Ausbruch aus dem Silbenmaß:
Beispiel: "im ewigen "


Soweit Formales.
Zum Inhalt.

Es ist der schöne Gedanke, dass man Einfluss hat, so gering dieser auch sei.
Wünschen wir Dir den Einfluss in der Leselupe.
 

Curd Belesos

Mitglied
Zur Freude waren die Gedanken
als wir uns liebten mit Bedacht
den Willen fest ohne zu wanken
die Saat der Erde zugebracht.

Der Same keimt, ist nicht verloren
und drängt zum Leben, hin zum Licht,
es wurde uns ein Kind geboren
so lieblich schön von Angesicht.

Ein junger Geist kann sich entfalten
und wird die Erde mit gestalten,
im großen Kreislauf dieser Welt.

Ist auch gering sein Wirken nur
im weiten Lauf unserer Natur
unter dem großen Himmelszelt.
 

Walther

Mitglied
lb. curd,

das ist vielleicht eine annäherung an das sonett, aber nicht wirklich eines. skizzen eines prototyps:

* fünfhebiger jambus

* 14 verse

* dialogisch aufgebaut
+ s1 these
+ s2 antithese
+ s3 (1. terzett) synthese / übergang / zusammenfassung der diskussion
+ s4 (2. terzett) moral von der geschicht / transportierte meinung

dein gedicht hat wenig davon. das gilt übrigens auch für deinen jüngeren versuch:http://www.leselupe.de/lw/titel-Vor-der-Laube-Sonett-111344.htm

unabhängig davon merkt man deiner sprache an, wie schwer es dir fällt, sie in der form fließen zu lassen. dagegen hilft nur viel üben und viel lesen guter sonette.

du hast noch eine ordentliche wegstrecke vor dir. ich möchte dich ermutigen, auf ihr weiter beharrlich fortzuschreiten und dich von gelegentlichen rückwürfen nicht entmutigen zu lassen.

in diesem sinne herzlich willkommen in der lupe!

lg w.
 

Curd Belesos

Mitglied
hallo, Walter,
danke für deine Stellungnahme. Fällt mir der Anfang auch schwer,
so sollen dem Ersten doch weitere Schritte folgen. Gerne nehme ich deinen Rat an und werde lesen und üben. Dank. Curd
 



 
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