nicht noch einmal

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anbas

Mitglied
nicht noch einmal

ihr wollt nicht glauben
was ihr wissen solltet
wollt nicht wahrhaben
was einst war und heute wahr ist
glaubt lieber das unglaubliche
und schwört auf verschwörungen

vereint grölt ihr
mit alten stammtischkrakeelern
und neuen blendern
entledigt euch eures anstandes
im scheinbar rechten glauben
und werdet zu ratten
die blind ihren fängern folgen

doch wenn es zu spät ist
könnt ihr diesmal nicht sagen
nichts gewusst zu haben
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Ein offenes Wort, Anbas. Aber wen sprichst du an? Der allgemeine Plural scheint mir etwas nicht klar genug, auch finde ich deinen Appell (so würde ich den Text nennen) insgesamt zu allgemein gehalten. Man glaubt, all diese Sätze schon mal gehört oder gelesen zu haben. Auch wird mir zuviel gegenwärtig von Faschismus geredet und geschrieben, damit wird er zu einer Katastrophe gemacht, an die man sich jetzt bereits gewöhnen soll. So wird der Protest aus den Segeln genommen, ob gewollt oder nicht. Ein gutgemeinter Text, anständig und ehrenwert, und trotzdem lässt er für mich einiges offen.

Man muss aufpassen, dass man das Thema nicht zerlatscht, wie das gestern in den öffentlich-rechtlichen Sendern geschah. Wenn auf jedem Sender es nur ein Thema, DAS Thema gibt, wird man schnell überdrüssig. Deine Schuld ist das nicht, das ist klar. Und das fiel mir auf: Viele Sender hatten sich den Zusatz "durch die Rote Armee" gespart. Wobei mir auch auffiel, dass das Thema auf die Shoa eingeengt wurde. Aber in den KZ wurden Menschen aller Nationen und jeder Weltsicht ermordet, die von den Nazis als "Feinde" oder "nicht lebenswert" angesehen wurden. Ganz abgesehen davon, dass zum Beispiel die IG Farben in Monowitz, auf dem Gelände von Auschwitz, aus den zum Tode Verurteilten noch Profit zog. So wird Politik von den Medien gemacht. Es muss erinnert werden, aber ich denke, man muss mit diesem Thema sehr sorgfältig umgehen, sonst wird es zu einer "Normalität", die jeder hinnimmt, ohne darüber nachzudenken.

Gruß, blackout
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

revilo

Mitglied
Erinnert mich an ein Kurzgedicht von revilo aus dem Jahr 1900weißnichtmehr.......

saturday night fever

stumm saßen sie am Stammtisch
und stemmten ihr Bier

heute grölen sie leider, bedrohen wie jüngst in Halle Politiker........Lg revilo
 

anbas

Mitglied
Hallo blackout,

ich danke Dir für die Auseinandersetzung mit diesem Text.

Ja, die Gefahr besteht, dass das Thema, wie Du es nennst, "zerlatscht" wird. - Aber deswegen die Klappe halten? Nee, dann dürfte man ja gar kein politisches Thema mehr aufgreifen. Auch finde ich es schwierig, in einem Text alle möglichen Aspekte anzusprechen, denn dann wird das Thema erst recht zerredet.

Was den Plural betrifft, so denke ich schon, dass deutlich wird, an wen dieser Text adressiert ist.



Moin revilo,

das Thema bleibt aktuell und wird immer aktueller, leider...



Hallo Oscarchen,

Danke für den Sternenregen :)



Liebe Grüße

Andreas
 



 
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