Nicht von hier

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Ralf Langer

Mitglied
Nicht von hier

Du sprichst vom großen Wurf, dich
interessieren Zyklen bloß, Dekaden.
In einen Satz fängst du
die Zeit : die große Flut und Babel
trennt nur ein Wort, ein Bindestrich,
vom Amazonas bis nach Sahel.

Doch alle Wasser die geflossen,
sie stammen nicht von hier,
so auch die Tränen,
die aus den Augen dir geronnen:
im Salz gefangene - Perlen
sind sie Fremde – sind sie Tau,
Gefallenes aus Sternen.


„von hier“ - wie das dem Mund entspringt!
Wie das im Ohr dir klingt!
„von hier“ - kommt einzig die Erkenntnis:
Körper und Geist - ein leerer Thron,
Physik der Tränen - Mißverständnis.
 
O

orlando

Gast
Da sage ich nur: *schmelz. :)

Dein Gedicht gefällt mir ausgesprochen gut. Hach, die Sache mit Babel und den im Salz gefangenen Perlen - traumhaft!

Über eine kleine Veränderung könntest du lediglich in der zweiten Versgruppe nachdenken. Da stört mich das untereinander platzierte "au" ein bisschen. Eine Möglichkeit wäre die unten vorgeschlagene.
Ich sage das nur, weil deine Gedicht ansonsten einen so schönen Klang zeigt. - Natürlich wolltest mit "ronnen" ein Pendant zu "geflossen" schaffen. Aber "rannen" passt dafür zum "Salz."
[Zweimal "nicht" gefällt mir persönlich besser als die Au-Geschichte. - Vielleicht findest du noch eine weitere Lösung.

- Mit Freude sehe ich, dass du deine Liebe zu den Halbreimen entdeckst, die machen einfach jeden (eigentlich) ungereimten Text zum Hörerlebnis.

Du sprichst vom großen Wurf, dich
interessieren Zyklen bloß, Dekaden.
In einen Satz fängst du
die Zeit : die große Flut und Babel
trennt nur ein Wort, ein Bindestrich,
vom Amazonas bis nach Sahel.

Doch alle Wasser die geflossen,
sie stammen nicht von hier.
Nicht mal die Tränen,
die aus deinen Augen rannen:
im Salz gefangene - Perlen
sind sie Fremde – sind sie Tau,
Gefallenes aus Sternen.


„von hier“ - wie das dem Mund entspringt!
Wie das im Ohr dir klingt!
„von hier“ - kommt einzig die Erkenntnis:
[strike]Körper und Geist - ein leerer Thron,[/strike] ?
Physik der Tränen - Missverständnis.
Den Vers mit "Körper und Geist" finde ich redundant; beide tauchen für meinen Geschmack zu plötzlich auf; vorher ging es ja eigentlich nur um die Tränen.
-----
Nietzsches (einzige und eigentliche) Heimat war bekanntlich seine Einsamkeit.
Verkleidet saß ich unter ihnen, bereit, mich zu verkennen, dass ich sie ertrüge, und gern mir zuredend: Du Narr, du kennst die Menschen nicht.
[Zarathustra / Die Heimkehr]

Tja.

Liebe Grüße
orlando
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo orlando,

herzlichen dank - dies war was ich alleine konnte -
deine vorschläge helfen sehr.
erinnnert mich an jemanden den ich mal hier kannte.

bin momentan beruflich arg beschäftgigt

auf ein anderes mal

ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Nicht von hier

Du sprichst vom großen Wurf, dich
interessieren Zyklen bloß, Dekaden.
In einen Satz fängst du
die Zeit : die große Flut und Babel
trennt nur ein Wort, ein Bindestrich,
vom Amazonas bis nach Sahel.

Doch alle Wasser die geflossen,
sie stammen nicht von hier.
Nicht mal die Tränen,
die aus deinen Augen rannen:
im Salz gefangene - Perlen
sind sie Fremde – sind sie Tau,
Gefallenes aus Sternen.

„von hier“ - wie das dem Mund entspringt!
Wie das im Ohr dir klingt!
„von hier“ - kommt einzig die Erkenntnis:
Physik der Tränen - Mißverständnis.
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo orlando,

habe mit einigem nachsinnen, dem klang deines
vorschlages lauschend, mich mit mir geeinigt,
und mich eben jenem angeschlossen.

lg
ralf
 



 
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