Neun namenlose Lieder 8. (daktylisches Sonett)

5,00 Stern(e) 1 Stimme

mondnein

Mitglied
8.


Die zarten die wilderen Farben – der Tanz
Der Wetter und Wirbel – die Wärme die Kühle
Bewegung Berührung – die rhythmischen Spiele
Der Sprache der Schritte – der muntere Glanz

Der Augen im harten im sanften Gesicht
Die Weisheit voll Ausdruck – naive Gewalt
Die karge die seltene – jede Gestalt
Verschwendung und Jubel und kluger Verzicht

Geräusch-Melodien gewunden im Strang
Leisgurrender Laute zu Tauben-Gesang
Sie schwingen sich ganz von allein zum Gedicht

Und tauschen die Gesten die Mienen den Klang
Und branden die weiten Akkorde entlang
Hält nur deine Waage ihr Gleichgewicht
 

mondnein

Mitglied
zwar ist das im Ganzen daktylisch, aber der Schluß wird iambisch, ausgerechnet da, wo es um das Gleichgewicht der Betonungswaage geht. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich schreibe "ihr gleiches Gewicht", aber ich dachte dann, es wäre passender, die daktylische Rhythmik ausklingen zu lassen, wie das Schwanken der Waage, in gleichförmigen, gleichlangen, Silben ausschwingt.

oder wäre es vielleicht doch besser, "Hält nur deine Waage ihr gleiches Gewicht" zu schreiben?
 



 
Oben Unten