Nicht jedes Licht

anbas

Mitglied
Moin Herbert,

aus meiner Sicht solltest Du Dich entscheiden, ob Du beim Nebel leises oder weiches Licht nimmst. Der Bogen schließt sich, wie ich finde, harmonischer, wenn Du am Ende die Anfangsformulierung wieder aufgreifst. Vom Klang her ist "leises Licht" schöner. Persönlich plädiere ich aber für "weiches" Licht, da durch die Formulierung "leise" auch ein "akustischer Aspekt" auftaucht, den ich hier als störend empfinde (ich weiß, dass "leise" auch anders interpretiert werden kann - doch die Assoziation in Richtung "etwas hören" ist da).

Liebe Grüße

Andreas
 

HerbertH

Mitglied
Ich mag des Nebels weiches Licht
in aller Regel nicht.


Meer mag ich: Hartes Licht,
das Liebesfalten Schicht um Schicht
verzeichnet, spaltet, bis zur Anmut bricht
in Dein Gesicht,
das zu mir spricht -
selbst in des Nebels weichem Licht.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Andreas,ich bin Deinem Vorschlag mit weichem Licht gefolgt. Allerdings finde ich leises Licht genauso gut, und auch den Wechsel von leise zu weich empfand ich als passend. Vielleicht gibt es ja noch andere Stimmen dazu. Danke für die Anregungen. Liebe Grüsse Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Ich mag des Nebels leises Licht
in aller Regel nicht.

Meer mag ich: Hartes Licht,
das Liebesfalten Schicht um Schicht
verzeichnet, spaltet, Anmut bricht
in Dein Gesicht.

Weil jede Linie zu mir spricht.
 

HerbertH

Mitglied
Besser oder schlechter?

Habe mein Gedicht noch mal überarbeitet.

Die Frage ist, wie so oft:
Besser oder schlechter?

Danke für Eure Aufmerksamkeit
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
ich bevorzuge "weich"

"weiches Licht" steht in härterem Kontrast zum "harten Licht".
Das wäre naturnäher, da der Nebel "weich" anmutet.
Aber vielleicht willst Du "härter" abstrahieren, weg vom Naturdiktat - ?
Nein, das wäre wohl nicht zu naturalistisch, sondern eben der unmittelbare Kontrast, der verständlichere, bildimmanente, der Gegensatz eben zum "harten Licht".

(Wenn Dich die Wortwiederholung nicht stört, die durch den komplementären Gegensatz in der Entsprechung, der gleichen Qualitätsdimension, noch verstärkt scheint.)
 

HerbertH

Mitglied
Ich mag des Nebels weiches Licht
in aller Regel nicht.

Meer mag ich: Hartes Licht,
das Liebesfalten Schicht um Schicht
verzeichnet, spaltet, Anmut bricht
in Dein Gesicht.

Weil jede Linie zu mir spricht.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Mondnein,

bin zum “weichen“ zurückgekehrt. Sonst waren die meisten Änderungen gegen Ende. Vielleicht konvergiert das Ganze ja ...

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob es die letzte Zeile braucht oder ob ich die einfach weglassen soll.

Im Augenblick bin ich mir da noch nicht ganz sicher. .

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
PS:Mir ist gerade klar geworden, dass das Gedicht völlig anders werden kann, wenn man “jede Linie“ anpasst, zB Linie ersetzt durch Schatten, Wogen, Welle, Zeile, Lidschlag, Runzeln, Schuppe, Blinzeln...
Ein Wort ändert alles...

Lyrik ist einfach magisch :)
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Rudolph,

"Meer" ist einerseits Wortspiel, andererseits setzt es den Standort des Lyrischen Ichs.

Hartes Licht am Meer ist so selten nicht.

Licht/Nebel/Meer ist eine wichtige Kette von Bezügen hier.

Aber es gibt ja noch andere, klarerweise.

LG

Herbert
 



 
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