Das Gedicht sieht aus wie ein Rätsel, aber ich vermag es nicht zu lösen.
Ich gebe aber ein paar formale Hinweise.
Niemals war es und noch immer ist es
Ein schöner, neugierig machender Widerspruch, vielleicht gar ein Paradoxon.
Am Anfang war es nicht,
denn was ist der Schatten,
ohne das Licht? ,
Das Komma hinter dem Fragezeichen ist überflüssig. Eine schön mystifizierende Frage.
Wo etwas ist da ist es nicht,
Komma fehlt nach "ist".
Ebenfalls eine mystisch-widersprüchliche Zeile, unserer abendländisch-zweiwertigen Logik schön widersprechend. Erinnert mich aber an Zenon.
denn niemand kann es sehen,
es hat nicht mal ein Gesicht,
Es ist wahrscheinlich ein Schlüssel zum Verständnis. Leider scheint es mir aber stilistisch etwas abzufallen, der Spannungsbogen versiegt gefühlsmäßig. Das liegt an Klang und Rhythmik, weniger am Inhalt.
findest du es, wird es gehen,
Wieder der Duktus aufgenommen, der den Anfang durchzieht.
und seine Stimme, leise sprichts,
Das detet auf ein sächliches Lösungswort: es spricht leise.
Hinter "Stimme" gehört ein Doppelpunkt oder ein Punkt oder ein Semikolon, um die Hierarchieebenen einzuhalten.
Auch ein Gedankenstrich könnte funktionieren.
denn am Anfang war das nichts …
Guter Abschluss, lässt das Ergebnis offen. Beachte Typografie: Vor den drei Punkten muss ein Leerzeichen, weil ja nicht "nichts" abgetrennt wird, sondern ein extra Gedanke, also nicht mitten im Wort.
Und jetzt: Ist es das All?
Wenn Du es nicht aufdecken möchtest, kannst Du es auch mir privat schreiben.