Niemand

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Tula

Mitglied
Hallo Jane

Vielleicht möchtest du uns über die inhaltliche Absicht aufklären, um dir auch mit Textarbeit lyrisch unter die Arme greifen zu können. So wie es steht, versteht wohl nur der besungene Niemand ein Wort, oder überlegt ob Lyri nicht doch ein Wasserläufer ist.
Hab Mut
LG
Tula
 

JaneFond

Mitglied
Dankeschön für die aufmunternden Worte! Nein, ich möchte hier nichts Inhaltliches "aufklären". In Lyrik muss nichts "aufgeklärt" werden. Entweder etwas kommt rüber oder nicht. Wenn auch nur ein Fragezeichen zurück bleibt, das ist genug.
 

Perry

Mitglied
Hallo Jane,

ich gebe zu der Text reizt in seinem ersten Eindruck zum Kopfschütteln.
Ich denke, das liegt einzig an dem Bild:

"Wie ein Mann,
der durch den Regen ging.
Manchmal kletterten
seine Beine in eine Pfütze."

Mein Gedankenansatz ist, dass sich das LD/der Mann nicht nur verloren und einsam fühlt, sondern auch unbedeutend und klein, was Du mit dem "Pfützenbild" figuriert hast.

Um das etwas nachvollziehbarer zu machen, würde ich den Text in der Ich- und Gegenwartsform schreiben und vielleicht kleine Anpassungen vornehmen:

(Die) Musik ist leer.
Wenn ich sie höre,
fühle ich keine Reaktion.
Bin ein Mann, der ohne Schirm
durch den Regen geht.
Manchmal sind die Pfützen
so groß, dass ich sie
durchschwimmen muss.
Manchmal schreie ich,
ohne zu wissen
warum es regnet.

Es sind leider doch größere Änderungen geworden, als geplant.:)
Vielleicht kannst Du trotzdem was für Dich heraushören.

LG
Manfred
 

JaneFond

Mitglied
Danke, Label! DU hast es genau erfasst! Das Lied ist genau das, was ich meinte! So genial, dass Du es hier gepostet hast! Tausend Dank!

Ja, Musik ist genau in diesem Sinne leer und die Frage bleibt: "Warum regnet es auf mich?" Immer wieder dieselbe Frage, wie im Lied.

Wirklich toll, Deine Antwort!

LG JaneFond
 

Tula

Mitglied
Nein liebe Jane
Das allein wollte mein Kommentar nicht sagen, denn das hatte ich ja bereits im ersten angedeutet. Ich denke allerdings, dass ich ihn nicht erklären sollte, dieser und die Leser interessieren dich ja ohnehin nicht besonders. Ich denke ebenso, dass du
eine interessante Sicht über die Rolle der Kunst hast, Lyrik mit eingeschlossen.

LG
Tula
 

JaneFond

Mitglied
Guten Morgen, Tula,
ja, Lyrik darf auch ein Rätsel sein, selbst für den Dichter.
Natürlich weiss ich, dass das Bild "manchmal kletterten seine Beine in eine Pfütze" im sprachlichen Ausdruck etwas seltsam klingt. Würde ich jedoch die gewohnte Ausdrucksweise bedienen, wie "manchmal trat er in eine Pfütze" oder Ähnliches, dann würde sich das gewohnte Bild am Blick des Lesers beinahe unbemerkt vorbei schleichen. Hier geht es wohl um die Absicht, in eine Pfütze zu tapsen, denn Klettern ist etwas Anstrengendes, während ein Hineintreten wiederum schnell bewältigt ist, indem man wieder einfach heraus tritt. Ich wollte natürlich wissen, wie es auf einen anderen Leser als mich selbst wirkt?
Vielleicht könnte ich das Gedicht auch "Leere" benennen. Und dann würde es heissen: Leere ist Musik. Doch dann müsste der nächste Satz heissen: "Wenn du sie hörst,
was bringst du hervor?"
Dann würde aber der Widerspruch sich wiederum nur auf einen Bereich beschränken: die Machbarkeit. Doch dadurch, dass ich "Musik ist leer." sage/schreibe, stockt man sofort!

LG JaneFond
 

Tula

Mitglied
Hallo Jane

es freut mich, dass du nun doch noch etwas zum Inhalt und der Absicht geschrieben hast.

Inhaltlich würde ich bedenken, dass du von einem “du” schreibst und dann den Mann in der Pfütze als Vergleich heranziehst. Den braucht es mMn nicht, d.h. wenn schon, dann bleibe beim “du”. Sonst ahnt kein Leser, was es mit dem anderen Mann auf sich hat. Zumal der manchmal schrie (warum?, oder meinst du ein Verfluchen), dann fragst du das “du”, ob jenes wohl weiß, was der Regen bedeutet (? dass der Regen auch etwas Gutes hat?) - hhmm also da steht der Leser selbst im Regen.
Dann am Anfang die Sache mit der Musik ist keine Erklärung für Pech oder Unfähigkeit (das stetige in die Pfütze treten); zumindest ist dieser Bezug sehr indirekt.

Die Bilder, Vergleiche usw. sind meiner Ansicht nach nicht kohärent, was den Zugang zum Inhalt dementsprechend erschwert. Das Bild der Pfütze wirkt unfreiwillig komisch, auch wenn ich jetzt verstehe, wie du darauf kamst.

Es geht dir um die Leere, nicht ums Pech, also versuche doch diese (Leere) herauszuarbeiten, als seelischen Zustand o.ä. Vielleicht doch einfach ganz von vorn die Absicht durchdenken und neu erarbeiten.

LG
Tula
 



 
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