Lieber Herr Müller,
danke dür Deinen Eifer.
genüsslich "schon sein" Maul geleckt
wäre gut.
Ansonsten merke ich, dass wir beide mit unseren Gedanken etwas auseinanderdriften.
Ich meine unbedingt, dass er klagen soll. Wenn man leidet, sollte man das nicht immer in sich hineinfressen. Und der Vogel hatte ja schon einen langen Leidensweg hinter sich, der hier aber nicht näher bezeichnet wird und über dessen Ursache auch nichts berichtet wird, aber er hat das falsche Mittel gewählt, um damit fertig zu werden.
Er hat sich dem Leben verweigert. Nach meiner Ansicht wäre das bessere Mittel, wenigstens e i n m a l über sein Leid zu klagen.
Mit "zersinge" meine ich dasselbe, was man in der Tanzkunst mit "Vertanzen" bezeichnet, also dass man eine Emfpindung oder Befindlichkeit in einem Tanz zum Ausdruck bringt.
In der Weise wollte ich den Vogel anspornen, dass er eine große Klage anstimmt bis sebst die Steine schwarz geworden sind vor Mitlgefühl. (natürlich als Übertreibung gemeint)
Wenn er dann sein ganzes Leid hervorgeholt hat, dann fühlt er sich natürlich erst einmal noch viel schlechter. (deshalb der Regenschauer)
Was danach beschrieben wird, ist von der anspornenden Person nur noch hypothetisch gemeint - es könnte geschehen oder nicht.
Ich wollte das Vogelweibchen keinesfalls etwas Bestimmtes sagen lassen, sondern ich wollte, wie Klopfi es schon bemerkt hat, nur in Aussicht stellen, dass sich vielleicht eine verwandte Seele finden könnte.
"So kann es gehn, vielleicht auch nicht", ist mir eine ganz wichtige Zeile. Wenn man jemanden tröstet, dann versucht man natürlich seine Gedanken in eine hellere Richtung zu lenken, nachdem er sich durch das Trauern erst einmal von seinem größten Schmerz befreit hat, aber man kann ihm ja nichts versprechen. Nur, weil ich mir wünsche, dass sich für jemanden sein Schicksal bessert, weiß ich selbst ja noch nicht, ob ihm das auch so bestimmt ist. Deshalb werde ich seine Zukunftsaussichten bestimmt ihm in dem bestmöglichsten Licht aufzeigen, aber doch immer die Einschränkung machen, dass ich natürlich nicht hellsehen kann. Nur eines wird behauptet, dass er, wenn er wieder zu seinem normalen Leben mit allen seinen Möglichkeiten zurückfindet, eher eine Chance hat, nicht zugrunde zu gehen.
Ob der Vogel sich auf all das einlassen wird und wieder Mut bekommt zu fliegen, bleibt ganz offen.
Hier wird ja keine Geschichte zu Ende erzählt, sondern es wird nur an einem Beispiel aus der Tierwelt aufgezeigt, wie jemand einem anderen aus seiner Lebenstaubheit heraushelfen möchte.
Ich habe mir länger überlegt, in welches Forum ich diesen Text stellen soll. Er hat einen so ernsten Hintergrund. Aber ich fand die Art, wie ich das Thema bearbeitet hatte, doch humoristisch, und so habe ich mich damit in "Humor und Satire" gewagt. Vielleicht war das nicht so klug.
Lieber Hendrik, ich danke Dir, dass Du Dir wieder einmal so viel Mühe gemacht hast.
Deine Version ist durchaus auch einleuchtend, sie beinhaltet aber einen andersartigen Handlungsablauf.
Einen wunderschönen fröhlichen Tag
wünscht Dir herzlich
Vera-Lena