Niederdrücken

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Anonym

Gast
Ein Schwarm schwarzer Krähen
steigt empor unter dem Solar Plexus
flügelflatternd im Leim schwerer Tinte
dein synaptischer Hafen: verwaist

mimische Facialisparese
zieht Grenzzäune zum Außen
und innen die Serotoninseen
trocknen aus

auf dem Grunde zappelt dein Herz
im Durst - weinen Augen und Seele
Hoffnung schwimmt in Beete aus Stahl

denn die Boten sind fort - du wartest
immer wieder kommen deine Engel
heben dich zu Wasser und Brot.
 

revilo

Verboten
so sehr ich mich auch bemühe: ich verstehe dieses Teil von hinten und von vorne nicht......aber jetzt bitte keine langen Erklärungsversuche....dieses Gedicht spricht mich einfach nicht an....

Lg revilo
 
A

aligaga

Gast
Unlängst schrieb hier mal einer, "es" begönne stets mit einem Wort. Aus dieser kühnen Behauptung entwickelte sich in der Folge ein lustiger Disput, was Schreiben oder Komponieren ganz bestimmt nicht sei: das planlose Herumrühren in wahllosen Zutaten. Das ergäbe den immergleichen, grauen oder monotonen Brei, der nicht mal als Katzenfutter taugte.

So wie der da. Wer weiß - vielleicht stammt dieses Pseudonett ja vom gleichen Heimlichtuer?

Amüsiert

aligaga
 

Anonym

Gast
Hallo revilo, hallo aligaga,

ich bedanke mich für eurer Bemühen und eure Kommentare.

Liebe Grüße

A.
 

Anonym

Gast
Liebe Antilope,

Deine Idee geht in die richtige Richtung! Es geht allerdings nicht um eine tatsächliche Facialisparese, sondern um eine mimische, d. h wie bei einer Gesichtslähmung ist die Mimik erstarrt. Die Mundwinkel hängen nicht aus nervaler Ursache, sondern wegen der Traurigkeit. In dem Text geht um Depression ( v. lat. deprimere "Niederdrücken") und die physischen, bzw. biochemischen Bedingungen, mit denen ein Erkrankter zu kämpfen hat.

Vielen Dank für die Rückfrage.
L.G
.
A.
 

Aina

Mitglied
Hallo,
durch deine Erklärung, dass es sich um die Beschreibung des Erlebens einer Depression handelt, kann ich etwas mit deinen Zeilen anfangen.
Nur: was ist mit
gemeint?
mimische Facialisparese
knallt für mich unangenehm raus - zu medizinisch, technisch und leider nur mit Fachwissen zu verstehen.
geht in die ähnliche Richtung, dürfte vielen Lesern aber bekannt sein - nur passt es zum "flügelflattern im Leim schwerer Tinte" (das war eine Zeile, die mir gut gefallen hat)?
Viele Grüße,
Aina
 

Anonym

Gast
Hallo Aina,

vielen Dank für Deine Auseinandersetzung mit dem Text;

es ist für mich in Ordnung, wenn Du den Text so empfindest und bewertest. Ich bin ja froh, wenn er gelesen wird ;-)
Für mich ist er, auch nach längerer Zeit des Nachsinnens, immer noch so, wie ich ihn wollte:
Die harten medizinischen Fakten, die für viele Betroffene zur Auseinandersetzung mit ihrem Krankheitsbild gehören, neben den subjektiven Empfindungen, die damit einher gehen.
Die "Fachbegriffe" könnten gegoogelt werden, wenn der Text interessant genug scheint, das gehört auch für mich das eine oder andere Mal zum Verständnis von Texten ( in heutiger Zeit) dazu.

Beete aus Stahl: Metapher: hier kann keine Saat ( Hoffnung) einsinken und keimen. Das ist ein Empfinden, das Menschen mit depressiver Episode oft haben.


Vielen Dank noch einmal


L.G.

A.
 
A

aligaga

Gast
Na, dann eben nochmal zum bereits einmal Gesagten, aber halt ausführlicher:

Ein Schwarm schwarzer Krähen
Gäb's denn auch andersfarbige? Da nein: Pleonasmus-Quark

steigt empor unter dem Solar Plexus
unter etwas steigt man hinein oder verkriecht sich, aber nicht "empor"; empor steigt die Doitsche Sprache aus etwas - sie erhebt sich aus den Bettfedern, nicht unter ihnen: Flattern im Quark

flügelflatternd im Leim schwerer Tinte
Leim und schwere Tinte passen nirgends und nie zusammen. Jeder, der Tinte als Metapher gebrauchen möchte, sollte wissen, dass die Leser in der Flüssigkeit keinen Brei vermuten können, sondern etwas Leichtflüssiges, zum Klecksen Neigendes, rasch Trocknendes und danach doch sehr leicht wieder Lösbares sehen: Rühren im Quark

dein synaptischer Hafen: verwaist
Synapsen sind keine Endlager, sondern nur Stoffwechselrelais auf dem Weg zum Verstand: Steckengeblieben im Quark.

Und so weiter und so fort.

Sorry - auch beim lührischen Betroffenseinwollen solltest du die Gesetze der sprachlichen Schwerkraft nicht ganz außer acht lassen. Sonst wird's nie zum festen Rührkuchen, sondern bleibt, so wie hier, schierer Quark.

Heiter

aligaga
 

Anonym

Gast
Ein Schwarm schwarzer Krähen

Gäb's denn auch andersfarbige? Da nein: Pleonasmus-Quark
Hoppla, da war doch was:

https://de.pinterest.com/pin/92112754857086106/

Außerdem: Quark ist weiß und Spass beiseite: das könnte ich tatsächlich nochmal überlegen.
Vielleicht so: Ein düsterer Schwarm – Krähen

Vorschläge für Textarbeit sind ja immer willkommen, sogar wenn man so johnwaynemäßig in einen Text reinscheppert wie Du ;-)

Und: Wartest Du etwa auf eine Kucheneinladung?



steigt empor unter dem Solar Plexus

unter etwas steigt man hinein oder verkriecht sich, aber nicht "empor"; empor steigt die Doitsche Sprache aus etwas - sie erhebt sich aus den Bettfedern, nicht unter ihnen: Flattern im Quark

In diesem Fall verbleibt der Krähenschwarm, bzw, das Gefühl eines solchen, [blue]im [/blue]Körper. Es ist, als ob etwas aus der Gegend des Solarplexus von unten nach oben steigt, eine Art Spannung, die selbstverständlich nicht den Körper verlässt, lieber doitscher Sprachler mit Appetit auf Quarkkuchen.


flügelflatternd im Leim schwerer Tinte

Leim und schwere Tinte passen nirgends und nie zusammen. Jeder, der Tinte als Metapher gebrauchen möchte, sollte wissen, dass die Leser in der Flüssigkeit keinen Brei vermuten können, sondern etwas Leichtflüssiges, zum Klecksen Neigendes, rasch Trocknendes und danach doch sehr leicht wieder Lösbares sehen: Rühren im Quark
Hey, wer hat da denn gerade enschieden, dass ich auch jeder sein muss...Und eben, weil Tinte normalerweise so ist, wie Du beschreibst, schildere ich, dass es hier anders ist. Die Tinte, als Symbol für das sich mitteilen können ( schreiben) ist schwer und zäh wie Leim, weil Lyri das in dem geschilderten Zustand eben nicht mehr so kann, es aber gerne würde. Und schon wieder die Anspielung auf Deinen Kuchen, oh man... wo soll ich den denn so schnell …
Ein Hafen ist übrigens auch kein Endlager, sondern ein Umschlagort für Waren aller Art, für Tausch und Handel ;-) … Reparaturen … Entsorgen …. Tanken ….
und wenn für Lyris synaptischen Spalt da eben nix ist, was irgendwo andockenen könnte, ist der lebendige „Tauschhandel“ unterbrochen, der Hafen derzeit verwaist.
Es geht also nicht um Synapsen, sondern um den Synaptischen Spalt

Bei einer Depression ist der Stoffwechsel des Gehirns verändert. Die Spiegel der Überträgersubstanzen (Neurotransmitter) Serotonin und Noradrenalin sind bei depressiven Menschen im Vergleich zu Gesunden niedriger.

Und die Neurotransmitter werden in den Synaptischen Spalt entleert


Und jetzt steckt der Löffel auch noch im Quark fest ...

Sorry - auch beim lührischen Betroffenseinwollen
Wie meinst Du? ich soll lührischrühend Betroffenseinwollen … also .. mal im Ernst, das ist doch Quark ohne Kuchen ;-)

A. ebenfalls erheitert … und mit ehrlichem herzlichen Dank für so viel Schwung.


Ok. Dennoch nehme ich allgemein zur Kenntnis, das für die bisher Kommentierenden die Lyrik nicht funktioniert hat. Und das kann ich natürlich akzeptieren. Für mich ist es ... aber nicht so.
 
A

aligaga

Gast
Soll @ali dir was sagen, @anonymouse?

Er hat deinen Antwortaufsatz nicht gelesen, weil er weder Zeit noch Lust hat, sich mit Anonümäusen über deren sprachlichen Quark weitschweifig auseinanderzusetzen. Wer hätte etwas davon?

Du kannst die Wirklichkeit, die sich in @alis launiger Zuschrift abbildet, erkennen wollen oder es sein lassen - Krähen bleiben Krähen, Tinte Tinte und Synapsen Synapsen, auch wenn der Dichter meinte, sie seien in seinem Phalle was ganz, ganz besonders Anderes.

Um in der Bäckersprache zu bleiben: Pustekuchen!

Sei tapfer!

aligaga
 

Anonym

Gast
Er hat deinen Antwortaufsatz nicht gelesen
Oh, hat er nicht? Das hätte ich an seiner Stelle jetzt … vielleicht ….auch gesagt, … psst und jetzt machen wir die Tür zu; und Licht ausmachen nicht vergessen … ;-)

piep
 



 
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